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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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die Stirn.
Tom löste das Rätsel auf. »Wir müssen unsere Beziehung nicht länger vor Jack geheim halten.«
Jasmine brachte es tatsächlich fertig, darüber zu lächeln. »Tja, Tom, Humor hast du noch. Alles ist noch nicht verloren.«
Tom schluckte. In Wirklichkeit wollte er sich ausheulen. Humor hatte er heute nicht. Trotzdem hinderte ihn eine unbekannte Hemmschwelle, eine riesige und dicke Gedankenmauer, zu weinen. Er konnte es nicht.
Jasmine sah ihn besorgt an. »Du willst nicht darüber reden, oder?«
Er schüttelte den Kopf. Vielleicht würde er darüber reden können, wenn er Thornten und LeFranc getötet hatte. Jasmine nickte und zog ihn sanft an sich. Körperliche Zuneigung war der einzige Trost, den sie jetzt spenden konnte. Etwas anderes war im Augenblick auch unangebracht.
    Anastasia hatte von Terra erzählt. Jason lag noch immer in dem Torso, den Kopf herausgestreckt und hörte ihr fasziniert zu. Es gab im Zeitalter der Nachfolgekriege wenige Planeten, die einen makellosen Ruf hatten. Darunter fielen Namen wie Tharkad, New Avalon, Atreus oder Terra, die Wiege der Menschheit, der kulturelle und politische Mittelpunkt der Inneren Sphäre, der Herrschaftsbereich ComStars. Wenige Menschen konnten etwas über Terra erzählen: Entweder blieben sie dort, waren hohe Politiker oder gehörten ComStar an. Es gab wenige Normalsterbliche, die die gute alte Erde gesehen hatten.
    Anastasia Schmelzer war in Mitteleuropa aufgewachsen. Jason konnte sich das gemäßigte Klima dort nur schwer vorstellen, aber noch viel weniger ihre Urlaubsaufenthalte in der afrikanischen Sahara oder auf tropischen Inseln, von denen sie verträumt erzählte. Es musste zauberhaft gewesen sein, so wie sie davon schwärmte. Als sie von der Arktis und der sibirischen Tundra erzählte, konnte Jason dies besser nachvollziehen. So ähnlich war Amity auch. Terra schien sehr abwechslungsreich zu sein. Eine Besonderheit in der Sphäre.
    Was Anastasia eigentlich von dieser Perle der Sphäre vertrieben hatte, hatte Jason nicht heraushören können. Es musste auf jeden Fall etwas Schreckliches gewesen sein, denn sie hatte den Planeten danach nicht mehr sehen können.
    Jason verstand sie. Für ihn erfüllte Amity die gleiche Funktion. Da gab es einige Dinge, die ihn veranlassen würden, diesen Planeten schnellstmöglich zu verlassen. Nur hatte er keine reichen Eltern, die ihm ein Flugticket Erster Klasse an den Nagelring geschenkt hatten. Er hatte nur einen machthungrigen Vater, der jetzt auf der anderen Seite stand.
    Lhiannon kam vorbei. Der Zustand ihres Beins hatte sich gebessert - im Gegensatz zu ihrer Stimmung. Allerdings stand jetzt so etwas wie Freundlichkeit in ihrem Gesicht. Sie schlenderte zielstrebig auf den Derwisch zu.
    Anastasia grinste amüsiert.
Lia betätigte den Lift und ging auf dem Gerüst, das den Mech umgab, zu den beiden. Jason war inzwischen wieder im Innenleben des Mechs verschwunden. Lia blieb stumm neben ihrer Lanzenkameradin stehen.
Jason rief Anastasia zu: »Okay, ich bräuchte den Stabilitätstester noch ein letztes Mal, dann sind wir fertig.«
Anastasia gehorchte. Nach einer Weile fragte sie verschlagen: »Magst du Lhiannon?«
»Was meinst du mit ›mögen‹?«, fragte Jason zurück.
»Findest du sie sympathisch?«, präzisierte Anastasia.
Lia spitzte die Ohren.
Jasons Antwort kam ohne langes Überlegen. »Ja! Auf jeden Fall. Warum fragst du?«, kam es aus dem MechTorso.
»Ach, nur so«, log Anastasia, »Es fällt auf, dass du an ihr interessiert bist. Würdest du eigentlich gerne mit ihr schlafen?«
»Also, ehrlich, wenn man dich und Robert oder Tom und Jasmine so sieht, bekommt man richtig Lust. Außerdem ist Lia ja nicht gerade zu verachten... Ich würde schon ganz gerne mit ihr ins Bett gehen...«
Anastasia grinste Lia durchtrieben an und schlich davon.
Lhiannon übernahm das Wort und flüsterte in die Torsoöffnung: »Du machst mich ja richtig glücklich, Liebling. Was hältst du von heute Nacht? Da bin ich zufälligerweise noch frei.«
Stille.
Dann krachte irgend etwas. Wahrscheinlich war er mit dem Kopf gegen einen Myomermuskel gestoßen. Er stöhnte auf und erschien im nächsten Moment in der Öffnung.
Lia lächelte ihn an. »Willst du gleich hier?«
Jason schüttelte den Kopf und verschwand wieder. »Ich habe das ernst gemeint. Also mach dich bitte nicht darüber lustig.«
»Okay, tut mir Leid«, meinte Lia versöhnlich.
Jason zog sich schnell aus dem Mech, den Stabilitätstester in der Hand. »Ja, schon in

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