BattleTech 60: Operation Risiko
mir persönlich.
Der Grund, aus dem ich dir diese Nachricht schicke, ist einfach. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du und Archer in manchen Punkten verschiedener Meinung sein werdet. Aber es ist wichtig, dass ihr zusammenarbeitet, wenn wir die Falken besiegen wollen. Vereint bin ich sicher, ihr könnt ihnen genug Ärger machen, um sie zurück hinter die Grenze zu treiben oder zumindest ihren weiteren Vormarsch aufzuhalten. Wenn ihr euch in kleinlichen Streitereien aufreibt oder getrennt marschiert, haben die Jadefalken bereits gewonnen, un d du kannst ebensogut zum Tharkad fliegen und dort auf sie warten.
Ich weiß, dass sich dadurch zwischen uns nichts ändert, und ich bin nicht so eingebildet, etwas Derartiges zu erwarten. Wenn all das vorbei ist, bitte ich dich nur darum, mein Handeln unvoreingenommen zu beurteilen - un d nicht fraglos zu übernehmen, wie meine Schwester es darstellt.« Das winzige Hologrammbild Victor Steiner-Davions flackerte un d verblasste. Dunkelheit breitete sich im Zelt aus.
Ada m schaute auf un d bemerkte eine schemenhafte Gestalt im Zelteingang. Er legte den Holobetrachter beiseite un d ging hinüber. Oberst Felix Blücher wartete auf ihn. »Gibt es ein Problem, Oberst?«
»Ich wollte kurz mit Ihnen sprechen, Herr General. Weil ich bemerkt habe, dass Sie eine Nachricht abhören, habe ich hier draußen gewartet.«
»Das weiß ich zu schätzen.« Adam lud Blücher mit einer Handbewegung ins Zelt ein un d schaltete eine kleine Feldlampe ein. »Gibt es ein Problem?«
»Kein Problem, Herr General. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass mein Regiment wieder voll munitioniert ist und wir eine Menge Clan-Ausrüstung bergen konnten. Die Installation wird eine Weile beanspruchen, und ich habe Anweisung gegeben, die Ausrüstung so gerecht wie möglich auf alle unsere Einheiten zu verteilen.«
»Gute Arbeit«, lobte Adam. »Übrigens ist ein alter Kollege von Ihnen hier - Archer Christifori.« Er sprach den Namen aus, als erwarte er eine besondere Reaktion, doch Blücher grinste nur dünn.
»Ich habe davon gehört. Sie sind ihm sicher begegnet.«
»O ja«, bestätigte Adam. »Er ist nicht der, den ich erwartet hatte.«
Blücher nickte zögernd. »An dem Mann ist mehr, als man auf den ersten Blick erkennt, Herr General.«
Adam antwortete nicht sofort, sondern ließ sich diese Aussage durch den Kopf gehen. »Sie kennen Archer Christifori besser als ich«, sagte er schließlich. »Unter un s gesagt, es fällt mir schwer, ihn zu akzeptieren. Was ich damit sagen will: Er kämpft seit langem gegen uns Lyraner, un d das leider erfolgreich. Jetzt taucht er hier auf, un d ich soll mit ihm zusammenarbeiten? Ich finde immer noch, der Mann hat etwas von einem Blender, so wie die Presse versucht hat, ihn zu m Gottesgeschenk an die Kriegskunst zu stilisieren. Ich habe den Eindruck, er ist mehr ein Mediengeschöpf als ein großer Held.«
Felix Blücher lachte, was Ada m ganz und gar unpassend schien. »Habe ich etwas Witziges gesagt?«
»In gewisser Weise schon«, antwortete Blücher. »Ich stimme Ihnen zu, dass Archer Christifori nicht der Mann ist, den die Propagandamaschinen beider Seiten aus ihm gemacht haben. Er ist weder ein Satan noch eine romantische Robin-Hood-Gestalt. Er ist ein normaler Mensch mit guten Führungsqualitäten. Ein Mann, der wegen der Aktionen des Archons seine Schwester verloren hat. Ich habe das Gefühl, Sie un d manch anderer sind auf der Suche nach irgendeinem bösartigen Motiv für sein Handeln, das aber einfach nicht existiert. Er verfolgt kein komplexes politisches Programm oder irgendeinen großartigen Plan. Er kämpft aus einem Gefühl der Empörung in diesem Krieg, das ist alles.«
»Das ist eine erstaunliche Aussage aus Ihrem Mund. Christifori hat Sie Ihre Laufbahn gekostet.«
»Nein, hat er nicht«, widersprach Blücher ohne irgendein Zögern. »Meine Laufbahn wurde ein Opfer der Politik des Archons. Christifori hat mich in der Schlacht besiegt, daran besteht kein Zweifel. Anschließend wurde ich von so genannten Experten un d Kritikern als zu inkompetent hingestellt, um Truppen in den Kampf zu führen, andererseits aber als zu talentiert, um mich zu entlassen. Aber versagt haben die, nicht ich. Niemand hätte einen Mann wie Archer Christifori aufhalten können, weil er von einem Ideal getrieben wird, und gegen ein Ideal sind Militärmaßnahmen machtlos. Druck macht seine Wirkung nur stärker. Er hat die letzten zwei Jahre auf einer Position moralischer
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