BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
Bestrafung entziehen? Nicht, so lange ich hier den Befehl habe.«
Fisk lachte kurz auf. »Herr Oberst, wie ich meine Freiheit zurückerlangt habe, ist ohne Bedeutung. Sie behaupten doch, ein Geschichtskenner zu sein. Dann wissen Sie ja wohl, dass der Zweck die Mittel heiligt. Sie haben Ihre Befehle. Lassen Sie mich frei.«
»Sie kapieren es nicht, oder, Fisk? Ich werde die Anordnungen des Archon ausführen, aber als Ihr befehlshabender Offizier habe ich trotzdem noch einige Möglichkeiten.«
»Ach ja?«
»Erstens: Sie sind frei, aber gleichzeitig sind Sie mit sofortiger Wirkung zum Offiziersdiensttuenden 2. Klasse degradiert. Zweitens werden Sie auf Ihrem Schreibtisch eine Liste ihrer zukünftigen Aufgaben finden. Küchendienst, Wachdienst und so weiter. Für jemanden mit Ihrer Vorgeschichte ist das die bestmögliche Verwendung, finden Sie nicht auch, OD Fisk?«
Der junge Mann wurde kurz bleich. »Das kann nicht Dir Ernst sein. Küchendienst?«
»Das ist mein voller Ernst.« Blücher schob seinen
Magnetschlüssel in das Türschloss der Arrestzelle. Sie reagierte mit einem hörbaren Klicken. Ab jetzt konnte Fisk sie aufdrücken und den Arrest verlassen, wann immer er wollte. Stattdessen stand der frisch degradierte OD2 ungläubig in seiner Zelle und stierte den Oberst an.
»Sie dürfen wieder Uniform anlegen und können sofort mit Ihrem Dienst anfangen, mein lieber Fisk.«
Fisk schien sich zu erholen, als sei ihm gerade eine Idee gekommen. »Sie überschätzen Ihre Autorität, Herr Oberst. Wenn es so einfach war, ein Kriegsgerichtsurteil aufzuheben, dürfte es der Erwähnung nicht wert sein, den Archon mein Offizierspatent wiederherstellen zu lassen.«
»Vielleicht. Aber ich wette, dass Ihr Vater seinen Vorrat an Gefälligkeiten aufgebraucht hat, um Sie freizukaufen. So bald kann er nicht wieder auftauchen. Er würde als kompletter Narr dastehen, und den Archon mit der bloßen Andeutung, dass die Amnestie noch nicht genug war, zusätzlich vor den Kopf stoßen. Nein, ich wäre bereit, Geld darauf zu setzen, dass Ihr Papachen einige Zeit wird warten müssen, bevor er wieder etwas für Sie tun kann. Und selbst dann bieten sich mir als Kommandeur Möglichkeiten, an die weder Sie noch er auch nur gedacht haben.«
»Er wird mir einfach eine Versetzung verschaffen«, konterte Fisk.
»Ich bin mein ganzes Leben lang Soldat gewesen, Fisk. Mit einer Menge Offiziere in den Allianzstreitkräften bin ich eng befreundet, und die meisten schulden mir etwas, weil ich mich nie auf irgendwelche Intrigen eingelassen habe. Mag sein, dass Sie meinem Zugriff entkommen können, aber Sie werden den Rest Ihres Lebens danach Ausschau halten, ob ich oder Ihre andere Nemesis ihnen auflauern.«
»Welche andere Nemesis?«
Blücher grinste wie eine Katze. »Sie haben sich mit Archer Christifori einen mächtigen und gefährlichen Feind gemacht. Nach allem, was ich über ihn gehört habe, gibt es nicht viele Orte in der Galaxis, an denen Sie sich vor ihm sicher fühlen könnten. In mancher Hinsicht tun Sie mir Leid, OD Fisk.«
Archer saß an seinem Schreibtisch und bearbeitete Rechnungen. Als es klopfte, schob er die Papiere zur Seite. Die Tür öffnete sich einen Spalt, und Catherine Daniels sah herein. »Sie haben Besuch, Chef.«
»Catherine«, sagte er und ließ sich mit einem Aufseufzen zurück in die Polster des Bürosessels sinken. »Sie haben bis jetzt alle Anrufer und sonstigen Störungen abgewimmelt. Was ist so wichtig, dass Sie es nicht weiter so halten können?«
»Es sind Frau Chaffee und ein Herr Hopkins. Sie sagen, es sei wichtig, und ich habe Sie vor ein paar Tagen bei der Beerdigung Ihrer Schwester mit Frau Chaffee gesehen...«
»Sie ist eine gute Freundin, Catherine.«
»Wenn Sie mich fragen, können Sie die zur Zeit gebrauchen«, erklärte sie fürsorglich. Archer war es gewohnt, dass Sie ihn mehr wie einen Sohn als einen Arbeitgeber behandelte, und er wusste ihre Sorge zu schätzen. Ihre Gegenwart half, die klaffende Leere in seinem Leben zu füllen. Für Katya Chaffee galt dasselbe.
»Sie mischen sich wieder ein, Catherine«, stellte er mit gespieltem Tadel fest.
»Ich tue nur meine Arbeit.«
»Lassen Sie sie rein.«
Die Tür öffnete sich ganz, und sie winkte seine beiden Freunde herein. Katya trug Gefechtsmontur und erwiderte sein Lächeln nicht, als er den beiden einen Sitzplatz anbot. Als Catherine die Türe schloss, streckte Archer den Arm aus und schüttelte dem älteren seiner Gäste, Hauptfeldwebel Darius Hopkins, die
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