BattleTech 52: Phoenix
der auch ohne Erklärungen wusste, worum es ging. Aleisha ließ die Triebwerke langsam heißlaufen.
Jetzt hieß es warten. Bevor die Triebwerke nicht ihre volle Leistung erreicht hatten, war ein Start unmöglich.
Zwei Minuten später erreichten die übrigen Crewmitglieder der Esmeralda die Brücke. Erklärungen waren auch diesmal nicht nötig. Das kleine Wörtchen ›Fluchtstart‹ genügte allen. Natürlich waren sie verwirrt, aber Aleisha war ihre Kapitänin, und jeder wusste, dass ihre Loyalität dem Schiff und der Crew galt. Aleisha war der Kapitän. Und der Kapitän wusste schon, was er tat...
Nach zehn Minuten meldete sich der Tower. Aleisha nahm das Gespräch auf dem Hauptmonitor entgegen.
»Hier Hafenkontrolle. Was geht bei ihnen vor? Wir empfangen erhöhte Energiewerte von ihnen.«
»Eine reine Routinesache, Tower. Wir säubern unsere Triebwerke.«
»Ich habe hier keine Genehmigung vorliegen.«
Aleisha wandte sich verärgert an Sorkowsky. »Navigator, ich hatte Ihnen doch befohlen, den Tower zu informieren.«
Sorkowsky blickte sie reumütig an. »Entschuldigen Sie, Kapitän, ich muss es wohl vergessen haben.«
Aleisha wandte sich wieder an den Wachmann auf dem Monitor. »Es tut mir Leid, aber mein Navigator neigt in letzter Zeit etwas zur Vergesslichkeit. Hören Sie, in fünf Minuten sind wir fertig. Tun Sie uns den Gefallen und lassen Sie es uns noch zu Ende bringen.«
Die Wache verzog das Gesicht. »Also, ohne Genehmigung...«
»Bitte! Ich lade Sie morgen auch zum Essen ein. Mögen Sie Italienisch?«
Der Wachmann musste lachen. »Na, von mir aus. Aber in fünf Minuten sind Sie fertig.«
Aleisha schaltete ab und atmete tief durch. Sorkowsky grinste sie breit an.
Nur noch zwei Minuten. Der Tower meldete sich wieder. Sie hatten die Frist überzogen. Aleisha ignorierte ihn und sagte zu Sorkowsky: »Los, Blitzstart!«
Sorkowsky protestierte. »Ein Blitzstart, und die Hälfte aller Systeme brennt uns durch! Die TechCrew wird dich in der Luft zerfetzen. Nur noch zwei Minuten.«
Sorkowsky sah Aleisha fragend an. Aleisha nickte. »Gut, wir warten.« Sie wandte sich an ihren Bordschützen. »Wenn sich da draußen was rührt, schieß darauf, egal was es ist.«
Noch eine halbe Minute. Jetzt konnten sie es riskieren. Aleisha gab einen schnellen Befehl, und die Esmeralda hob sich langsam in die Lüfte.
Sorkowsky fragte: »Welcher Kurs?«
»Nach Ruhr.«
»Aber...«
»...Ich weiß, Ross. Vertrau mir einfach.«
Ein Schuss fiel. Wahrscheinlich irgendeine schwere Waffe, die das Schiff gestreift hatte. Der Bordschütze erfasste das feindliche Geschütz und feuerte mit einer Backbordsalve zurück. Dann erfasste er auch den Tower und feuerte eine PPK ab. Die Hafenkontrolle stob wie ein Kartenhäuschen auseinander.
Die Esmeralda gewann schnell an Höhe. Sorkowsky gab den Kurs ein und sie nahmen Geschwindigkeit auf. Als sie das Grant-Massiv überquerten, musste Aleisha an die Jacks denken.
Die Erklärung war nach einigen Minuten beendet. Alle teilten Aleishas Gefühle. Vor allem teilten sie ihre Meinung über Thornten. Vielleicht hätte er die ersten Tage Wort gehalten, aber mit der Zeit hätte er seine Versprechen gebrochen. Sie waren in Thorntens Machtbereich nicht mehr sicher. Aleishas Plan, was die Zukunft der Esmeralda betraf, fand ebenfalls allgemeine Zustimmung.
Nach einer halben Stunde antwortete das lyranische HQ in Ruhr endlich auf Aleishas Rufe. »Hier ist Oberst Forster von den 10. Skye Rangers, LCS.«
»Es ist mir eine Freude, Oberst. Ich bin Kapitän Aleisha Seytzmann, Landungsschiff Esmeralda, Angehörige der Söldnereinheit Mad Jumpin' Jacks. Hätten Sie Interesse an unseren Diensten?«
Das Erscheinen der Esmeralda war das vereinbarte Zeichen. Lhiannon sah das vorüberfliegende Landungsschiff und gab ihren Befehl. Die Techs und MedTech Viewman waren bereits vor zehn Minuten weggefahren. Nach Lamberts Meinung war ihre alte Basis noch immer brauchbar. Vor allem hatten die Techs nicht die Möglichkeit gehabt, alles wegzuschaffen. Das, was sie fortgebracht hatten, befand sich noch auf den Schwebern der Techs. Die Basis war immer noch voll gestopft mit Reparaturmaterial.
Anastasia steuerte Jacks Victor. Ihre eigene Wespe war schwer angeschlagen, und den Victor wollte Lhiannon LeFranc unter keinen Umständen überlassen. Anastasia zerstörte ihre Wespe selbst. Die Mariks hatten den Jacks den Krieg erklärt. Als die beiden M-Laser abgekühlt waren, verschwand Anastasia in der Nacht.
Die Basis lag still vor ihnen. Keine
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