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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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wem, Meg? Wem werden Sie befehlen hier zu bleiben, damit Sie Ihren Hals riskieren können?« Sie schüttelte den Kopf und legte der jüngeren Frau die Hand auf die Schulter. »Ich weiß, es ist ärgerlich, aber diesen Einsatz werden Sie aussitzen müssen.«
Powers setzte zu einer Entgegnung an, aber Lori schüttelte den Kopf und lächelte traurig. »Nennen wir es den Preis der Kommandeursposition«, sagte sie.

29
Myuberge, Hesperus II
Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
8. Juli 3065
    Die in die Mittelkonsole des Victor -Cockpits eingebaute Uhr zeigte 02:54:13, als die Nighthawks der Legion Feindkontakt mit den Skye Rangers meldeten. Der schwierige Marsch durch die Myuberge hatte länger gedauert als vorgesehen. Seit die Mechs, Sprungtruppen und Kröten der Legion die DefianceAnlage verlassen hatten, waren fast drei Tage vergangen. Jetzt saßen sie schweigend am Rand des feindlichen Lagers und warteten auf das Angriffssignal. Lori ließ sie nicht lange warten.
»Geister«, gab sie leise über den verschlüsselten Kommkanal. »Fangt an zu spuken.«
     
* * *
    Feldwebel Elron David hörte Oberleutnant M'Dahllas Befehl nicht. Stattdessen hob der Scoutoffizier nur die Hand und gab seinen Leuten mit ein paar schnellen Gesten ihre Anweisungen. So lautlos wie die Schemen, die das Rufzeichen der Gruppe beschwor, schlichen sich die Nighthawks in das feindliche Lager. Dort teilten sie sich truppweise auf. Zusätzlich zu einer Waffe hatte jeder Scout eine Sprengladung Typ 40 dabei.
    David führte seine Leute durch die dünnen, niedrigen Krüppelkiefern, die den Rand des feindlichen Lagers umstanden. Zwanzig Meter voraus stand ein einzelner Posten. Zu seinem Pech schaute er in die falsche Richtung.
    Mit der Linken gab David das Zeichen anzuhalten. Er zog eine speziell modifizierte Pistole aus dem Holster am rechten Oberschenkel seiner Rüstung, senkte das Fadenkreuz des selbst leuchtenden Zielfernrohrs über das Rückgrat des Postens und drückte ab. Die Waffe zuckte mit einem leisen, harten Husten in seiner Hand. Der Soldat brach zusammen. Das Scheppern des aus toten Fingern fallenden Gewehrs war lauter als der schallgedämpfte Schuss, der dem Leben des Postens ein Ende bereitet hatte.
    David suchte das Gelände mit den modernen Sensorsystemen im Innern des Helms ab. Niemand schien den Tod des Wachsoldaten bemerkt zu haben. Er winkte das Team weiter.
    Hundert Meter entfernt stand ein ZEU-9S Zeus. David deutete auf die beiden ihm am nächsten stehenden Kröten, klopfte sich mit der linken Faust ans Bein und zeigte auf den rot-schwarz lackierten überschweren Mech. Die Soldaten liefen hinüber. Einer kletterte am Mechbein hoch und stopfte seine Bündelladung in das verwundbare Kniegelenk der Kampfmaschine, während sein Partner Schmiere stand. Wenig später kümmerten sie sich in umgekehrter Rollenverteilung um ein Kriegsbeil.
    David schaute sich weiter im Lager um und stellte fest, dass die feindlichen Maschinen reichlich zufällig herumstanden. Er entschied, dass es sich wohl um das Ergebnis von Bemühungen der gegnerischen Offiziere handelte, einen Teil ihrer zerschlagenen Einheiten mit Maschinen aufzufüllen, die aus vollständigeren Gruppierungen abgezogen waren. Dann sah er ein besonders kostbares Angriffsziel: Die hoch aufragende Silhouette eines erbeuteten ClanOmniMechs vom Typ Loki .
    Er gab seinem Trupp ein Zeichen, ihn zu decken, dann huschte er schnell und leise durch das Lager. Es war ein weiter Sprung vom Boden bis auf den gebogenen linken Mechfuß des Loki. Er reckte sich, um den vorstehenden Flansch zu erreichen, der die Vorderseite des Kniegelenks wie eine Kniescheibe aus gehärtetem Stahl abdeckte. Das Gewicht des 30 kg schweren Pentaglyzerinblocks machte die Kletterpartie ziemlich mühsam.
    Nachdem er einen sicheren Standplatz gefunden hatte, zog er die Tasche mit der Sprengladung von der Schulter. Er betrachtete das Kniegelenk des OmniMechs. Die rote Farbe war ölverschmiert. Kratzer und kahle Flecken zeigten ihm, wo die Unterschenkelpanzerung über das Metall rieb. Er musste sich weit vorbeugen und mit beiden Händen auf dem Knieflansch abstützen, bevor er das eigentliche Gelenk sah.
Er schob die Bündelladung gegen die trapezförmige Kniescheibe. Indem er die Füße auf das untere Ende des Mechoberschenkels stemmte und sich mit dem Rücken an die Innenseite des Flanschs stützte, gelang es ihm, sich in eine Haltung zu verbiegen, die es möglich machte, den Sprengstoffblock tief ins Innere des Gelenks zu

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