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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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die anderen. »Ich hoffe, Sie alle wissen, dass dieses Gespräch niemals stattgefunden hat - und dass der Leutenient-Kolonel heute den Ehrentod gestorben ist. Sollte das nicht klar sein, wird die SEKURA einschreiten.«
Gilbert verschwand durch die Tür.
Forster ließ ihn nicht verfolgen. Kein Einziger, der sich an diesem Tag in diesem Raum befand, sah Steven Gilbert jemals wieder...
Nach einiger Zeit kam Merino in den Raum hereingeplatzt. »Ihr werdet es nicht glauben, aber Anastasia lebt noch!«
Robert sah ihn überrascht an und spurtete aus dem Zimmer. Merino sah die zwei Toten, Vater und Tochter. Er verzog keine Miene. Als MechKrieger sah er den Tod zu oft, um Mitleid für die Opfer zu empfinden. Dann folgte er Robert.
Lhiannon blickte aus dem Fenster. Sie schaute über das Schlachtfeld und sah den zerstörten Victor. Einige Lyraner zogen einen regungslosen Körper aus der Cockpitluke. Ja, das war Anastasia. Ob sie noch lebte, konnte Lhiannon aus dieser Entfernung nicht sehen. Aber sie sah den toten Mech, und ihre Gedanken schweiften ab. Die Reste der antiken Flagge auf dem Torso waren noch zu erkennen.
Was hatte Jack doch gleich über diese Flagge gesagt? Diese Flagge symbolisiert das Volk, nicht die Regierung. Wenn ich sie sehe, weiß ich, dass ich für mein Volk kämpfe.
Mit dem Victor war das Volk gefallen. Die Regierung hatte gewonnen. Die Bevölkerung war dezimiert, aber der hohe Herrscher hatte die Macht.
Lhiannon musste gegen den Brechreiz ankämpfen. Sie hatten das ganze halbe Jahr gekämpft und gemordet. Für was? Für nichts!
Auf einmal drängte sich in ihr die Frage auf, wer daran Schuld gewesen war. Die machtbesessenen Politiker? Die Soldaten in ihrem Blutrausch? Das System? Wer war am Holocaust im terranischen Deutschland Schuld gewesen? Wer hatte die Verantwortung für das Massaker auf Kentares IV getragen? Wer hatte die Todesfeuer von Amity entfacht? Von einer Schlacht, einem Grenzgeplänkel, die zu Hunderten in der Inneren Sphäre ausgetragen wurde. Von einer Schlacht, die keine Beachtung in der Geschichte finden würde.
Plötzlich drängte sich der Wunsch nach Frieden in ihr wieder auf. Sie wollte einen Sohn. Einen Mann. Ein einfaches Leben auf einem sicheren Planeten. Und dann kamen die Erinnerungen wieder. Sie konnte nur dann vergessen, wenn sie kämpfte und tötete. Wenn sie das nicht tat, fraßen die Erinnerungen sie auf. Es war ein Teufelskreis. Das einzige Gegenmittel war Selbstmord.
Lhiannon, Takiro und Jason standen am Fenster der Esmeralda. Sie hatten eben an das Sprungschiff Tyr angedockt. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis die Tyr zurück nach Solaris VII springen würde. Die Falken waren vor ungefähr zwei Stunden am regulären Sprungpunkt des Systems erschienen. Jetzt übernahmen sie Amity. Lhiannon bezweifelte, ob sie die Tyr entdeckt hatten.
Sie sah auf den Planeten. Anastasia hatte ihre Beine verloren. Forster hatte angeboten, sie wegen ›besonderer Tapferkeit‹ zurück nach Terra zu schicken. Vielleicht konnte sie dort glücklich werden. Robert war im Augenblick bei ihr und versuchte sie zu trösten. Er würde sie allerdings nicht auf ihre Heimatwelt begleiten, dazu war er zu sehr Söldner.
In dem Moment kam Leutnant Merino vorbei. Man hatte ihn und seine Lanze ebenfalls auf die Esmeralda gebracht. Merino wandte sich an Lhiannon. »Hauptmann Potter?«
»Ja?«
»Ich habe gehört, Sie benennen die Jacks um.«
Als Lhiannon ihn überrascht anstarrte, erklärte Merino lachend: »Nachrichten sprechen sich ja bekanntlich schnell herum, Hauptmann.«
Lhiannon nickte. »Was halten Sie von dem neuen Namen?«
»Nun, Phoenix passt zu Ihnen. Wie sind Sie darauf gekommen?«
»Kennen Sie die Legende des Phoenix?«
Merino nickte und sagte: »Phoenix war ein sagenhafter Vogel, der aus seiner eigenen Asche wieder erstand.«
»Genauso wie aus der Asche der Mad Jumpin' Jacks Phoenix geboren wird«, erklärte Lhiannon.
Merino dachte laut, als er sagte: »Ja, der Name passt zu euch. Egal, wie groß die Verluste sind, die ihr einstecken müsst, ihr steht immer wieder auf. Ihr seid beinahe schon ein Mythos - wie Phoenix.«
In diesem Moment hörten sie die Warnglocke. Sekunden später baute sich das Hyperraumfeld um die Tyr auf. Als Lhiannon nach einer Weile die Augen wieder öffnete, sah sie Solaris VII vor sich. Der Albtraum war zu Ende. DIESER Albtraum war zu Ende...

EPILOG
Tomans
Vereinigtes Commonwealth
     
l0.April 3054
    Lhiannon Potter saß im Wachraum der Garnisonsverbände. Jason

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