BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
ganzen VerCom zusammenbraut.«
»Es kann unschuldige Leben kosten, Oberstleutnant«, erwiderte Hopkins. »Aber wenn wir nichts tun, riskieren wir noch weit mehr.«
»Mach dir nichts vor, alter Mann.« Es war ein Spitzname für Hopkins, den Archer häufig verwendete, wenn sie allein waren. »Die 15. Arkturusgarde ist kein grüner Haufen. Sie werden sich mit allem auf uns stürzen, was sie haben - und noch mehr. Unsere Truppen sind gut, aber wir sind nur Miliz.«
»Der Schlüssel ist gute Planung«, nickte Hopkins.
»Und Hoffnung«, fügte Katya hinzu.
Archer sah erst zu Katya, dann zu Hopkins, und beide nickten. Er fühlte neue Energie durch seinen Körper strömen, einen Antrieb, wie er ihn seit Wochen nicht mehr gespürt hatte... nein, seit Monaten. Nicht mehr, seit er aus dem Dienst des Sternenbunds ausgeschieden war. Als Militär hatte sein Leben einen Sinn gehabt: den ehrenhaften und mutigen Feldzug gegen die Nebelparder, um die Clans zur Aufgabe ihrer Invasion der Inneren Sphäre zu zwingen. Jetzt beschützte Katrina Steiner, die sich immer als die lautstärkste Verteidigerin des Friedens hervorgetan hatte, die Schuldigen und ließ zu, dass Unschuldige abgeschlachtet wurden.
Plötzlich hatte er wieder das alte Gefühl, eine Aufgabe zu haben. »Wenn wir es tun, dann nicht als Racheaktion. Die Mission ist schnell umrissen: Wir vertreiben die 15. Garde von Thorin. Ohne sie kann Archon Katrina uns weder ihre Travestie von Justiz noch ihre kleingeistigen Gesetze aufzwingen. Thorin wird frei sein und kein Unschuldiger wird um sein Leben zittern müssen.«
»Einverstanden«, bestätigte Hopkins. Auch Katya nickte.
»Es gibt einiges zu tun, bevor wir handeln können. Blücher wird uns eine Weile genau im Auge behalten. Soll er. Wir werden unsere Planung insgeheim ausarbeiten, während wir Kraft sammeln, bis die Zeit gekommen ist.«
»Woher wissen wir, wann das der Fall ist? Wann es Zeit ist zuzuschlagen?«, fragte Katya.
»Wenn die Bevölkerung einen Grund hat, sich hinter uns zu stellen, statt bei einem Kampf nur unbeteiligt zuzusehen. Wenn das Volk von Thorin uns unterstützt, kann auch die Garde uns nicht stoppen.«
Archer sah sich in dem Zimmer um, in dem er die letzten Jahre so viel Zeit hinter dem Schreibtisch verbracht hatte. Manchmal war es ihm mehr wie eine Kerkerzelle als wie ein Büro vorgekommen. Jetzt verhielt es sich anders. Es war nicht nur Luther Fisk. Auch Archer Christifori war frei.
108
Die Regierung der Lyranischen Allianz streitet Berichte über offene Rebellion auf über einem Dutzend Allianzwelten kategorisch ab. Laut Regierungssprecherin Valerie Hart nehmen die Berichte über davionistische Terroranschläge zu, aber sie bestreitet den Wahrheitsgehalt von Berichten der Untergrundmedien, denen zufolge auf einer Reihe von Planeten offene Revolte ausgebrochen ist.
- Nachrichten, Antenne Donegal, Lyranische Allianz, 24. November 3062
Ecol City, Thorin
Provinz Skye, Lyranische Allianz
26. November 3062
OD2 Luther Fisk saß in einem kleinen, offenen Transporter, der den zu Fuß durch die Strafen patrouillierenden Wachsoldaten folgte. Der Fahrer steuerte den Wagen im Schritttempo die Fahrbahn entlang, während Fisk die Gesichter der Passanten studierte- Die meisten beachteten die Soldaten kaum und machten ihnen mit derselben Gleichgültigkeit Platz wie anderen Fußgängern. Andere schleuderten ihnen eisige Blicke zu, als sie beiseite traten. Ein Mann blieb sogar stehen und zwang einen der Soldaten, sich an ihm vorbeizudrängen, wobei ihre Schultern zusammenstießen. Auf dem Gesicht des Mannes stand blanker Hass.
Außenstreife gehörte zu einer der wenigen Aufgaben, die Fisk nach seiner Degradierung geblieben waren. Er war noch immer Blüchers Adjutant, allerdings nur auf dem Papier. Schlimmer noch, die Vorhersage des alten Offiziers hatte sich als korrekt erwiesen. Fisk hatte seinem Vater eine Nachricht geschickt, um gegen diese neue Beleidigung zu protestieren und sogar um eine Versetzung des Obersten gebeten. Die mit Überlichtgeschwindigkeit vom Hyperpulsgenerator des Planeten ins All gestrahlte Nachricht hatte den Grafen innerhalb weniger Tage erreicht. Nicht viel später hatte Fisk die Antwort erhalten. Sein Vater hatte nicht um den heißen Brei herumgeredet. Die Familie könne im Augenblick nichts weiter für ihn tun, und sein Sohn solle endlich lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.
Als der Wagen langsam um die Ecke bog, ohne sich von einer roten Ampel aufhalten zu lassen, saß Fisk
Weitere Kostenlose Bücher