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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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der Davion Heavy Guards den Platz angriffen, hatte das jeden Fluchtversuch zu einem riskanten Unternehmen gemacht. Selbst als die 19. Arkturusgarde nach und nach eingetroffen war, um ihre loyalen Verteidiger zu verstärken, hatte sie gezögert. Die Heavy Guards waren nicht zu unterschätzen, und sie hätten sich möglicherweise willentlich in den Tod gestürzt, um ihr zum Abflug ansetzendes Schiff aufzuhalten.
    Jetzt war es für irgendwelche Fluchtgedanken natürlich viel zu spät. Tancred Sandovals 2. Robinson Rangers hatten ein paar versprengte Elemente der 299. ComGuards auf die Hochebene gescheucht. Dann war Victors 10. Lyranische Garde eingetroffen und hatte ihr Gewicht nachdrücklich auf der Seite der Angreifer deutlich gemacht. Während sie das Geschehen beobachtete, erreichten Nachzügler anderer ihrer zerschlagenen Einheiten das Plateau: weitere ComGuardisten, eine Kompanie der Remagen-MCM, zwei Lanzen der 5. Donegal, aber immer wurden sie von einer gemischten Kompanie der 2. Davion oder Ceti-Husaren verfolgt. Jetzt hatten sich Victors Truppen zu einem stetig enger werdenden Kessel formiert, der den Militärraumhafen in einen Schießstand verwandelte - und ihre Loyalisten in Zielscheiben.
    Zehn Minuten später fand die Leibgarde sie. Katrina hatte gerade Victors Daishi auf dem Schlachtfeld ausgemacht und beobachtete, wie er einen Ausfall nach dem anderen anführte. Sie wartete darauf, dass ein paar ihrer Loyalisten seinen Angriff abwehrten und den OmniMech in einen Schrotthaufen verwandelten, aber immer wieder gelang es ihm, sich unverletzt zurückzuziehen.
    Nur eine Falle schien Erfolg versprechend, als eine komplette Kompanie der 22. Avalon sich in einem Selbstmordangriff auf ihn stürzte. Doch im letzten Moment drängte sich ein Templer in den Kampf und opferte sich an Victors Stelle. Katrina hoffte, dass es Tancred Sandoval gewesen war. Sie beobachtete, wie Victors OmniMech zurück in die sicheren Reihen seiner Untoten wankte.
    »Prometheus«, stellte sie dem wartenden Corporal gegenüber fest. »Victor hat seinen BattleMech Prometheus getauft. Der Lichtbringer. Welch ein edler Name für eine Maschine, die Tod, Vernichtung und Elend bringt.« Sie drehte sich mit anklagendem Blick zu dem uniformierten Soldaten um. »Du. Du hast vermutlich deinem Gewehr einen Namen gegeben, oder?«
    »Alexis«, gestand der Mann mit verlegenem Nicken. Katrina belohnte ihn mit einem sardonischen Grinsen. »Süß.« Erst dann schaute sie an dem Soldaten vorbei und stellte fest, dass die Garde mit leeren Händen zurückgekommen war. »Wo ist Gallagher?«
    Der Corporal kaute auf der Unterlippe und wich ihrem Blick aus. »Wir haben ihn im Fuchsbau gefunden, Hoheit. Er hatte alle anderen aus dem Raum geschickt und sich eingeschlossen, bevor er ... er ...«
    »Sich erschossen hat«, beendete Katrina den Satz mit einer Gewissheit für ihn, die etwas Hellseherisches hatte. »Simon war im Grunde seines Herzens schon immer ein Feigling. Und unfähig bis zum Schluss. Nicht einmal fähig, einen Krieg mit der angemessenen Würde zu verlieren.« Sie zog den warmen Pelz enger um den Körper, schaute wieder hinab auf die Schlacht und wartete einen sich unangenehm dehnenden Moment lang. Auf dem Feld kämpften und fielen weitere Loyalisten, während Katrina zögerte.
    »Holt Jackson Davion«, erklärte sie schließlich. »Er steht in seiner Palastwohnung unter Hausarrest. Er soll meine Befehle an die Armee überbringen und dieser Sache ein Ende machen.«
    »W-wie?«, fragte der Corporal. »Habt Ihr Befehle für ihn?«
»Er wird wissen, was ich meine«, antwortete Katrina, ohne den Blick vom Schlachtfeld zu heben. Andererseits brauchte sie Jackson nicht, damit er die Verantwortung für eine >Fehlinterpretation< ihrer Befehle übernahm. Wenn dieser Kampf endete, dann sollte das auf ihren direkten Befehl hin geschehen. Sie suchte Victors Mech und ließ ihr Gesicht zu einer Maske erstarren, um zu verhindern, dass Wut und Enttäuschung die ruhige Fassade zerstörten. Nicht, dass es irgendetwas geholfen hätte. Als sie weitersprach, war ihre Stimme erfüllt von eisigem Zorn.
»Sagt ihm«, befahl sie. »Sagt ihm ... wir ergeben uns.«
    Milton hat einmal geschrieben, es sei »besser in der Hölle zu herrschen, als im Himmel zu dienen«. Was für eine unglaubliche Hybris, doch ich frage mich noch immer, ob er damit nicht den meisten Tyrannen, die Paradise Lost je gelesen haben, aus der Seele sprach. Eine Schande, dass Luzifer der Schande entgangen

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