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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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nächster Schritt aussehen würde.

7
    Überraschend für die ganze Mark Capella griff heute die 8. Vereinigte-Commonwealth-RKG auf der wichtigen VerComWelt Kathil die 1. Capella-Dragoner an.
    Die erst kürzlich vom Herzog von Verlo nach Kathil zurückbeorderten Dragoner sollten die Garnison von der auf einen neuen Posten versetzten 3 RKG übernehmen. Die Kämpfe dauern noch an, aber es ist bis jetzt nicht klar, was den Angriff ausgelöst hat. Zuverlässige Quellen innerhalb des VerCom-Militärs berichten, dass der Kommandeur der 8. keinen Hehl aus seinem Widerstand dagegen machte, ›die Mark Capella Feinden auszuliefern - äußeren wie innerem‹.
- Lokale Nachrichtensendung aus New Hope, Kathil, Vereinigtes Commonwealth, 16. November 3062
     
Ecol City, Thorin
Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
16. November 3062
    Felix Blücher stand vor der Zelle und starrte in die Dunkelheit. Der Arrestbereich der Festung war schäbig und schlecht ausgeleuchtet. Außerdem lag über allem derselbe Schweißgeruch, der alle Kasernen und Arrestzellen der ganzen Inneren Sphäre beherrschte. Die Zelle mit dem stumpfgrauen Betonboden enthielt zwei Schlafpritschen, eine Toilette, ein kleines metallenes Waschbecken und einen Insassen, Luther Fisk. Er trug nicht mehr seine frisch gestärkte Uniform. Seit mehreren Tagen hatte er sie gegen eine ausgebleichte rotorangefarbene Sträflingsmontur vertauschen müssen. Er saß auf der Kante der unteren Pritsche und starrte wütend zu Blücher hoch.
    Das Kriegsgerichtsverfahren war kaum mehr als ein kurzes Offizierstreffen gewesen. Archer Christifori war wegen seiner persönlichen Beziehung zum Opfer nicht darunter gewesen. Es waren drei Zeugen vernommen worden und Fisk hatte auf eine Verteidigung verzichtet. Das hatte Blücher sofort misstrauisch gemacht, aber die Angelegenheit war nach einer knappen Stunde mit einem Schuldspruch wegen Totschlags und schlechter Führung abgehandelt gewesen. Das Strafmaß hatte der Oberst persönlich festgelegt: 30 Jahre.
    Felix Blücher war kein Narr. Er wusste wohl, dass die einflussreiche Familie des jungen Mannes schon an seiner Freilassung arbeitete. Aber bei all den Unruhen, die das Vereinigte Commonwealth in diesen Tagen erschütterten, überraschte es ihn trotzdem, wie schnell die Reaktion von oben gekommen war. Eine Prioritäts-HPG-Botschaft direkt vom Königlichen Hof hatte Thorin erreicht und würde mit Sicherheit für zusätzliche Probleme sorgen.
    Blücher sagte lange Zeit gar nichts. Er wusste, dass sich die Lage so nicht aufrechterhalten ließ. Fisk stand auf und trat an das Gitter der Zelle. »Sind Sie gekommen, um sich an meinem Anblick zu weiden, Herr Oberst?«, fragte er mit jener typischen Arroganz, die Blücher an ihm zu hassen gelernt hatte.
    Der Oberst verschränkte die Arme und starrte den jungen Offizier an. Er verbarg seine Wut hinter einer Maske der Gelassenheit. »Sie waren ein geschäftiger kleiner Bursche, Luther«, stellte er schließlich fest.
    Fisks Miene hellte sich sofort auf. »Dann haben Sie wohl von meinem Vater gehört, ja?«
Blücher sah ihn eine Weile lang nur stumm an. »Eine Nachricht des Archon höchstpersönlich ist eingetroffen. Ihr Vater muss sich Ihre Haut teuer erkauft haben. Auf Befehl Archon Katrina Steiners wurde das Kriegsgerichtsurteil revidiert. Außerdem bin ich angewiesen worden, Sie wieder als meinen Adjutanten einzusetzen. Sie sind frei.«
Blüchers Gesicht wirkte steinern und seine Stimme neutral, aber alles in ihm sträubte sich dagegen, die Worte auszusprechen. Er war ein loyaler Militär, der verstand, wie wichtig Gerechtigkeit war, um den Frieden in der Einheit aufrecht zu erhalten. Jetzt hatte der Archon diesen Stützpfeiler umgeworfen. Schlimmer noch, er wusste genau, dass die einheimische Bevölkerung das nicht hinnehmen würde. Der Archon erkaufte sich mit solchen Gefälligkeiten politische Unterstützung und Männer wie er hatten es auszubaden.
Fisk legte die Stirn an die Gitterstäbe. »Ich habe versucht, Sie zu warnen, Oberst. Mein Vater hat großen Einfluss bei Hofe.«
»Werden Sie nicht unverschämt, Fisk. Mich können Sie damit nicht beeindrucken. Auch wenn Sie einen einflussreichen Vater haben, unterstehen Sie immer noch meinem Befehl.«
Fisk schien ihn gar nicht gehört zu haben. »Wann werde ich freigelassen?«
»In ein paar Sekunden. Zuerst werden wir beide uns noch unterhalten. Sie haben nur einen Teilerfolg erzielt, mein Freund. Haben Sie ernsthaft geglaubt, Sie könnten sich jeder

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