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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Attentäter zum ersten Mal versucht hatte, Omi umzubringen. Der Attentäter war durch das Haus geschlichen und hatte die Tür des Schlafzimmers aufgetreten, das er und Omi teilten. Zum Glück hatte er Omi an diesem Abend von Tiaret Nevversan nach Hause bringen lassen. Isis war von dem Feuergefecht alarmiert worden und hatte dem Attentäter einen Brieföffner in die Brust gestoßen. Diese Heldentat hatte ihr einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Tage Krankenhausaufenthalt beschert. Victor hatte ihr versprochen ...
»Was immer ich will«, erinnerte sie ihn. »Sie haben erklärt, ich brauchte es nur zu sagen. Also, ich sage es. Ich will ein Essen. Heute Abend.«
Victor suchte nach einer Entschuldigung, um sich zumindest noch einen Tag lang davor zu drücken. Was auch immer Isis plante, er war nicht darauf vorbereitet. Doch der strenge Blick ihrer braunen Augen machte ihm klar, dass sie keinen Aufschub duldete.
»Jetzt«, unterstrich sie mit einem knappen Nicken.
Es blieb ihre einzige richtige Forderung. Sie beschwerte sich weder darüber, wie lange er zum Fertigmachen brauchte, noch nahm sie ihm das Versprechen ab, sich zu amüsieren. Ihr Wagen wartete vor dem Haus, um sie zu >Anthonys Seehafen< zu bringen, einem Restaurant in der Stadt, und er ging davon aus, dass sie ihr Vorhaben mit den Sicherheitsleuten abgesprochen hatte, die Morgan Kell zurückgelassen hatte. Bei ihrer Ankunft waren mehr Gäste anwesend, als er erwartet hatte, aber das war für eine Weile der letzte Gedanke, den er sich über die Leute an den anderen Tischen machte.
Isis bestellte gerösteten Lachs auf einer Holzplatte und Garnelen im Kokosmantel. Victor konnte sich nicht entscheiden, und sie bestellte Fettucini Frutti di Mare für ihn. Richtig hungrig war er nicht, doch als das Essen eintraf, waren die Muscheln fleischig und die Garnelen köstlich und zart, ganz abgesehen von den Nudeln in der duftenden Knoblauch-Sahne-Soße. Während des Essens nippte er an einem Weißwein, der natürlich vom Hawkinsgut stammte. Isis ließ ihn bis zum Nachtisch in Ruhe. Dann beobachtete sie, wie er in der Creme Brule stocherte. Er wusste noch nicht so recht, ob ihm die karamelisierte Sahnespeise schmeckte oder nicht, als sie aus dem Hinterhalt zuschlug.
»Ich war da.«
Er starrte auf den Teller, weigerte sich, sie anzusehen. »Wo?«
»Im Palast der Stillen Zuflucht, an dem Tag, als Omi starb.«
Die Creme Brule auf Victor Zunge wurde bitter und der Kloß in seiner Kehle erschwerte es, sie zu schlucken. »Ich weiß.« Plötzlich lag ihm das Essen wie ein Stein im Magen.
»Zuerst hat man mich nicht zu ihr gelassen. Dann zog ein 05S-Initiat mich an den Wachen vorbei. Ich habe in den letzten Minuten ihre Hand gehalten.« Ihre Stimme drang aus weiter Entfernung zu ihm, den ganzen Weg vom fernen Luthien.
»Victor, warum haben Sie mich nie nach Omi gefragt?«
Er atmete langsam aus. »Es ist nicht, dass ich Ihre Gedanken nicht hören möchte, Isis. Wirklich nicht.« Er stockte, dachte kurz nach. »Ich habe aus demselben Grund nicht gefragt, aus dem ich Jerry nach Luthien geschickt habe, statt selbst loszustürmen. Ich drücke mich davor, die Einzelheiten der letzten Sekunden Omis zu erfahren. Ich will es eigentlich nicht wissen.«
Isis nickte, akzeptierte die Erklärung, verstand sie aber nicht. »Darf ich fragen, warum nicht?«
Victor saß stocksteif auf dem Stuhl und fühlte sich etwa so beweglich wie ein Standbild. Der Vergleich erinnerte ihn daran, dass Omi in ihrem Garten gestorben war, und das rief ihm ihr Gesicht vor Augen. Sie wirkte so verloren, starrte in die Ferne und flüsterte: »Victor ...«
Er zuckte bei dem Anblick zusammen, der vermutlich von einer ihrer letzten Begegnungen herrührte. Die unwillkürliche Bewegung brach den Bann. »Ich frage wegen meiner Mutter nicht«, erklärte er. »Nach ihrem Tod habe ich mich auf das Attentat gestürzt. Ich habe mir die Aufzeichnung wieder und wieder angesehen, alle Berichte verschlungen. Ich habe mich damit ganz sicher zu einem Narren erster Güte gemacht, doch ich hatte einfach das Gefühl, ich müsste es tun, um bei den Nachforschungen zu helfen. Das Problem war: Jahre später noch habe ich, wenn ich mich an sie erinnerte, immer vor mir gesehen, wie sie von der Bombe zerfetzt wurde - statt die lebenslustige, liebevolle Mutter vor Augen zu haben, die sie bis zu diesem Moment gewesen war.«
»Sie wollen sich nicht auf diese Weise an Omi erinnern«, stellte Isis mit sanfter Stimme fest. »Sie wollen die letzten

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