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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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nach Osten vor und kämpften sich hangaufwärts zum Kamm der Colandhöhen. Luft/Raumjäger und Scouthubschrauber schwärmten zur ersten Angriffswelle aus, sicherten sich die Lufthoheit und hielten für die folgenden Bodentruppen nach dem Gegner Ausschau. BattleMechs marschierten mit riesigen, raumgreifenden Schritten vorwärts, warfen die loyalistischen Verteidiger zurück und machten den Weg für Panzer und Truppentransporter frei. Es gab keine Rückschläge und nur sehr wenige entschlossene Gegenangriffe. Kampfhubschrauber sorgten für Beschäftigung, indem sie von einem hart umkämpften Widerstandsnest zum nächsten schwirrten - wie ein wütender Schwarm riesiger Hornissen, die ein Rudel wilder Hunde verfolgten.
Der koordinierte Angriff, der Katherines Loyalisten innerhalb von zwei Monaten Tikonov entreißen sollte, war erst drei Tage her. Dies war Victors erster ernsthafter Kampfeinsatz seit über einem Jahr. Wie sich herausstellte, war das 1. Republikanische Heer dem ungebremsten Ansturm der 10. Garde nicht annähernd gewachsen, nicht, nachdem die Untoten solange hatten Däumchen drehen müssen. Nur um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, hatte Victor auch Rudolf Schakow und die 244. Division eingesetzt. Des Prinzen Mannen zogen voraus, um den Republikanern an den Flanken zuzusetzen und den 10. Lyranern gelegentlich eine Verschnaufpause zu verschaffen. Und Victor brauchte diese Pausen. Er hatte kaum Zeit zur Planung gehabt und noch weniger zum Simulatortraining, und das merkte er an der verlangsamten Reaktionszeit und der grundsätzlichen Unsicherheit, die ihm zu schaffen machte. Zwar verzögerte sich alles nur um Sekundenbruchteile, doch in einem Feuergefecht war schon das lebensgefährlich. Dementsprechend wechselte Victor jetzt je nach Entfernung zwischen ExtremreichweitenLasern und Impulslichtwerfern und achtete sorgfältig auf die Wärmeentwicklung. Er hatte keine Lust, irgendwelche komplexen Manöver zu versuchen, solange er nicht wieder voll auf der Höhe des Kampfgeschehens war. Er spürte, wie Prometheus' gebremste Schlagkraft wie ein wilder Kampfhund an der Leine zerrte. Langsam und vorsichtig, ermahnte er sich. Zwischen hier und New Avalon warteten noch genug Kampfeinsätze.
Diese Vorsicht rettete ihn vor einer Falle der Republikaner. Ein Falkner drehte den Torso und knallte mit der blau lodernden Peitsche einer Partikelprojektorkanone nach ihm, doch die PPK traf nicht und schnitt stattdessen eine schwarze Brandspur in die nahe Klippenwand. Victor duckte sich trotzdem zur Seite. Er wich dem zuckenden Lichtbogen des künstlichen Blitzschlags aus und schob sich näher an die dunkle Klippe, als hinter einer nahebei aufragenden Granithalde ein Taifun -Straßenkampfpanzer auftauchte. Gefahrensymbole blinkten auf der Sichtprojektion und warnten ihn, eine knappe Sekunde bevor die Autokanone des Panzers glühendes Metall ins Bein des Daishi hämmerte und zwei Falkner den OmniMech mit Gaussgeschützen und Partikelwerfern in die Zange nahmen. Beide PPKs feuerten auf den linken Arm und die Schulter und verwandelten die bis dahin makellose Panzerung in schwarze Schlacke.
Der Fünf-Punkt-Gurt hielt Victor auf der Liege, als Prometheus zur Seite gegen die Felswand taumelte und die rechte Schulter in den blau gesprenkelten Stein rammte. Panzerung riss in langen Streifen ab, wurde über dem Oberarmaktivator bananengleich zurückgeschält. Unter den riesigen Mechfüßen kam das Geröll bedrohlich ins Rutschen. Der hundert Tonnen schwere Daishi zerstampfte die meisten Felsen zu Kies und Staub, doch ein paar Steine rollten unter ihm mit. Das Fußgelenk des OmniMechs verdrehte sich und ließ den Kampfkoloss auf eine Weise schwanken, die Victor das Gefühl gab, seekrank zu werden.
»Durchhalten, Victor.« Die Stimme von Generalleutnant Reinhard Steiner klang klar und deutlich, ein Vorteil der ComStar-Technologie, deren verbesserte Kommunikatoranlagen den Systemen der restlichen Inneren Sphäre um Jahrzehnte voraus waren. »Hilfe ist unterwegs.«
Die Hilfe traf in Gestalt des erbeuteten Clan Masa - kari mit Reinhard darin ein. Der Fünfundachtzig-Tonnen-Omni war eine tödliche Konstruktion und bestimmt ebenso gefährlich wie Victors schwererer Daishi. Hinzu kam, dass Reinhard wie ein ClanKrieger kämpfte. Er stellte den Mech breitbeinig auf und nahm einen der beiden Falkner mit vier an den Feuerleitcomputer gekoppelten PPKs ins Visier. Die vernichtende Energiewalze schlug über die Flanke der langen Loyalistenmaschine und

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