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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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man auf den ersten Blick unterlegen schien.
    Berner hingegen war ein arroganter Mechjockey, der sich nur auf die Kampfkraft seines nagelneuen Wolfshund verließ. Nichts gegen den Wolfshund! Brigg hatte noch nie eine vergleichbare Konstruktion gesehen. Dieser Typ war für einen leichten Mech wirklich einwandfrei. Aber Brigg wünschte seinem Piloten die Pest an den Hals.
    Wallace, sein Assistent, brachte nach einer halben Stunde den ersten Bericht. Brigg zog es immer noch vor, die Basis von außen zu betrachten.
Die Sache stank. Nur Berner und Wallace befanden sich in der Basis. Wallace' Bericht förderte einige Überraschungen ans Tageslicht: Keine versteckten Fallen, keine versteckten Sprengladungen, ein hastiger Rückzug - sie hatten vieles vergessen, allerdings keine Menschen oder Mechs. Halt, einen Gefangenen hatte Briggs Vorauskommando gemacht: einen jungen MechKrieger, den Deserteur, Schütze Jason Boise und seinen Derwisch. Offenbar hatte sich Boise für die falsche Seite entschieden. Wallace hatte medizinische Hilfe angefordert. Sie hatten Boise schwer misshandelt. Er musste schrecklich aussehen...
    Als Brigg mit seiner Kompanie eintraf und aus seinem Kampftitan stieg, sah er, was Wallace mit dem ›hastigen Rückzug‹ gemeint hatte. Sie hatten Material auf den Boden geworfen, weil es nicht mehr auf ihre Schweber gepasst hatte. Manches stand noch aufladebereit da und war einfach vergessen worden. Es erinnerte Brigg an die Rückzüge der Capellaner aus den verschiedensten Systemen, die sie niemals gegen Davion hätten halten können. Offenbar hatte er die Jacks überschätzt.
    Er begutachtete Boise. Der Junge sah wirklich schlimm aus. Er konnte kaum reden. Sie hatten ihn mit den verschiedensten Methoden traktiert, und er erklärte sich schwer atmend zur Kooperation bereit, während er seinen leeren, hasserfüllten Blick auf die Wand richtete.
    Brigg erkannte einen Verbündeten in ihm. Dann trat er in das Büro des Kommandeurs und sendete eine kurze Nachricht: »Haben Basis eingenommen. Keine Verluste. Feind befindet sich in ungeordnetem Rückzug. Schütze Boise gefangengenommen. Wurde von den Jacks verhört und entgegen der AresKonventionen gefoltert. Bereit zur Kooperation. Rücken weiter vor, wenn sich Blizzard gelegt hat. Brigg Ende.«
    Leutenient-Kolonel LeFranc, Leutenient Gilbert und Regierungschef Thornten nahmen die Nachricht zufrieden auf. Die Jacks hatten offenbar nur geringen Widerstand geleistet. Ihre Moral war wahrscheinlich gebrochen. Keine Einheit, die noch etwas Siegeswillen besaß, gab ihre Basis, ihren letzten Rückzugspunkt, kampflos auf. Die Jacks im freien Feld zu jagen und zu zerschlagen, dürfte nun nicht mehr besonders schwierig sein.
    Es war also geschafft: Thornten hatte endlich seinen Willen. Und Jason hatte er ebenfalls wieder. Thornten würde sich als liebender und besorgter Vater geben und die Sache so hindrehen, dass Jason als reuiger Sünder wieder aufgenommen werden würde. Es warf ja schließlich einen schlechten Schatten, wenn Thorntens Sohn ein Deserteur war. Das musste man dem Politiker wirklich lassen: Er nutzte jede Chance.
    Thornten überlegte kurz und aktivierte den Lautsprecher. »Helen Thornten bitte sofort in das HQ kommen!«
LeFranc sah ihn irritiert an. Das war ja eine ganz neue Seite an Thornten.
    Helen kam nach einiger Zeit und musterte die beiden Befehlshaber kühl. »Leutenient-Kolonel? Minister? Was ist so wichtig?«
    »Die Basis der Jacks ist gestürmt!«, frohlockte Thornten.
Helen starrte ihn feindlich an. »Und? Was ist so ungewöhnlich daran? Ihr habt ihnen ja überhaupt keine Chance gelassen.«
»Sie haben uns die Basis kampflos überlassen«, erklärte LeFranc. »Jason haben sie zurückgelassen. Sie haben ihn verhört und gefoltert. Offenbar sind die Jacks doch nicht so ehrenhaft und kameradschaftlich, wie wir alle angenommen haben.«
Seine Worte wirkten. Helen musste sich setzen. »Weshalb sollten sie das mit ihm tun? Er hat immer davon geschwärmt, dass sie so etwas wie eine Familie für ihn waren.«
LeFranc sah sie ernst an. »Manchmal gelten da draußen Ethik und Freundschaft nichts mehr. Oberleutnant Potter wollte sicher an seine Informationen über die Ligaverbände kommen. Sehen Sie, Helen, die Jacks sind zwar ganz gute Verbündete, aber sie sind auch knallharte Söldner. Solchen Menschen ist alles zuzutrauen. Das vergessen die meisten immer wieder.«
Helen ignorierte seinen Erklärungsversuch und griff den vorigen Punkt noch einmal auf. »Nein,

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