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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Lebens sah Snords Wilder Haufen ihn nicht.
Dann war der Augenblick vorbei.
Die sechs Kurzstreckenraketen, die auf dem Kriegsbeil einschlugen, sprengten Panzerung von Torso und Beinen des Mechs. Die Einschläge warfen Kraff in die Gurte und rissen ihn zurück in die Wirklichkeit.
»Ranger!«, brüllte er ins Mikro und zog das Fadenkreuz den Hang hinab auf einen Bombast der Söldner. »Drauf und dran!« Und als die Bestätigung der Zielerfassung ertönte, stürmte seine Kompanie Höhe 403 hinab, geradewegs in den Weg der sich zurückziehenden Söldner.
* * *
    Kommandanthauptmann Tascha Snord stockte beim Anblick der hinter ihr den Hang herabstürmenden Mechs.
    »Hölle, Tod und Teufel!«, fluchte sie und öffnete einen Kommkanal. »Wilder Haufen, wir haben Feinde auf Höhe 403... eine Kompanie.« Ein Blick auf die Langstreckenortung zeigte, dass die einzigen Lücken in der Linie des 1. Thorin nördlich und südlich des Berges waren, dort wo die beiden Einheiten sich noch nicht erreicht hatten.
    Es war nur eine Kompanie, allem Anschein nach aber eine frische. Was noch wichtiger war - mit ziemlicher Sicherheit war ihr kleiner Munitions- und Wartungsstützpunkt bereits überrannt. Verdammt, verdammt, verdammt! Das Kräfteverhältnis war immer noch halbwegs ausgeglichen, doch sie kämpften schon recht lange. Die Munitionsvorräte gingen zur Neige, und sie waren noch immer ein gutes Stück von Alt-Bealton entfernt - dem einzigen Ort, an den der Wilde Haufen sich jetzt noch zurückziehen konnte.
»Wie sind die dahin gekommen?«, fragte Hauptmann H'Chu.
    »Spielt keine Rolle«, erwiderte Tascha. »Christifori hat uns übertölpelt. Ich habe nicht vor, hier abzuwarten, was er noch an Überraschungen für uns bereithält.« Sie visierte ein Kriegsbeil mit der Extremreichweiten-PPK des Spartaner an und feuerte. Die Hitze im Cockpit kümmerte sie nicht mehr. Sie war ohnehin schweißnass. Der Schuss traf ins Ziel und peitschte Panzerung vom linken Oberschenkel des heranpreschenden Mechs. Tascha wünschte sich nur, sie hätte nicht zwei der mittelschweren Impulslaser am rechten Mecharm verloren.
    Ihre Mutter hatte ihr viel beigebracht, und eines davon war, dass es eine Zeit gab, in der man kämpfte, und eine Zeit, in der man seine Verluste reduzierte. »Wilder Haufen von Snord«, öffnete sie einen Kanal. »Mit Höchstgeschwindigkeit nach Süden ausbrechen. Zweikämpfe abbrechen und Rückzug. Zurück nach Bealton, maximale Geschwindigkeit.«
    »Neg«, widersprach Norris auf Privatfrequenz. »Das kann nicht Ihr Ernst sein. Wir sind noch nie derart eilig von einem Schlachtfeld geflohen.«
    Tascha wirbelte den Spartaner herum und rannte nach Süden. »Dann ist es jetzt das erste Mal«, sagte sie, auch wenn ihr die Worte fast im Hals stecken blieben.
    »Christifori hat uns mit dieser Kompanie einen Dolch in den Rücken gestoßen. Wenn wir bleiben und kämpfen, bringt uns das nur den Tod. Es wird eine andere Gelegenheit kommen, Norris.«
    »Pah!«, spie er zurück. Aber trotz des Protests sah sie auch seinen Masakari nach Süden abdrehen. Im Rennen drehte er den Torso und feuerte eine Serie von Schüssen ab, um das 1. Thorin auf Distanz zu halten. Rings um sie herum formierte sich der Wilde Haufen nach Lanzen. Sie gaben sich gegenseitig Deckungsfeuer und hämmerten auf den immer weiter zurückfallenden Gegner ein.
    Den ganzen Weg zurück zu den Ruinen dachte sie daran, dass sie ihrer Mutter eines Tages würde erklären müssen, warum sie davongelaufen war. Tascha wusste: Hätte sie es nicht getan, hätten sie alles verloren. Aber das machte es nicht leichter.
* * *
     
»Stehen bleiben?« Kraff stotterte vor Überraschung. »Ist das Ihr Ernst, Sir?«
    Archer sah zu, wie die letzten Söldnermechs am Horizont verschwanden. »Stellen Sie meine Befehle nicht in Frage, Captain, oder Sie dürfen auf der Crockett Latrinen schrubben.«
    Kraff klang entmutigt. »Ja, Sir.«
»Und, Captain?«
»General?«
»Das war ein brillantes Stück Arbeit, was Sie da
    geleistet haben«, sagte Archer freundlich. »Der einzige Grund dafür, dass sie jetzt weglaufen, ist, dass Sie und die Ranger sie überrumpelt haben.«
»Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Sir, sie haben mich auch völlig überrascht.«
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben, fiel es Archer ebenso schwer wie Kraff, den Kampf einzustellen. Aber es war nun mal eine Tatsache, dass sein Regiment einige schwere Schäden und Verluste erlitten hatte. Selbst mit einer frischen Kompanie Ranger als

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