Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
fest im Sattel, als dass Victor seine Anhänger unter der lyranischen Fahne sammeln könnte.«
    Victor sah sich nach Omi um, die zu ihm trat, um ihn am Ellbogen zu berühren und sanft beiseite zu führen. Die Männer machten ihnen Platz.
    »Du musst es tun«, sagte sie. »Dein Volk braucht dich.«
Er nickte. Ihm war klar, wieviel Überwindung es sie kostete, das zu sagen. »Wir scheinen diese Unterhaltungen immer wieder zu führen, Omi-chan. Wie oft haben die Nöte unserer Völker uns schon entzweit? Outreach, Tharkad, Luthien. So viele mehr.« Die Liste der Planeten, auf denen er und Omi einander Lebewohl gesagt hatten, sei es direkt oder über Vidbotschaften, schien endlos.
Omi lächelte aus Augen so klar wie ein Sommerhimmel zu ihm auf. »Und wie oft war unser Wiedersehen um so wunderbarer? Ich werde auf dich warten Victor. Immer. Heute warte ich auf dem Gut.«
»Du bleibst nicht hier?« Er hatte erwartet, sie würde in den Kulissen warten, während er seine Ansprache aufzeichnete. Für diese Schicksalsrede hatten seine Leute die örtliche Rundfunkstation übernommen. Alle waren sie hier. Fast alle.
»Isis ist noch auf dem Gut, und sie ist allein«, erinnerte Omi ihn. »Und wenn du hier fertig bist, wirst du den größten Teil des Abends mit deinen Beratern zugange sein.«
»Ich werde vor Mitternacht zurück sein«, versprach er. Sie hatte Recht, aber es fiel ihm trotzdem schwer, sie gehen zu lassen.
»Das wäre gut, Victor-san. Es gibt zwischen uns einiges zu besprechen. Wichtige Dinge. Persönliches. Vielleicht...« Omi nahm seine Hand. »Victor, ich würde es nie wagen, mich in das Angedenken deines Bruders einzumischen, aber möglicherweise weiß ich etwas, das deinen Schmerz lindern kann.« Sie lächelte geheimnisvoll. »Obwohl ich nicht versprechen kann, dass es dein Leben nicht furchtbar verkompliziert.«
Wollte Omi andeuten, sie könnten ihre Beziehung auf eine neue Stufe heben, eine Stufe, die sie bisher für unerreichbar gehalten hatten? Falls ja, war das eine Hoffnung, die ihm den Mut gab, diesen Abend und Tausende ähnliche nach ihm durchzustehen.
»Wir werden gar nicht mehr aufhören zu reden«, versprach er.
Omi verneigte sich halb und wandte sich zum Gehen. Victor hielt sie fest. »Nimm Tiaret mit«, forderte er. Er nickte der Leibwächterin zu, die etwas abseits stand und wie immer Ausschau nach möglichen Gefahren hielt.
Die Clannerin runzelte die Stirn und wollte protestieren, aber Victor kam ihr zuvor. »Bitte begleite Omi sicher nach Hause und triff mich später im Garnisonsposten. Ich weiß es zu schätzen.«
Tiaret nickte widerwillig, trat neben Omi Kurita und eskortierte sie aus dem Studio. Neben Omis graziler Gestalt wirkte die riesige, muskelbepackte Elementarin gefährlicher denn je.
»War das deine Idee?«, fragte Victor Cranston, nachdem Omi den Raum verlassen hatte.
Jerry Cranston wand sich verlegen unter Victors stechendem Blick. »Ich hielt es für Sie beide für einfacher so. Falls es Ihnen entgangen sein sollte, Omisan hat Probleme mit der Uniform der Vereinigten Sonnen. Sie haben Ihr Davion-Erbe noch nie so herausgestellt.«
Victor nickte. Jerry hatte Recht. »In Ordnung, bringen wir es hinter uns.«
Die einfache Bühne war bereits vorbereitet. Ein niedriges Rednerpult brachte die Uniform besser zur Geltung und ließ Victor größer erscheinen, als er es mit eins sechzig tatsächlich war. An der Wand dahinter hing die Fahne der Vereinigten Sonnen, mit einem schwarzen Trauerrand.
Victor wartete, während der Regisseur von drei abwärts zählte, die Hände um die Seiten des Pults gelegt, den Blick geradeaus in die Holovidkamera.
»Bürger des Vereinigten Commonwealth«, setzte er an. »Ich könnte uns allen Vieles erträumen. Dass die große Union zweier Nationen, die meine Eltern schmiedeten, nicht gescheitert wäre. Dass ich es niemals für nötig befunden hätte, Sie zu verlassen, um der Clan-Invasion ein Ende zu bereiten.« Er machte eine kaum merkliche Pause. »Dass meine Schwester Katherine ihren Hunger nach Macht um jeden Preis hätte unterdrücken können. Aber Träume sind Schäume. Und diese Träume sind bereits zerplatzt wie Seifenblasen.« Er atmete tief und langsam durch. »Alle Hoffnung, die ich noch für die beiden Reiche hatte, über die ich einmal regiert habe, sind mit meinem Bruder Arthur gestorben, der vor zwei Tagen das Opfer eines gemeinen Terroranschlags wurde.«
Die Worte weckten den Schmerz von neuem, aber Victor zwang sich, die förmlich steife Haltung

Weitere Kostenlose Bücher