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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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Ordnung... In deinem oder in meinem Quartier?«

16
Oxbridge, Amity Liga Freier Welten
     
16. Januar 3033
    Er erinnerte sich, dass Lia ihm vor einigen Tagen versprochen hatte, er würde die erste Nacht mit ihr niemals mehr vergessen. Jason hatte das für etwas übertrieben gehalten. Er hatte schon vorher guten Sex gehabt und gedacht, viel darüber zu wissen. Nach den Stunden, die er jetzt mit Lia zusammengewesen war, dachte er darüber anders. Lia hatte einige Techniken in ihrem Repertoire, von denen er noch nicht einmal geträumt hatte. Jetzt verstand er, warum sie früher so beliebt gewesen war. Lia gab einem Mann instinktiv das, was er brauchte, sie konnte einem die Wünsche von der Nase ablesen.
    Eigentlich war es ja mehr als eine Nacht gewesen. Angefangen hatte alles mit einem langen, gut getimten und sehr reizvollen Vorspiel. Dann war der einmalige Hauptakt gekommen. Anschließend entschlossen sie sich, den Vormittag des nächsten Tages zu verschlafen und die Situation noch eine Weile zu genießen.
    Glücklicherweise fegte wieder ein starker Blizzard über den Kontinent. Ein feindlicher Angriff war unmöglich.
Beide schoben den Krieg und die Verwüstung gerne kurzzeitig von sich weg.
    Bis Andrew Potter den Alarm betätigte.
Lia wusste aus Erfahrung, was kommen würde. Sie streifte sich schnell ihre MechKrieger-Uniform über und eilte in die Messe. Jetzt war sie wieder ganz Kommandant. Die Zuneigung war vergessen, sie drängte Jason ebenfalls zu seiner Uniform und trieb ihn zur Eile an.
Auch die anderen trugen bereits ihre Ausrüstung. Es war zwar unglaubwürdig, dass man sie im Blizzard angreifen würde, aber unmöglich war es leider nicht.
Andrew wartete, bis alle versammelt waren, und begann unaufgefordert. »Vor fünf Minuten habe ich auf meiner Sensorenkonsole Anzeichen für Bewegung registriert.«
Er setzte kurz ab und ließ seine Worte wirken. Natürlich hatten das alle vermutet. Aber die Tatsache selbst erzeugte schon Erstaunen. Seine Schwester verzog keine Miene. Er fuhr fort: »Die seismischen Sensoren im äußeren Ring haben diese Bewegung näher bestimmt. Es handelt sich um zirka 600 Tonnen Gesamtgewicht, die aus Richtung Grant-Massiv mit 10 km/h kommen. GAZ in voraussichtlich vier Stunden.«
Schweigen.
Bedrückte Stille.
Kein Aufschrei.
Kein wilder Kampfschrei.
Die nackten Zahlen sagten genug. 600 Tonnen. Und das bei diesem Wetter. Seismische Sensoren neigten bei Blizzards immer gerne zur Untertreibung. Da draußen konnten sich auch gut und gerne 700 Tonnen herumtreiben.
Lhiannon brach das Schweigen. »600 Tonnen?... Wenn sie im Blizzard angreifen, dann haben sie zumindest etwas Erfahrung bei diesem Wetter. Gekoppelt mit der quantitativen Überlegenheit... sie werden uns bei einer direkten Feldschlacht glatt pulverisieren. Das kommt also nicht in Frage.«
»Kapitulieren?« Anastasia sprach aus, was viele dachten.
Lhiannon lachte bitter: »Nein, aufgeben werden wir nicht. Glaub mir, die Schweine werden bluten müssen.«
»Und wie soll das funktionieren?«, fragte Chokamoto skeptisch. Lhiannon grinste listig: »Ich hab da 'ne nette Idee...«
    Als die Kompanie unter Major Brigg in die Basis der Jacks einmarschierte, zeugte alles noch von dem hastigen und panikartigen Rückzug der ehemaligen Besitzer. Er hatte es kaum geglaubt und immer wieder zur Vorsicht gemahnt. Sein Scout, Leutenient Berner, war vorausgestürmt. In diesem Fall war es natürlich sinnvoll gewesen, aber falls die Jacks sich verschanzt hätten, was Brigg vermutet hatte, wäre Berner jetzt nur noch ein Häufchen Asche...
    Berner! Der Mann trug seinen Rang zu Unrecht. Wahrscheinlich hatte er ihn in der Lotterie gewonnen. Er war nichts weiter als ein dreckiger Kopfgeldjäger mit unwahrscheinlich viel Glück.
    Gut, auch er, Brigg, war ein Kopfgeldjäger, aber er hatte sich seinen Rang in der Vergangenheit hart erarbeiten müssen, als er noch ein viel versprechender Offizier der Capellanischen Konföderation gewesen war. Zwanzig Jahre hatte er dem Haus Liao gedient, bis nach dem 4. Nachfolgekrieg. Die Konföderation ging ihrem Untergang entgegen. Die schrecklichen Gebietsverluste an Davion waren nur der Anfang gewesen. Das kleine Reich sah sich überlegenen Gegnern gegenüber, und früher oder später würde es fallen.
    Brigg hatte keine Lust, zu den Verlierern zu gehören, hatte seinen Dienst quittiert und eine bisher erfolgreiche Karriere als Kopfgeldjäger begonnen. Er hatte Erfahrung und wusste, wie man Schlachten gewann, auch wenn

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