BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
immer auf Station.«
»Eule Eins, machen Sie, dass Sie wegkommen«, bellte Lori. »Wir haben die Landungsschiffe und die Simon auf der Ortung. Es gibt keinen Grund für Sie, sich umbringen zu lassen.«
»Wir sind hier lange weg, Boss.« Im Kommset hörte Lori die Triebwerke von Garritys Jäger donnern. Auf dem Ortungsschirm entfernten sich die winzigen blauen Dolche des Eulenschwarms von der Gruppe roter Kreise, die die Landungsschiffe der Rebellen repräsentierten. Eine Anzahl roter Dolche flackerten auf dem Schirm auf, als die Separatistenjäger sich weit genug von ihren Mutterschiffen entfernt hatten, um von den Ortungsanlagen am Boden entdeckt zu werden. Die Symbole waren nicht von alphanumerischen Datenblöcken begleitet, da sie zur Identifikation zu weit entfernt waren.
»Schwarm Eule, Sie werden von mindestens sechs Jägern verfolgt«, gab Lori durch.
»Danke für den Hinweis, Legion Eins«, antwortete Garrity mit einem Anflug von Sarkasmus. »Wir sehen sie. Sie holen nicht auf und fallen auch nicht zurück.«
»Schwarm Eule, können Sie Ihren Kurs so angleichen, dass Sie die Verfolger ins Schussfeld der Raumabwehr führen?«, fragte Ciampa.
»Das versuchen wir gerade.« Die Stimme des Legionspiloten klang gepresst und angestrengt. Er schien gegen den Andruck anzukämpfen, der bei Gefechtsmanövern entstand. Der Maßstab des Ortungsschirms gestattete es nicht, derartige Bewegungen zu erkennen.
Die Symbole des Schwarms entfernten sich von ihrem ursprünglichen Kurs, als Garrity und Williams in Richtung von Marias Elegie einschwenkten.
Ciampa ging ans andere Ende der Kommunikationszentrale und redete lebhaft auf einen Tech ein. Lori verstand nicht, was sie sagte, konnte es sich aber denken. Der Schriftzug über der Station des Tech lautete Hauptgeschützkontrolle.
Die winzigen spitzen Kreuze der beiden Legionsjäger krochen über den Ortungsschirm und sanken langsam auf fünfundzwanzig Kilometer Flughöhe. Durch den Kurswechsel hatten sie einen Teil ihres Vorsprungs eingebüßt, sie waren jedoch noch immer außerhalb der effektiven Waffenreichweite der sie verfolgenden Jäger. Während sie zusah und ihre Piloten zwischen leisen Stoßgebeten stumm zur Eile drängte, zuckte ein gelber Lichtstreifen über den Schirm. Die Jäger überquerten gerade die Grenze der fünfzig Grad weiten Schussfeldmarkierung. Die Separatistenmaschinen waren keinen Fingerbreit hinter ihnen.
»Noch nicht«, hörte sie Ciampa murmeln.
Die Rebellenjäger überquerten die Randmarkierung.
»Noch nicht.«
Zehn Sekunden vergingen. Zwanzig.
»Jetzt«, befahl der Generalleutnant.
Auf der anderen Seite des Raumhafens schwang ein Satz großer Luken in der Außenwand eines Bunkergebäudes aus verstärktem Stahlbeton auf. Für einen Moment füllte ein schrilles Scheppern die Luft, gefolgt von Stille, dann hallte ein ohrenbetäubender Knall über das Landefeld, als ein GigawattLaserimpuls in den Himmel jagte.
Die Lichter in der Kommzentrale flackerten, als der riesige Abwehrlaser Energie vom Rest der Basis abzog.
»Verfehlt«, spie der Geschützoffizier. »Waffe lädt nach. Diese Jäger sind zu klein, um sie sicher erfassen zu können.«
»Weiterfeuern«, knurrte Ciampa. »Selbst wenn Sie die Rebellen nicht treffen, können sie das Abwehrfeuer nicht einfach ignorieren.«
»Waffe geladen, Feuer.« Der Tech schlug mit der flachen Hand gegen die Konsole. »Verdammt.«
»Wie lange, bis die Raketen feuerklar sind?«, fragte Ciampa.
»Wir haben eine sichere Artemis-Erfassung, aber es wird noch ein paar Minuten dauern, bis sie in Raketenreichweite sind«, erklärte der Tech und spielte an den Kontrollen.
»Frau Generalleutnant, der Feind scheint die Verfolgung abzubrechen.«
Ciampa drehte sich zu dem OrtungsTech um, der sie angesprochen hatte. »Bestätigung.«
»Bestätigt, Frau Generalleutnant. Die Jäger drehen ab, aber die Landungsschiffe haben sich in Bewegung gesetzt. Sie scheinen Kurs auf die DefianceWerke zu nehmen.« Der Tech beugte sich tiefer über die Instrumente. »Augenblick. O nein.«
»Was?«, bellte Lori.
»Die Simon Davion. Sie kommt. Definitiv. Ich würde sagen, sie geht in eine Umlaufbahn.«
19
Defiance Industries, Mount Defiance, Hesperus II Provinz Skye, Lyranische Allianz
1. Juli 3065
»Danke, Frau Generalleutnant. Wir werden sie gebührend empfangen«, erklärte Kommandanthauptmann Goree. »Aber wir werden Ihre Hilfe benötigen. Wenn beide Rebelleneinheiten hierher unterwegs sind, bezweifle ich, dass die DS sie allein wird
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