BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
oben zuckendem Messer vorhechtete, zog der andere Krieger die Waffe. Das Messer bohrte sich in den Unterleib des Pistolenkämpfers. Der Schmerz oder Schock verkrampfte den Finger um den Abzug und sandte eine Kugel in den Kopf seines Feindes. Die beiden brachen übereinander zusammen.
Brewer riss sich von dem entsetzlichen Schauspiel los und sah einen feindlichen Kampfhund einem Panther der Legion ein Bein vom Rumpf trennen. Bevor der Rebell die Waffen heben konnte, um seinen hilflosen Gegner ins Jenseits zu schicken, feuerte Brewer die Autokanone auf den unbeholfen wirkenden Feindmech ab. Bündelmunition schlug in Beine und Torso des Kampfhund. Der Ranger drehte sich und schickte einen flackernden Laserschuss in den Rumpf des Champion.
Brewer schüttelte den Schaden ab und versuchte, den Gegner mit den Harpoon-Kurzstreckenraketen zu erfassen. Das dissonante Wimmern des an die Sechserlafette gekoppelten Artemis-IV-Feuerleitsystems folterte sein Gehör, als die spezialisierte Infrarotzielsucheinheit sich vergeblich bemühte, den Kampfhund anzuvisieren.
Dies machte Brewer klar, dass der Rebell über einen ECM-Störsender verfügen musste. Er senkte das Fadenkreuz auf die Feindmaschine und löste die Raketen aus. Selbst ungelenkt hatten die sechs Geschosse eine gute Trefferchance. Ein hartes Knattern hallte über das Schlachtfeld, als ein Kugelhagel den größten Teil der Raketen im Flug sprengte. Ein einziges Geschoss schlug in den linken Knöchel der Separatistenmaschine ein.
»Na los, du Söldnerbastard«, drang eine höhnische Stimme an sein Ohr. »Ist das alles, was du zu bieten hast?«
Der Kampfhund geißelte den Champion mit einer neuen Lasersalve. Diesmal setzte er auch die mittelschweren Impulslaser im rechten Arm und Torso ein. Brewers Mech steckte den Schaden weg. Er wunderte sich, dass der Pilot des Kampfhund sein Gaussgeschütz nicht einsetzte. Vielleicht war die Waffe beschädigt oder er hatte bereits die gesamte Munition verbraucht. Wie auch immer, er wollte keinen Treffer der gefährlichen Magnetkanone riskieren. Er schlug mit einer Granatensalve zurück, deren Schlagkraft er mit den mittelschweren Lasern verstärkte.
»Schon besser«, spottete die höhnische Stimme. Der Skye-MechKrieger musste die Funkfrequenzen nach den Kanälen der Legion abgesucht haben. »Aber immer noch nicht gut genug. Komm schon, Mann, streng dich ein wenig an. Du musst mich schon umbringen, oder ich brenne dich genauso nieder, wie ich euren Zug in die Luft gesprengt habe.« Brewer wusste, dass Verbalangriffe wie dieser unter Soldaten aus der Isle of Skye Tradition hatten, eine Sitte, die sie von den keltischen Kriegern übernommen hatten, von denen viele von ihnen abzustammen behaupteten.
Aber der letzte Teil des Funkspruchs sandte ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken. Deshalb war die Magnetbahn entgleist. Der Pilot des Kampfhund hatte auf den schutzlosen Zug gefeuert und den Triebwagen vernichtet. Das war der Mann, der Marion Warner getötet und Fat MacNab verkrüppelt hatte ... Der Mann, der möglicherweise Oberst Kalmar Carlyle auf dem Gewissen hatte.
Trotz der Hitze des Cockpits strich ein eisiger Finger an Brewers Rückgrat entlang. In einem seltsam abgehobenen Bewusstseinszustand setzte er den Champion mit schnellem, entschiedenem Schritt in Bewegung. Er zog das Fadenkreuz der Autokanone über den Torso des Kampfhund, drückte den Feuerknopf durch und hielt ihn fest. Eine einen Meter lange Stichflamme schlug aus der Mündung der Waffe, als die Granaten in den Feind schlugen. Die Kammer der AK schepperte und blockierte in offenem Zustand, als das letzte Magazin Bündelmunition geleert war. Mit einer Schalterbewegung wechselte Brewer auf die Standardmunition im zweiten Munitionslager des Champion.
Aus dem Augenwinkel sah er einen Tomahawk der Legion auf superheißen Plasmazungen hinter den Kampfhund springen. Gegen Oberst Carlyles Befehl hatte der Mech die schwere beilförmige Keule, der er seinen Namen verdankte, behalten. Das konnte nur Hauptmann Brian Scully von der 3. BattleMechkompanie des Grauen Tods sein. Scully schwang das riesige Beil und traf den Kampfhund am rechten Schultergelenk. Die Rebellenmaschine stürzte auf ein Knie. Bevor sie sich wieder aufrappeln konnte, sprengte ihm ein anderer Legionsmech, ein Quasimodo, in einem Tornado von AK-Granaten den linken Arm weg.
Offenbar hatten sämtliche Krieger der Gray Death Legion auf dem Schlachtfeld das höhnische Eingeständnis des Skye-Separatisten
Weitere Kostenlose Bücher