BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
sollen auch die Kombinatswelten AI Na'Tr, An Ting und Marduk Ziel von Angriffen geworden sein.
- Piratensender Stimme des Untergrunds, Thorin, 26. Dezember 3062
Ecol City, Thorin
Provinz Skye, Lyranische Allianz
28. Dezember 3062
Die Thorin-Vereinsbank war acht Häuserblocks von der Sternenbundfestung entfernt, die der Arkturusgarde als Hauptquartier diente. Der unauffällige Ziegelbau war weit über hundert Jahre alt und lag an einer Straßenecke. Bei all ihrer Alltäglichkeit besaß die Vereinsbank aber eine besondere Eigenschaft, die sie für Archer und seine Leute vor allen anderen auszeichnete.
Sie war die der Festung am nächsten gelegene Bank der Stadt.
Es heißt zwar häufig, dass eine Armee auf dem Magen marschiere, aber in Wahrheit marschiert sie auf der Soldkasse. Soldaten freuten sich ebenso auf den nächsten Zahltag wie jeder Arbeiter und Angestellte. Für die Truppen der Lyranischen Allianz auf Thorin war die Freude an den Dingen, die man für Geld kaufen konnte, ein wichtiger Teil des Lohns für ein Leben unter dem ständigen Druck der Rebellen.
Auch die Wirtschaft profitierte, die legale ebenso wie die eher halbseidene. Viele MechKrieger und andere Soldaten marschierten von der Kasse schnurstracks in die örtlichen Geschäfte, um ihr hart verdientes Bargeld auszugeben. Am Zahltag waren die Kneipen gerammelt voll, in allen Läden herrschte Hochbetrieb, und die örtliche Wirtschaft erhielt durch den plötzlichen Geldschub generell eine Kraftspritze.
Heute sollte das anders werden.
Um den Sold ausgehändigt zu bekommen, brauchten die Gardisten einen Geldautomaten, aber derartige Maschinen waren in der recht heruntergekommenen Gegend um die Festung Mangelware. Also führte die Soldaten ihr Weg in gerader Linie zur nächsten Bank: in diesem Fall zur Thorin-Vereinsbank. Dort holten sie ihren Sold ab und zogen weiter in die Stadt.
Blüchers Patrouillen hatten einen Sicherheitskordon um die Bank, die sie umgebenden Geschäfte und die Festung gezogen. Es war ein Risiko, die Truppen aus der Sicherheit des Stützpunkts zu lassen - aber er konnte sie schließlich nicht einsperren.
An so ziemlich jeder Straßenecke stand ein Paar Fußsoldaten in schwerer Rüstung und mit wuchtigen Feuerwaffen. Am Rand des Gebiets war eine Hand voll Panzerfahrzeuge aufgefahren, leichte Panzer und Truppentransporter, eine Militärpräsenz, die mehr als genug hätte sein müssen, um Rebellenangriffe abzuschrecken.
Archer und Katya hatten in die Planung von Operation Little John reichlich Hirnschmalz investiert. Sie hatten alles berücksichtigt, von der Sicherheit Unbeteiligter bis zur notwendigen Neutralisierung der Bodentruppen. Selbst der Name war mit Bedacht gewählt, geradewegs aus den terranischen Legenden um Robin Hood. Sie hatten versucht, den Zufall so weit wie möglich auszuschalten.
Im Augenblick saß Archer unter der Oberfläche des Gauley, dessen trübes Wasser seinen Sichtschirm komplett ausfüllte. Er hatte sich für den Fluss als beste Möglichkeit entschieden, den Kampfkoloss ungesehen in die Stadt zu bringen. Es hatte sich zwar als schwierig er wiesen, in den dunklen Fluten den Weg zu finden, aber nicht als unmöglich. Er war sicher, dass auch Katya und die anderen ebenso in Stellung waren wie er. Jetzt mussten sie ihren Plan nur noch umsetzen.
Oberst Blücher gab in der Regel einem Drittel seiner Truppen innerhalb der Sicherheitszone Ausgang, sodass die Soldaten ihr Geld abheben, die örtlichen Geschäfte besuchen und ungefährdet in die Festung zurückkehren konnten. Danach wurde die nächste Gruppe in die Stadt entlassen. Es war ein straffer Zeitplan, den Archer gehörig durcheinander zu bringen plante.
Im schummrigen Licht der Cockpitinstrumente überprüfte er die Anzeige der Nahortung und die Uhrzeit. Wenn alles lief wie geplant, war die erste Phase inzwischen angelaufen. Bis jetzt hatte er seine begrenzten Luft/Raumelemente auf einem versteckten Flugfeld zurückgehalten. Mehrere Jäger sollten jetzt auch im Orbit über Thorin in Position sein. Ihre Aufgabe war es, mithilfe von Störsendern Blüchers Beobachtungssatelliten auszuschalten. Ihr Verlust würde den Oberst daran hindern, alles zu verfolgen, was sich in der Stadt abspielte. Archer blieb nur noch, zu warten...
Katya Chaffee war wie eine durchschnittliche, eher ärmliche Zivilistin gekleidet und schlurfte, zwei schwere Einkaufstaschen schleppend, die Straße hinauf. Einer der beiden Soldaten an der Ecke hatte gerade ihren Ausweis
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