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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Schulter mit festem Griff. »Es war richtig, dass du sie aufgehalten hast. Sun-Tzu hat Candace heute Morgen zum Abflug gezwungen. Jetzt wissen wir, warum.« Er machte eine Pause und drehte sich zum leeren capellanischen Tisch um. »Sie sagte mir, dass sie sich keine Sorgen mache. Nicht solange du hier bist, um Katherines Wahl zu verhindern.«
»Ja«, antwortete Victor mit einem Anflug von Traurigkeit. »Ich gewinne immer. Am Ende bekomme ich, was ich will - was nötig ist -, aber es sind andere, die einen hohen Preis dafür bezahlen.«
»Sie sind zu hart mit sich, Victor«, erklärte Jerry Cranston.
»Stimmt«, bestätigte eine neue Stimme, als Katherine in den Kreis trat. Richard Dehaver folgte ihr wie ein Schatten. »Aber so wurden wir erzogen. Wir haben gelernt, die harten Entscheidungen zu treffen. Niemals vor dem zurückzuschrecken, was nötig ist, ganz gleich, wie hoch der persönliche Preis auch sein mag.« Ihr Ton war nur wenige Grad unter ›herzlich‹. »Hast du das nach so vielen Jahren an der Seite meines Bruders noch immer nicht gelernt ... Galen?«
Victor erstarrte, und ein seltsamer Schauder durchlief ihn. Seine Schwester wirkte viel zu ruhig, als sie Jerrys früheres Leben ansprach. Selbst im Angesicht der Niederlage war sie so selbstsicher wie immer. Er erinnerte sich an ihre Bemerkung, dass er erfahren würde, was Schmerz war, und er fragte sich, welchen Preis sie jetzt von ihm verlangen mochte.
»Galen?«, fragte Hohiro Kurita und starrte Cranston an, als sähe er ihn zum ersten Mal. Er musterte das Gesicht seines Gegenübers, suchte unter dem blonden Bart und der Wirkung der kosmetischen Chirurgie nach vertrauten Zügen. »Galen Cox. Du bist tot.«
»Wir alle sterben«, stellte Katherine fest. »Manch einer kehrt zurück.« Sie lächelte Cranston fast schüchtern an, den Mann, dem sie einmal die Ehe angeboten hatte. Und den sie dann der Bombe eines Attentäters ausgeliefert hatte. Als sie sich wieder zu Hohiro umdrehte, war ihr Blick so stechend wie eine Laserkanone. »Und manche nicht.«
Hohiro zuckte zurück, als hätte sie ihm eine Ohrfeige versetzt. Er wurde bleich, dann starrte er Katherine an, als wolle er sie mit einem Schwerthieb aufschlitzen.
Victor war klar: Gerade war etwas Wichtiges zwischen seiner Schwester und seinem Freund vorgefallen. Er sah Hohiro die Finger bewegen, als suche er nach dem Griff seines Katana. »Du steckst das weit besser weg, als ich erwartet hatte, Katherine«, bemerkte der Prinz.
»Hast du einen Wutausbruch erwartet, Victor? Dass ich mich und meine Nationen vor dem Sternenbund lächerlich mache?« Außer der leichten Betonung des Possesivpronomens klang Katherines Ton beinahe gütig. »Ich bin enttäuscht, ja. Besonders von dir. Du kannst einfach nicht zugeben, im Unrecht zu sein oder verloren zu haben. Aber ich bringe es tatsächlich nicht fertig, wütend auf dich zu sein, nicht, nachdem du vor dem Hohen Rat eine solche innere Stärke bewiesen hast. Angesichts deines tragischen Verlustes, meine ich.«
Victors Blick zuckte auf der Stelle zu Jerry Cranston. Sie hatten Katherine die Nachricht über Galen Cox schon vor Jahren heimlich zugespielt, in der Hoffnung, sie damit in die Defensive zu drängen, und nie erwartet, seine Schwester könnte sie ihnen ihrerseits um die Ohren schlagen. Jerry schüttelte kaum merklich den Kopf. Er wusste von keiner militärischen Niederlage auf Tikonov, dem einzigen tragischen Verlust, der ihre Pläne jetzt noch zurückwerfen konnte.
Dachten sie.
»Verlust?«, fragte Victor, der auf einen Bluff oder eine andere Manipulation vorbereitet war. Seine Schwester ähnelte einer farbenprächtigen, aber giftigen Spinne, die ihr Netz wob, damit ihre Opfer sich darin verfingen.
Er beobachtete Katherine so genau, dass ihm die Reaktion seiner beiden anderen Freunde fast entgangen wäre. Aber die steife militärische Haltung und der Ausdruck von Panik in ihren Mienen, bevor sie sofort wieder die reglose Miene aufsetzten, die so typisch für draconische Krieger war, verriet sie. Theodore und Hohiro wussten es. Worauf auch immer Katherine anspielte, sie wussten es.
»Ja ...« Katherine klang plötzlich unsicher, als hätte sie sich bei einem Fauxpas erwischt. »Als ich den Bericht aus dem Draconis-Kombinat erhielt, bin ich natürlich davon ausgegangen ...«
»Victor«, sagte Theodore drängend. »Victor, du musst sofort mitkommen. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
Hohiro packte Victor regelrecht am Arm, um ihn wegzuziehen. Er schüttelte

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