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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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angeboten hatte, gehorchten die vier.
Gilbert saß etwas steif da, Helen ihm gegenüber. Dann fragte er sie wohl zum zehnten Mal: »Ist es wirklich bequem?«
Helen verdrehte die Augen. »Ja, es ist bequem! Wenn Sie jetzt noch mal fragen, entscheide ich mich vielleicht doch noch dazu, Sie als Kopfkissen oder Teppich zu benutzen!«
Gilbert grinste. Zumindest die Idee mit dem Kopfkissen gefiel ihm ganz gut. Dann wurde er wieder ernst.
Helen musterte ihn neugierig. »Weshalb sind Sie eigentlich dauernd so... formell?«
Gilbert überlegte kurz und lächelte dann knapp. »Als Adjutant von LeFranc habe ich durchgehend Dienst. Ausspannen ist da nicht drin. Warum fragen Sie?«
»Ich finde nur, dass Sie eigentlich ganz in Ordnung wären, wenn Sie sich ab und zu natürlicher gäben.«
Gilbert lächelte sie an. »Darf ich das als Kompliment werten, Miss Thornten?«
»Sie dürfen mich Helen nennen«, sagte Helen und lächelte zurück.
Gilbert nickte. »Mein Vorname ist Steven.«
»Okay, Steve. Das ist dann der erste Schritt zur Besserung.«
Dann folgte wieder das Schweigen. Nach einer Weile fragte sie: »Warum haben Sie mich eigentlich gefragt, ob ich Adrian liebe?«
Gilbert sah ihr mit stumpfem Blick in die Augen. »Reine Neugier.«
»So?« Helen zog eine Augenbraue hoch. Es war offensichtlich, dass er log. Sie hatte ein Gespür für solche Dinge.
»Leutenient Gilbert, Sie lügen! Ich höre das.«
Gilbert betrachtete sie und meinte dann: »Sie hören so was? Wenn ich mal wieder einen Gefangenen verhöre, nehme ich Sie mit. Ich hatte da erst neulich so einen Fall...«
Helen lachte. »Steve, weichen Sie nicht vom Thema ab!«
Gilberts Maske fiel nicht, und sie fragte sich für einen Moment, ob er diese Maske überhaupt jemals fallen ließ.
»Warum sollte ich lügen?«
Sie blickte ihn genauso undurchdringlich an wie er sie. Was er konnte, das konnte sie schon lange...
»Weil Sie mich mehr mögen, als gut für Sie ist?«
Gilbert zuckte zusammen. Volltreffer. Allerdings fing er sich sofort wieder: »Eine unbegründete These. Aber tun Sie mir den Gefallen und seien Sie etwas leiser. Wenn die vier da vorne...« Er deutete auf die Besatzung. »... das hören, dann bin ich für die nächsten drei Monate das Hauptthema der Gerüchteküche!«
Helen sah ihn belustigt an. Dann fragte sie leise: »Auch wenn Sie's nicht zugeben, jetzt weiß ich es... Und ich hätte keine Probleme damit...«
Sie wechselten einen langen Blick. Jetzt war es zu spät.
Adrian tauchte vor seinem inneren Auge auf. Offenbar sah sie das nicht so verbissen, aber er war da rigoros. Er musste die Entwicklung abwarten. Vielleicht fanden die Jacks eine Fluchtmöglichkeit und Adrian verschwand auf Nimmerwiedersehen. Vielleicht... Zumindest blieb Helen seine Freundin.
Sie unterbrachen ihr Gespräch. Der Schweber hatte die Basis erreicht. Die beiden stiegen schnell aus. Gilbert schmunzelte, als er sah, dass die Besatzung sich in die Kochnische verkroch und einer ein Kartenspiel aus seinem Stiefel zog.
»Ich schaue mich ein bisschen um«, sagte er. »Sehen Sie nach Jason. Ich komme in ungefähr einer halben Stunde nach und werde mich mit ihm kurz unterhalten.«
Er verschwand und begann seine Untersuchung im MechHangar.
Helen verzog das Gesicht. Es war klar, dass er mit ›unterhalten‹ verhören gemeint hatte. Sie musste Jason warnen.
Jason lag in der kleinen medizinischen Station und starrte zur Decke. Die Wache, eine junge MechKriegerin, hatte ihre Sunbeam Laserpistole im Anschlag und beobachtete ihn genau. Der Schockstab pendelte lässig in ihrem Gürtel. Jason fand es nicht besonders beruhigend, dass sie vor dem Einsatz des Schockstabes mit der Sunbeam feuern würde... Seine Wunden - oder das, was Wunden zu sein schienen - verheilten trotz der modernen Behandlung nur langsam. Bisher verlief der Plan gut. Alles war so, wie Lhiannon es vorausberechnet hatte...
Als Helen den Raum betrat, blieb ihm die Luft im Hals stecken. Das war das Letzte, das er jetzt brauchte. Ihr Auftauchen gefährdete den ganzen Plan.
Die MechKriegerin sah sie fragend an. Helen erklärte trocken: »Ich bin seine Schwester, Helen Thornten.«
Die Wache nickte und setzte sich wieder. Helens Züge wurden sanfter, als ihr Blick auf ihn fiel. Er konnte einen Anflug von Ekel und Schrecken auf ihrem Gesicht erkennen, aber er verschwand im nächsten Augenblick wieder. Ja, er konnte stolz auf Helen sein, denn sie schämte sich nicht, mit ihm verwandt zu sein - sogar jetzt nicht.
Sie lächelte ihn mild an und

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