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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Das war schwer zu glauben. »Über hypothetische Situationen lässt sich schwer etwas sagen«, erwiderte er.
    Ihre blauen Augen fixierten ihn entschlossen. »Genau darauf will ich hinaus. First Lieutenant Barajas hat gehandelt, wie er es für erforderlich hielt, um seine Einheit zu beschützen und dem Generalhauptmann zu gehorchen.«
    Zögernd nickte Evan. Seit Fallon ihn nach der Ordensverleihung an McCarthy unter ihre Fittiche genommen hatte, bemühte er sich, sie zu verstehen. Wie es schien, war sie aggressiver, als er bisher gedacht hatte. »Falls Sie das Generalhauptmann Weintraub sagen könnten, würde es Xanders Handeln erheblich gerechtfertigter erscheinen lassen«, merkte er an.
    »Und Ihnen auch eine gern gesehene Rückendekkung liefern«, kommentierte sie trocken und zeigte, dass sie seine wahre Sorge durchschaut hatte. »Keine Bange, Evan. Ihr Mann kann sich auf etwas gefasst machen, aber ich werde darauf achten, dass er keinen ernstlichen Schaden nimmt. Und ich werde jeden Versuch abblocken, die Verantwortung auf Sie abzuwälzen.«
    Evan wusste, was die Unterstützung Karen Fallons für seine Karriere bedeuten konnte, und dachte nicht daran, sich undankbar zu zeigen. Anscheinend war Schweigen in dieser Situation die richtige Reaktion, denn Fallon wirkte erfreut.
    Als er schließlich erneut das Wort ergriff, war Evans Tonfall wieder neutral geworden. »Na schön. Hypothetische Situationen einmal beiseite: Diese Sicherheitseinheit war hier, um unseren Offizierskader in ›Schutzhaft‹ zu nehmen?«
    Fallon nickte. »Wäre es ihr gelungen, unser Stabsgebäude zu erreichen, hätte sie Mitchell und mich möglicherweise zusammen mit einer Reihe unserer wichtigsten taktischen Offiziere in einer Frühbesprechung überrascht und uns entführt, bevor jemand Gelegenheit gehabt hätte, Alarm zu schlagen. Lieutenant General Price wäre der höchste Offizier in Freiheit gewesen, und er hätte unsere verschiedenen Truppenkontingente nicht wirkungsvoll koordinieren können.« Sie lächelte dünn. »Ein einfacher Plan, aber wenn er gelungen wäre, hätte uns das höchst effektiv geschwächt.«
    »Und unsere Antwort?«
»Der Generalhauptmann will die Aktion als Rechtfertigung benutzen, um die MCM Kathil in kleinere Stadtgarnisonen aufzuteilen. Wenn es uns gelingt, ihre Truppen zu verteilen, macht es das weit schwieriger für sie, sich uns zu widersetzen, und auch, ihre Aktionen mit den Capella-Dragonem zu koordinieren, sobald die hier eintreffen. Wir schicken Mechs und Panzer nach Radcliffe, in der Hoffnung, ihren Stab zu überrumpeln und den Verwaltungskomplex zu besetzen. Wenn wir zuschlagen, muss es jetzt sein.«
»Denn wenn wir es nicht tun, könnte die Miliz Barajas' Angriff publik machen und als Vorwand benutzen, uns mit Gewalt ins All zu scheuchen«, beendete Evan den Gedankengang mit einigem Unbehagen. »Hätte die Miliz die öffentliche Meinung auf ihrer Seite, müssten wir abziehen oder ein Massaker wie auf Kentares IV riskieren. Das würde der Archon-Prinzessin gar nicht gefallen, schätze ich. Sie hat schon so genug Probleme, die Lage ruhig zu halten.«
»Sie haben die Situation erfasst«, bestätigte Fallon wohlwollend. »Wir planen, die Miliz als ungefährliche Kleinsteinheiten über die ganze Welt zu verstreuen. Wenn wir ihre hohen Offiziere in Gewahrsam haben, wird den Soldaten nichts anderes übrig bleiben, als zu gehorchen. Es ist ein guter Plan. Vorausgesetzt, sie sind nicht bereits aufmarschiert, um gegen uns loszuschlagen. Wir müssen diese Lage schnell unter Kontrolle bringen, bevor sie eskaliert.«
Das ist sie schon, war Evans erster Gedanke. Barajas' impulsive Aktion am Tor hatte eine entscheidende Grenze überschritten: Ein Offizier hatte auf Soldaten gefeuert, die theoretisch auf seiner Seite standen. Es war der erste Schritt auf dem Weg zu einem Wort, an das noch niemand denken wollte, geschweige denn, es laut auszusprechen: Krieg. Aber falls die 8. einen Präventivschlag ausführte und die Miliz in ineffektive Einheiten aufsplitterte, konnten sie verhindern, dass es noch schlimmer wurde, und dabei ihren Anspruch noch verstärken, die einzige Militäreinheit auf Kathil zu sein, die stark genug war, den Planeten gegen einen Angriff zu verteidigen.
Und genau das würden sie tun. Es musste geschehen, bevor in kaum mehr als zwei Wochen die Dragoner eintrafen. Weintraub war der Ansicht, die widerwillige Kooperation VanLees' mit der 8. würde sicherstellen, dass die Capella-Dragoner sich auf die

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