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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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war doppelt im Vorteil. Erstens kam es sofort zu einem versteckten Krieg zwischen dem 05S und der ISA, der die Nachforschungen beider Organisationen behinderte. Zweitens wusste er nur zu gut, dass sich Beute durch Bewegung verrät: Also dachte er gar nicht daran, sich zu bewegen. Er hatte seine nächste Identität bereits ausgesucht: ein Nachbarschaftswachtmann, der im Krankenhaus lag, nachdem er bei einem Hausbrand verletzt worden war.
    Die extravagante Summe, die Katrina Steiner-Davion für diesen Auftrag versprochen und bezahlt hatte und der erfolgreiche Abschluss einer so schwierigen Mission, wahrlich die Krönung seiner Laufbahn, war ihm zwei ruhige Jahre auf Luthien unter der Nase seiner Jäger wert. Er nahm an Besprechungen teil, auf denen Bilder mit seinem alten Aussehen herumgingen, und vor drei Wochen hatte er sogar dem Gaijin, den Victor Davion ins Kombinat geschickt hatte, damit er bei der Suche half, die Hand geschüttelt. Der Mann hatte geradewegs durch ihn hindurch gesehen, trotz Erklärungen, er sei sicher, der Attentäter befände sich noch auf Luthien. Dieser Galen Cox strengte sich bei der Suche nicht besonders an. Tatsächlich deutete alles darauf hin, dass der Koordinator ihn mit Vorträgen und Schreibtischanalysen beschäftigt hielt und ihm keine Gelegenheit gab, sich tatsächlich auf die Suche zu begeben.
    All diese Fehler halfen dem Attentäter jetzt. Wie er es in seinem ausgeklügelten Fluchtplan vorgesehen hatte, betrat er einen Nudelimbiss, um sich sehen zu lassen. Der Raum roch nach altem Fett und scharfen Gewürzen. Er bestellte Bento mit extra Soße. Während seine Bestellung in eine Pappschale gefüllt wurde, rief er von einem Münzfernsprecher ein Taxi zu einer Adresse, die sich eine Straße weiter befand. Er grub Nagas Marke aus der Tasche, zeigte sie der Frau hinter der Theke und verließ den Imbiss, die Schale in der Hand, durch die Küche und zur Hintertür.
    Die Tür führte in eine durch ein Tor gesicherte Gasse, wo er die Mahlzeit in die nächste Mülltonne warf und sich nach Kameras oder Beobachtern umschaute. Er konnte nichts dergleichen entdecken. Auf der anderen Seite der Gasse betrat er ein anderes Restaurant durch die Hintertür und schickte das Küchenpersonal durch ein Zücken der Marke zurück an die Arbeit. Am Vordereingang des Lokals sah er das bestellte Taxi zwei Türen weiter links vor einer kleinen Pension auf ihn warten. Der Attentäter bog nach rechts ab und winkte einer vorbeifahrenden Rikscha. Der Fahrer war ein Könner seines Fachs und bremste den Motorroller gerade weit genug ab, um dem Fahrgast das Einsteigen zu ermöglichen, ohne das Gefährt ganz ausrollen lassen zu müssen.
    »Museum für Industriekunst«, sagte der Attentäter. Der Fahrer nickte und gab Gas, während er sich in den Verkehr einfädelte.
    Er war so nahe daran gewesen. Noch sechs Monate, und Naga Orano hätte genug von seinem Gehalt gespart, um sich einen Urlaub auf einer anderen Welt leisten zu können. Während der Reise hätte der Attentäter jederzeit verschwinden können. Diese Möglichkeit hatte er jetzt nicht mehr. Ob Zufall oder Absicht, jedenfalls war er gezwungen, früher als beabsichtigt die Flucht zu ergreifen. Er wollte vom Museum in den Park und in eine neue Verkleidung, dann in ein anderes Restaurant und schließlich zum Raumhafen. Von dort aus war es nur ein Katzensprung von Imperial City zu den Städten Shunaris oder Hokados. Erst dann, wenn alles sicher aussah und sich sicher anfühlte, wollte er erneut Gesicht und Leben wechseln und einen Versuch unternehmen, Luthien auf einem ins All startenden Landungsschiff zu verlassen.
    Eine Flucht war immer ein Problem. Jetzt zu fliehen schien gefährlich, doch andererseits war er ein sehr gefährlicher Mann. Der Attentäter ließ sich in die Polster der Rikscha sinken und beobachtete die vorbeigleitende Menge.
Jeder, der ihm zu nahe kam, sollte Gelegenheit bekommen, das herauszufinden.
    Es gibt keine >beste< Kriegsführung, es sei denn, einen >Krieg<, bei dem niemand verletzt wird und Streitigkeiten gewaltlos beigelegt werden. Manche nennen ihn Frieden. Ein Bürgerkrieg ist im Gegensatz dazu sicher die schlimmste Form des Krieges - ein vernichtender Flächenbrand, der den Staat verzehrt, der Bruder gegen Schwester und Vater gegen Sohn kehrt.
- Aus Ursache und Wirkung, Avalon Press. New Avalon, 3067

7
Castle Sandoval, Granite Falls, Robinson
Robinson-PDZ, Mark Draconis, Vereinigte Sonnen 7. Oktober 3065
    Die Stretch-Limousine

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