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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Murphrid-Ranger, weit nach links verschoben, in der Nähe des Gavin Highway.
»Verstehen Sie das nicht falsch, Sir«, bemerkte Kraff. »Aber wenn Snord mit mehr Truppen auftaucht als wir sie haben, sind wir da verflucht weitab von irgendeiner Unterstützung.«
Er hatte natürlich Recht. Unter Umständen würden die Ranger ausgelöscht werden, bevor Archer auch nur eine Lanze zu ihrer Hilfe in Marsch setzen konnte. Er wünschte, Thomas Sherwoods Kompanie wäre hier gewesen. Die Sherwood Forester waren für diese Art von Operation weit besser geeignet, doch sie waren noch nicht von Alcor eingetroffen.
»Ich zähle darauf, dass unser Hauptangriff die größte Streitmacht des Wilden Haufens bindet«, erklärte er. »Falls Sie trotzdem auf eine große Feindansammlung treffen, tun Sie Ihr Bestes, sie zu binden, bis ich Truppen zu Ihrer Unterstützung schicken kann.«
»Und falls ich auf keine große Feindansammlung treffe, Sir?«
Archer betätigte die Schalter des Projektors, und die Symbole der Ranger bewegten sich den Highway hinauf zur ehemaligen Hauptstadt Odessas. »Sie rücken parallel zu unserem Hauptangriff vor. Falls wir den Wilden Haufen in die Flucht schlagen, schneiden Sie ihm den Weg nach New Bealton ab. Falls sie sich kontrolliert zurückziehen, werden Sie Bealton etwa zur selben Zeit erreichen, zu der Snord versucht, die Ruinen als Verteidigungsposition zu benutzen.«
Kraff beugte sich über die Karte. »Was wissen wir über diese Straße, Sir?«
»Von den Erkundungsflügen wissen wir, dass sie vierspurig asphaltiert ist. Sie sollten schnell vorankommen. Aber sie biegt in der Nähe Alt-Bealtons ab, und von dort aus zu den Ruinen erwartet Sie ein Straßenstück, das seit Jahrhunderten nicht mehr repariert wurde.«
»Warum entlang der linken Flanke, Sir? Deckt jemand anderes die rechte?«
Archer deutete auf die Karte. »Das Gelände auf dieser Seite besteht aus Sumpf und Moorland, von dem die Einheimischen behaupten, es sei zu dieser Jahreszeit unpassierbar. Also bleiben dem Wilden Haufen durch den Fluss in seinem Rücken nur zwei Routen, um uns zu begegnen. Entweder über Ihre Strecke oder im direkten Angriff. So oder so sind wir auf sie vorbereitet.«
»Die Ranger werden Sie nicht enttäuschen, General«, versprach Kraff und salutierte.
Archer erwiderte den militärischen Gruß. »Ich weiß, Sie werden Ihr Bestes geben, Captain. Deshalb vertraue ich Ihnen diese wichtige Mission an. Und jetzt gehen Sie und bereiten Sie Ihre Leute vor.«
Kraff salutierte erneut, dann machte er kehrt und ging.
Archer betrachtete noch eine Weile die Karte und die winzigen Lichtpunkte, die das Leben seiner Truppen repräsentierten. Seine Schultern sackten und er stieß einen langen Seufzer aus. Wieder schickte er gute Männer und Frauen in die Schlacht - manche davon würden nicht zurückkehren. Er war lange genug Soldat, um zu wissen, dass das im Krieg nun mal so war. Aber war es das wert? Rechtfertigte die Sache den Preis, den einige würden bezahlen müssen?
Archer rieb sich die Augen, Müdigkeit schlug über ihm zusammen. Es war schon eine ganze Weile her, dass er geschlafen hatte, und es würde noch weit länger dauern, bis er sich diesen Luxus gestattete. Hier und jetzt musste er Kommandeur sein, kein Mensch, der einen guten Freund verloren hatte. Er musste sich den Truppen zeigen, damit sie Kraft und Mut aus seinem Anblick schöpfen konnten. Zum Schlafen würde er später noch Gelegenheit genug bekommen.
Er öffnete die Augen wieder und sah Katya Chaffee im Eingang stehen. Sie hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. »Ich dachte mir, den kannst du gebrauchen.«
»Danke, Katya.« Er nahm einen tiefen Schluck.
»Wie geht es dir?«, fragte sie mit besorgtem Blick.
»Wird schon«, erwiderte er.
»Wir haben Darius' Leiche geborgen, nachdem wir dich und Gramash abtransportiert hatten«, bemerkte sie. »Ich habe in den Unterlagen nachgesehen und keinen Hinweis auf eine Familie gefunden.«
»Nein, er hatte keine. Seine Schwester war alles, was er an Verwandtschaft noch besaß, und die ist vor ein paar Jahren gestorben.«
»Sollen wir eine Gedenkfeier für ihn abhalten?«
Archer dachte kurz nach. »Irgendetwas sollten wir schon tun. Er mochte Dudelsackmusik. Vielleicht finden wir einen Piper, wenn all das vorbei ist.«
Katya atmete tief ein, als wollte sie etwas sagen, war sich aber nicht sicher, ob dies eine gute Idee war. »Ich erwähne es nicht gerne«, platzte sie schließlich heraus, »aber da wäre die Sache mit Darius' Einheit.

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