BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
sehen konnte. »Unsere ganze Ausrüstung ist gegen optische Abtastung geschützt. Die Satelliten verfügen über Wärmesensoren, aber dagegen schützt uns der Wald bestens. Außerdem benutzen wir die Gebäude als Deckung. Das wirkliche Problem sind die Mechs. Wie Sie wissen, können die Fusionsreaktoren von BattleMechs mit einer konzentrierten Neutrinoabtastung aus niedriger Umlaufbahn lokalisiert werden - sogar von Satelliten. Ich habe deshalb alle Mechs mit Planen abdecken lassen, in die eine spezielle Abschirmung eingewoben ist. Das sollte etwa achtzig Prozent der Signale absorbieren. Theoretisch müssten sie jetzt einen einzelnen Mech eine ganze Stunde ununterbrochen abtasten, um sicher sagen zu können, ob er tatsächlich da ist.«
»Im späteren Stadium der Clan-Invasion haben wir es genauso gemacht«, stellte Archer fest.
»Ich habe nicht behauptet, dass die Idee neu ist, nur, dass sie funktioniert«, antwortete Hopkins. »Ich hoffe, Sie haben inzwischen ein paar Ziele für uns ausgewählt, damit wir aktiv werden können.«
Archer verstand den Unteroffizier nur zu gut. »Ich dachte mir, ich kümmere mich besser erst um ein paar organisatorische Details. Wir müssen gemeinsam mit anderen Rebellenfraktionen agieren, eine gemeinsame Front aufbauen. Ich habe bereits über HPG und die Express-Schiffe Verbindung zu ein paar Geschäftskontakten auf Murphrid aufgenommen, und sie gebeten, uns über die örtliche Lage auf dem Laufenden zu halten -und darüber, was die Garde dort treibt.«
»Murphrid?« Lee Fullerton war überrascht. »Ich dachte, wir kämpfen nur auf Thorin.«
»Das stimmt auch«, erwiderte Archer. »Aber auf Murphrid ist der Rest der Arkturusgarde stationiert, und die stellen die beste Quelle für Verstärkungen dar, die Blücher gegen uns zur Verfügung hat. Ich möchte sicher gehen, dass die Lage auf Murphrid heiß genug für ihn ist, dass er sich nicht leisten kann, seine Truppen von dort abzuziehen.«
Hopkins stellte fest: »Ich habe auch dafür gesorgt, dass unsere drei Katrina-Loyalisten im Dunkeln gehalten wurden. Sie sind mit einem Sonderauftrag auf dem Südkontinent und suchen nach einem geeigneten Gelände für ein neues Ausbildungslager. Sie dürften so ungefähr jetzt die Nachricht darüber bekommen, was geschehen ist.«
»Gute Arbeit«, lobte Archer. »Und Prinz John?«
»Noch nichts, aber ich habe auch nichts erwartet. Außerdem ist der Nachrichtendienst Chaffees Revier. Ich bin nur ein Schlammstampfer mit Ambitionen.«
Katya schien ihren Namen gehört zu haben. Sie tauchte neben den Männern auf, den Compblock unter dem Arm. »Probleme?«
Archer schüttelte den Kopf. »Wir unterhalten uns nur. Ein paar Stunden Ruhe und Frieden, um uns einzuleben, dürften uns noch sicher sein. Inzwischen wird Blücher wohl klar, dass es nicht leicht werden wird, uns zu finden. Wenn er so reagiert, wie ich es erwarte, wird er Mechlanzen auf Streife schicken, um uns aufzuscheuchen.«
Hopkins neigte den Kopf und schmunzelte. »Die meisten würden sagen, das ist der Zeitpunkt loszuschlagen.«
Archer grinste zurück. Das war eine Lektion, die ihm der Ältere schon beigebracht hatte, als der junge Christifori sich gerade entschlossen hatte, zum Militär zu gehen, und er hatte sie nicht vergessen. »Du weißt genau, dass ich in diese Falle nicht gehe.«
»Aber es ergibt Sinn, Herr Christifori«, stellte Fullerton fest.
»Die MechKrieger und sonstigen Truppen, die er jetzt losschickt, sind aufgeschreckt, und alle ihre Sinne arbeiten auf Hochtouren. Außerdem wäre das genau das, was die Garde von uns erwartet. Sie steht unter Garantie in den Startlöchern, um zuzuschlagen, wenn wir auch nur unsere Nasenspitze sehen lassen.«
Katya nickte beifällig. »Wir warten besser ein paar Tage. Blüchers Leute sollen sich an den Streifendienst gewöhnen und nachlässig werden. Die Spannung soll ein wenig abebben. Wir warten, bis der neue Dienst für sie zur Routine geworden ist. Dann machen sie eher einen Fehler.«
Hopkins entschuldigte sich und wanderte in Richtung provisorischer Mechhangar davon, wobei er links und rechts Befehle gab. Archer sah ihm nach und atmete tief durch.
Katya legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wird schon. Es läuft alles nach Plan.«
Archer drehte sich zu ihr um. »Im Augenblick geht vielleicht alles nach Plan, Katya«, sagte er. »Aber kein Plan überlebt den Kontakt mit dem Gegner.«
Die Weltkugel Thorins drehte sich über dem Hologrammtisch in der Luft, als wäre sie real und nicht nur
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