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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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einem Orkan aus Licht, Qualm und Flammen auflösten. Archer spürte die Erschütterung des Bodens noch hoch oben im Cockpit des fünfundsiebzig Tonnen schweren Lichtbringer.
    Er schaute durch das Kanzeldach hoch, als die vier Luft/Raumjäger der Staffel wieder abdrehten. Dann blickte er zurück zum Sichtschirm, der die Überreste der Heimatgardebasis nach dem Feuersturm des Luftangriffs zeigte.
    Die leeren Gebäudehüllen waren verschwunden. Was blieb, war ein Stahlbetonbunker, von den Flammen rußgeschwärzt und mit brennenden Trümmern bedeckt. Tiefe, vom Bombardement geschlagene Krater reichten fast bis ins Innere. Aber solche Bunker waren zäh, und Archer wusste: Falls er die Infanterie losschickte, um den Feind auszuräuchern, würde es reichlich Tote kosten.
    Die Leute dort drüben hatten Besseres verdient als zu sterben, nur damit Katherine Steiner-Davion auf dem Thron blieb.
    »Heimatgarde, hier spricht Lieutenant General Christifori«, erklärte er über den offenen Kanal. »Wir haben Ihre Ausgänge gesichert, und Ihre Ortung dürfte Ihnen bestätigen, dass ich ein Bataillon Truppen hier draußen stehen habe, komplett mit Artillerie und Luftunterstützung. Das ist Ihre letzte Chance. Ergeben Sie sich - und Ihnen wird nichts geschehen. Wenn Sie sich weigern, zwingen Sie mich, einen Befehl zu geben, den wir beide bereuen werden.«
    Er wartete. Diesmal knackte es in der Kommleitung, gefolgt von einer Stimme. »Lieutenant General, hier spricht First Lieutenant Darren Stump. Habe ich Ihr Wort, dass weder meinen Leuten noch deren Familien etwas zustoßen wird?«
    Archer war geschockt. Was hatte man ihnen erzählt? Hielten sie ihn für eine Art Massenmörder? Der Gedanke war bitter. Er war stolz darauf, dass seine Avengers immer ehrbar gekämpft hatten.
    Schon die Andeutung, er könnte Unschuldige verletzen, schmerzte.
»Sie haben mein Wort als Offizier und Ehrenmann«, antwortete er nach einer langen Pause. »Ich schwöre bei meinem Sternenbund-Ehrenabzeichen: Ihren Familien wird nichts geschehen. Wir wollen nur ein Ende dieser Kämpfe.«
»Dann sind wir schon zwei.«
»Lassen Sie Mechs und Waffen, wo sie sind. Kommen Sie langsam heraus.«
Sie kamen im Gänsemarsch aus dem verkohlten Bunker. Keiner von ihnen hatte die Hände erhoben. Nur die verbitterten, enttäuschten Mienen zeugten von Kapitulation. Archer hatte diesen Ausdruck in seiner Laufbahn schon oft gesehen: Das Zeichen der Niederlage.
»Achtung!«, befahl er. Augenblicklich richteten die Mechs seiner Einheit sich um ihn herum in Paradeposition auf. Auch Hopkins Infanteristen nahmen am Boden vor ihnen Haltung an und salutierten vor den Gegnern. Gerts Panzer hoben in Ehrbezeugung die Geschützrohre.
Der schlurfende Trott der Heimatgardisten kam beim Anblick dieser Respektbezeugung fast zum Erliegen. Einer von ihnen, ein First Lieutenant, trat vor Archers Lichtbringer, nahm Haltung an und salutierte.
Eine gegenseitige Ehrbezeugung. Archer hatte diese Geste schon auf Thorin, Murphrid und zwei anderen Welten erwiesen, auf die er die Avengers für Prinz Victors Sache geführt hatte. Auch wenn das Vereinigte Commonwealth in einem Bürgerkrieg versank, zwang ihn das nicht, seine persönliche Ehre aufzugeben. Vielleicht hatte die Propagandamaschine des Prinzen die Leistungen von Archer's Avengers deshalb so herausgestellt. Wahrscheinlich würde diese Szene schon in wenigen Stunden auf den Holovidschirmen auftauchen.
Archer starrte auf die schmale Kolonne der aus dem Bunker kommenden MechKrieger und Techs hinab, dann glitt sein Blick hinauf in den Morgenhimmel. Graue Wolken zogen sich zusammen und verbargen die Sonne des Systems. Wie viele Welten wie diese mussten noch fallen, bis Katherine zur Einsicht kam? Wie viele Männer und Frauen würden noch in ihrem Namen sterben müssen?
»Katya, unsere Leute sollen den Bunker sichern«, befahl Archer und schaffte es nicht, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. »Ich will eine komplette Aufstellung. Unsere Ausrüstung hat Priorität, bevor wir die Mechs der Heimatgarde reparieren.«
»Ja, Sir«, bestätigte sie. »Sonst noch was?«
»Schick eine Nachricht an die planetaren Medien. Teile ihnen mit, dass die Heimatgarde in Gefangenschaft ist und in Kürze repatriiert wird. Und dass Herzog Remingtons Autorität über diese Welt beendet ist und sein Besitz an den Staat fällt. Sag ihnen, diese Welt gehöre jetzt ihren Bewohnern.«
»Mit Freuden, General«, erwiderte Katya, und fast konnte Archer das Grinsen auf ihrem

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