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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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des Attentäters. Tiaret versuchte, sich auf ihn zu stürzen, brach aber nach dem ersten Schritt zusammen.
Der beissende Gestank verbrannten Plastiks lag in der Luft. All seine Planung, seine Übungsläufe und die Chance einer unbemerkten Flucht waren durch einen unvorhergesehenen Zufall zunichte gemacht. Doch der Attentäter hatte freie Sicht auf Omi Kurita. Sie hielt ein dünnes Stilett mit Kehlung in der Hand, aber damit ließ sich kein Nadlerschuss aufhalten. Er zielte, wollte den Auslöser drücken, als er aus dem rechten Augenwinkel eine Bewegung sah. Er duckte sich.
Aber es war zu spät. Ein grauenhafter Schmerz durchzuckte seinen Körper, als ihm Isis Marik mit wildem, senkrechtem Stoß und lautem Aufschrei ein Messer in die Brust stieß. Der Attentäter schrie vor Überraschung und Schmerz auf. Sein Arm wurde taub. Fast hätte er den Nadler verloren. Es gelang ihm, die Waffe festzuhalten, und er riss sie in einem weiten Schwinger zurück. Die Pistole schlug in Isis' Gesicht. Er fühlte ihren Backenknochen brechen, und sie stürzte vor ihm auf den Boden.
Er stieß sie mit einem brutalen Fußtritt weg und konnte kaum fassen, dass es ihr gelungen war, ihn zu verletzen. Aber das hinablaufende Blut an dem immer noch in seiner Brust steckenden Messer ließ keinen Zweifel zu.
Mit ohrenbetäubendem Lärm donnerte Tiaret Nevversans Gyrojetpistole und erwischte den Attentäter in der Seite. Die Kugel brach ihm eine Rippe, bevor sie an der Wand hinter ihm abprallte. Die Wucht des Treffers wirbelte ihn herum und gegen dieselbe Wand. Sein Gesicht schlug auf die strukturierte Brokattapete. Als er sich wieder umdrehte, sah er, wie die Elementarin sich auf einem wuchtigen Arm aufstützte und die Gyrojetwaffe zitternd in seine Richtung hielt. Er fiel halb, halb stolperte er durch die Tür und duckte sich zurück in den Gang, als die Pistole erneut krachte und einen faustgroßen Brocken aus der Wand schlug, dort, wo er gerade noch gestanden hatte.
Das war ein böser Traum... konnte nur ein böser Traum sein. Der Gedanke ließ ihn nicht los, als er zurück zur Treppe stolperte. Er tötete die beiden herauf hastenden Sicherheitsleute mit tödlichen Nadlersalven. Es war ein Kinderspiel. Wie hatte dieser Auftrag so völlig scheitern können? Es war ganz anders als damals, als Victor Davions Leute ihm eine Falle gestellt hatten. Heute Nacht war er der Jäger gewesen, nicht die Beute. Er hatte die Lage unter Kontrolle gehabt. Es hatte keinen Fehler gegeben - er machte keine Fehler.
Der Attentäter keuchte, hustete und schmeckte Blut.
Er verließ das Gutshaus durch eine Seitentür, nahm seine letzten Kraftreserven zusammen und schleppte sich zum Werkzeugschuppen. Im Mondlicht betrachtete er seine Verletzungen. Es sah böse aus. Die Kugel hatte eine große, klaffende Wunde in seine Seite gerissen, die heftig blutete, und Isis' Messer steckte in seiner Lunge.
Er zog es heraus. Ein Brieföffner! Ein Schaudern lief durch seinen Körper und er zitterte. Besiegt von einem schmächtigen Mädchen mit einem Brieföffner. Er schleuderte das Messer über den Rasen davon, und die Anstrengung ließ ihn fast ohnmächtig werden, aber er klammerte sich an sein Ziel. Weg! Flucht!
Ein halbes Dutzend mühsame Tritte waren nötig, um die Tür des Schuppens aufzubrechen. Er stahl eine Taschenlampe aus einem der Schränke und flüchtete in das Abwassersystem unter dem Landgut. Bis hierher würden sie ihn verfolgen, aber hier unten gab es endlose Kilometer Tunnel und Zugangsschächte, zwischen denen er eine ganze Serie von Verstecken vorbereitet hatte. Er watete durch knöcheltiefe Abwässer, dann stolperte er über die eigenen Füße und fiel nach vorne. Langsam, mühsam nach Atem ringend, richtete er sich wieder auf Hände und Knie auf.
Er würde entkommen. Oder hier unten sterben Allein.
Dieser Gedanke erschreckte ihn mehr als alles andere. Er konnte nicht sterben. Er hatte das Leben anderer Menschen in seiner Hand, nahm es oder schonte es nach seinem Willen. Nach seiner Laune. Den Aufträgen nach, die er annahm. Er hatte noch nie versagt würde nie versagen.
Der Gedanke weckte die Kraft der Verzweiflung in ihm, und der Attentäter kam wieder auf die Füße schleppte sich mühsam weiter. Aber es hielt nicht an. Mit jedem Schritt wurden die Beine schwerer, der Atem mühsamer. Seine Wunden brannten wie Feuer lenkten ihn ab, als er versuchte, sich an die vorbereitete Fluchtroute zu erinnern. Sein Blickfeld verengte sich auf den schmalen Lichtkegel der

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