BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
er weiter, und der Rest der Pirschenden Bären folgte ihm.
9
Fort DelVillar, Toffen Geisterbären-Dominium
28. Februar 3062
Die Pirschenden Bären marschierten in Zweierreihe durch den riesigen Torbogen, der den Eingang Fort DelVillars markierte, angeführt von Angela an der Spitze des BefehlsStems. In den letzten Wochen hatte sie ihre Leute in zahllosen Gefechtsdrills und Manöverübungen kreuz und quer durch die Landschaft um die Basis gescheucht. Sie waren an den Ufern des Ishima-ru-ko gegeneinander angetreten. Sie hatten in den Tiefen des Richartwalds Hinterhalte gelegt und Feuergefechte absolviert. Sie waren hinaus in die hohen, dichten Gräser und Farne der Zentralebenen Grahams marschiert, hatten Scheingefechte veranstaltet, hatten in einer Schlacht nach der anderen überlebt und waren gefallen. Selbst nach Angelas persönlichen Maßstäben war es eine gewaltige Anstrengung geworden. Ihr ganzer Körper tat weh, so war sie im Innern des Cockpits herumgeschleudert worden.
Dieses letzte Manöver hatte drei Tage gedauert und ihre Einheit in einer Abfolge von Scharmützeln über ein Gebiet von zweihundert Kilometern Durchmessern gehetzt. Es war anstrengend gewesen, aber auch befriedigend. Unter ihren Augen hingen tiefe Hautsäcke, denn sie hatte ich selbst keineswegs geschont. Aber das war es wert gewesen. Ihre Einheit hatte gelernt, zusammenzuarbeiten. Das war ein Sieg, der ihr wichtiger war als jeder Erfolg in einem Trainingsgefecht.
Erstaunlicherweise war der Konfrontation mit Bethany und ihre Niederlage im Kreis der Gleichen der Wendepunkt gewesen. Bethany hatte sich widerwillig untergeordnet, auch wenn sie und Gregori noch immer reichlich Gelegenheit fanden, Ärger zu machen. Trotzdem konnte niemand entgehen, daß sich etwas Entscheidendes geändert hatte. Gregori formulierte seine Kommentare in Form von Witzen, die häufig mithalfen, die Anspannung zu lockern. Bethany schien immer noch vor Unzufriedenheit zu strotzen, verzichtete aber darauf, das bei jeder sich bietenden Gelegenheit deutlich zu machen. Ihre aufgestaute Wut sorgte dafür, daß sie im Trinärstern kaum Freunde hatte, auch wenn Angela davon ausging, daß sich das mit der Zeit ändern würde. Sie hatte Bethany besiegt, aber das war nur ein physischer Sieg gewesen. Innerlich widersetzte sich die junge MechKriegerin noch immer.
Sie führte sie in den Mechhangar Fort DelVillars und manövrierte den Executioner in Position. Nachdem sie den Kampfkoloß rückwärts in die Nische eines leeren Wartungskokons bewegt hatte, fuhr sie den schweren Fusionreaktor herunter. Einen Moment war die ganze Welt plötzlich still und friedlich. Sie genoß den Augenblick ebensosehr, wie sie die Erregung der Schlacht genoß. Seit Jahren kannte Angela die Autorität, die mit dem Befehl über Binär- und Trinärsterne der Geisterbären-Touman verbunden war, und sie liebte dieses Gefühl, aber zugleich war damit immer eine Last verbunden. Unter der steten Notwendigkeit, eine Aura der Kraft und Führung auszustrahlen, sackten ihre müden Schultern. In diesem seltenen Augenblick durfte sie einfach nur Mensch sein, mit all den Sorgen, Zweifeln und Schwächen, die das beinhaltete. Es war ein Luxus, den sie sich für wenige kostbare Sekunden gestattete.
Dann rief wieder die Pflicht. Sie hob den verschwitzten Neurohelm von den Schultern und reckte sich, soweit die Enge der Pilotenkanzel das zuließ. Nach der langen Zeit ohne größere Bewegung schmerzten die Gelenke. Sie fummelte blind nach dem Schlauch, der Kühlflüssigkeit in die Weste pumpte, um zu verhindern, daß sie ohnmächtig wurde, wenn das Cockpit im Kampf überhitzte. Ein Knopfdruck auf der Konsole öffnete zischend die Luke, und sie kroch auf die kleine Plattform hinaus, auf der schon ein Tech stand und wartete.
Ihr Mech war in sicheren Händen, und sie kletterte langsam die ausfahrbare Leiter hinab. Unten warteten die Sterncommander Stone und Tseng. Ihre Körper glänzten vor Schweiß, und an den unrasierten Gesichtern und geröteten Augen erkannte Angela, daß die beiden nicht minder erschöpft waren als sie selbst.
»Gute Arbeit, Herrschaften«, stellte sie fest, als ihre Füße den Boden berührten.
»Unsere Leute haben sich sehr gut gehalten«, bestätigte Tseng und fuhr sich mit der Hand über das kurzgeschorene schwarze Haar. »Mehr als einmal habe ich gedacht, ich hätte dich in der Falle, Sterncaptain, aber es ist dir immer wieder gelungen, meinem und Stones Stern zu entwischen.«
»Aye«, stimmte
Weitere Kostenlose Bücher