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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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herausfindest, wie du kannst.« Er setzte in aller Ruhe den nächsten Stich.
Ich sagte nichts und warf Jolee einen schnellen Blick zu. Sie wirkte kein bißchen weniger überrascht als ich. »Bist du sicher, daß sie mich nehmen werden?«
Da nickte, ohne die Augen von seiner Arbeit zu nehmen. »Ja. Deine Zensuren sind gut genug, und dein Milizdienst hier auf Slewis ist auch nicht unbemerkt geblieben. Du hast sogar eine gewisse Erfahrung in dem Schrottmech da draußen auf unserem Gelände. Sie werden dich nehmen. Dafür sorge ich schon. Wie ich bereits sagte, ich habe einen Freund aus den alten Zeiten jemand, der mir noch etwas schuldig ist und dafür sorgen kann, daß du aufgenommen wirst. Ich habe ihm schon eine entsprechende Nachricht geschickt.«
Da hat Ben und mich immer mit unserer Bastelei an dem alten Mech aufgezogen. Seltsam, wie das jetzt zu etwas wird, das mein ganzes Leben verändert.
Ich habe ihn nicht weiter gefragt, wie er Kommandanthauptmann Able dazu bringen will, mich bei den Aces zu akzeptieren. Eines habe ich gelernt, was Da angeht: Er verspricht nichts, was er nicht halten kann.
Da nähte noch ein paar Minuten, dann entschied er, daß es genug war. Er machte die Nadeln sauber und packte das Medset weg. Inzwischen waren auch Jolees Kekse fertig.
Wir aßen schweigend, in Gedanken versunken. Ich bin mir sicher, daß Da und Jolee sich des leeren Stuhls am anderen Ende des Tischs, den Da so glänzend poliert hatte, daß man sein Spiegelbild in der Platte sehen konnte, genauso bewußt waren wie ich. Die Sahnebutter, der Honig und die Marmelade waren wirklich gut, aber keiner von uns hatte sonderlichen Appetit.
»Able baut die Kompanie wieder auf, die er verloren hat, und ich habe gehört, daß auf einem der Handelsschiffe neue Rekruten eingetroffen sind. Es heißt, er schickt in ein paar Tagen einen Transporter, der sie nach Gillfillan's Gold bringen soll. Bis dahin solltest du wieder reisefähig sein.«
Ich nickte und bereute die Bewegung sofort, als die Kopfschmerzen zwischen meinen Schläfen hin und her hämmerten.
»Was meinst du, Junge?« fragte Da.
Ich wußte, es war letztendlich meine Entscheidung. Er ließ mir immer die Wahl. »Es ist nötig«, stellte ich fest. »Und ich eigne mich am besten dafür, es zu tun.«
»So sehe ich es auch.«
»Aber es macht mir Angst.«
»Dein Zuhause zu verlassen?«
Ich dachte an den Nachthimmel, an all die hell und kalt glitzernden Sterne. »Da draußen zu sein. Da draußen in so viel - Leere.«
»In einem Schiff oder Mech bekommst du nicht viel davon mit«, beruhigte Da mich.
Ich hoffe, er hat recht. Irgendwie ist mir der Weltraum sehr viel freundlicher vorgekommen, solange ich nur Ben zugehört habe, wie er davon erzählte.
»Die Männer und Frauen, denen du begegnen wirst«, stellte Da fest, »die in Ables Kerneinheit, sie sind nicht alles gute Menschen.«
»Das habe ich auch nicht erwartet.«
»Sie haben ihre eigene Art, die Dinge anzugehen, irre eigene Art, sie zu sehen. Manchmal unterscheiden sie sich kaum von den Handelsvertretern. Es hängt davon ab, wer sie anführt.« Danach stand er auf und ging in sein Zimmer.
Nach einer Stunde oder so gab ich den Versuch auf, einzuschlafen. Ich ging barfuß ans Fenster nach Osten und machte es auf. Da hat uns absichtlich hier untergebracht, damit uns die Sonne morgens weckt... an den Tagen, an denen wir wenigstens bis zum Sonnenaufgang schlafen durften.
Ich kletterte raus und packte die Regenrinne. Ich hatte so lange gelegen, daß meine Muskeln schmerzten. Und meinen hämmernden Kopfschmerzen bekam die Anstrengung auch nicht gerade.
Ich zog mich zur Regenrinne hoch und krabbelte die Dachschräge rauf. Da hat es steil genug gemacht, daß der Schnee sich nicht lange hält, aber es ist dabei doch rauh genug, daß Ben und ich häufig hier gelegen haben. Wir haben im Laufe der Jahre über so vieles geredet. Wir waren nicht in allem einer Meinung, aber geredet haben wir trotzdem darüber.
Ich habe ihn ungeheuer vermißt in jenem Augenblick, als mir klar wurde, daß ich nie wieder die Chance haben würde, mich einfach auszustrecken, zu den Sternen hochzublicken und mit meinem Bruder über alles zu reden, was mir in den Sinn kam. Nach einer Weile bin ich eingeschlafen, aber es war ein unruhiger Schlaf mit Alpträumen über Ben und die Handelsvertreter und heißes, helles Blut.

8
Landungsschiff General Gordon,
im Anflug auf Slewis Randgemeinschaft, Peripherie
16. März 3059
    Livia Hawke bereitete sich auf den Angriff vor

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