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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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verbinde ich wieder mit der Familie. Was ist mit den Angestellten?«
    »Kein Hinweis. Es scheint nirgendwo Hass auf Horst Görgen zu geben. Wäre Roland der Tote, würde ich hier zuerst suchen, das ist ein richtig widerlicher Hund.«
    »Gut.« Lichthaus schaute auf die Uhr und wendete sich an Siran. »Wir müssen die privaten und geschäftlichen Unterlagen der Görgens zur Auswertung hier haben. Fahr nach unserer Besprechung bitte noch mal raus zum Hof und durchsuche mit einem der Techniker das Büro. Bringt alles mit. Brauckmann kann uns gleich einen Durchsuchungsbeschluss fertigmachen.«

    *

    Sie saßen im kleinen Sitzungsraum. Lichthaus hatte begonnen und die bislang bekannten Fakten zusammengefasst, bevor er die anstehenden Schritte erläuterte. Dann übernahm Spleeth. Der Chef der Polizeitechnik wand sich wie üblich in solchen Situationen. Er war ein akribischer Analyst, der die Arbeit im stillen Kämmerlein liebte, doch der öffentliche Auftritt war ihm zuwider.
    »Nun.« Er war ungepflegt wie immer. Fettige Haare, dazu trug er ein ungebügeltes Hemd mit dunklen Rändern am Kragen und auch seine Jeans sah aus, als ob eine Wäsche seit Monaten überfällig sei. Er muffte. »Der Tathergang ist geklärt. Görgen wurde per Elektroschocker zwischen den Boxen betäubt und zum Schweinestall geschleppt.«
    Lichthaus unterbrach: »Können Sie sagen, warum man so vorgegangen ist?«
    »Ja. Nur im Schweinestall liegen die Balken tief genug, um problemlos heranzukommen, außerdem befindet er sich am weitesten vom Haus entfernt. Wir gehen von einem Täter aus, da die Art des Schleppens dies nahelegt, oder halten Sie es für wahrscheinlich, dass einer allein mühevoll einen schweren Körper schleppt, während ein anderer danebensteht?« Alle schüttelten den Kopf. »Außerdem haben wir nur die Fußspuren einer Person gesichert, die vom Auslauf in den Stall führen und sich im Schweinepferch neben dem Tatort wiederfinden.«
    »Und hinaus?«, diesmal hakte Müller nach.
    »Nein. Er scheint durchs Haupttor verschwunden zu sein.«
    »Sonst noch Fußabdrücke?«
    »Ja, massenhaft, nur nicht so eindeutig zuzuordnen.«
    »Was meinen Sie mit eindeutig?«
    »Im Blut war ein Teilabdruck des Profils, das wir am Schlupf gefunden haben. Die Sohlen sind sehr individuell abgelaufen. Wenn ihr die Schuhe findet, habt ihr den Mörder. Im Schweinestall wurde Görgen mittels eines Flaschenzugs nach oben gezogen. Das macht ein Mann spielend allein. Meine Leute haben das mit einem entsprechenden Gewicht simuliert. Außerdem kann man am Balken die passenden Abriebspuren sehen. Am Toten hat es etliche Spuren gegeben, ebenso an den Kleidern, die in einer Ecke gelegen haben, das wird jetzt alles in der KTU ausgewertet werden, unter Garantie sind dabei Fasern und Schuppen des Täters. Ergebnisse bekommt ihr nicht vor morgen. Im Stall selbst sichern wir noch. Das ist aber ein Fass ohne Boden, da es sich um unzählige Spuren handelt. Ein Problem war die Verwüstung durch die Schweine, die der Täter nach dem Mord aus einem anderen Pferch hereingelassen hat, wohl in der Hoffnung, Beweise vernichten zu können. Die Folterung bestand wohl vor allem in Schlägen mit einem Gartenschlauch oder etwas in der Art.«
    Brauckmann schaute auf. »Ein Gartenschlauch? Wie soll das gehen?«
    Spleeth kratzte sich eine Schuppe aus dem schütteren Haar und hielt die Hände rund einen Meter auseinander: »Wenn Sie einen Gummischlauch von dieser Länge mit Sand füllen und verschließen, ist das wesentlich wirkungsvoller als ein Knüppel oder eine Peitsche. Die Hämatome haben mich sofort an eine Elfjährige erinnert. Der Vater des Kindes hat damals genau solch ein Teil benutzt, um die Kleine fast totzuprügeln. Was war das für ein Skandal, als unser alter Kollege Marx dem Schwein bei der Festnahme mit dem Schlauch ein paar derart fester Schläge verpasst hat, dass der tagelang weder liegen noch sitzen konnte.« Spleeth grinste.
    Lichthaus schüttelte lächelnd den Kopf. Marx war nie sein Freund gewesen. Sie hatten zu Anfang seines Dienstes in Trier massive Streitereien gehabt, da Marx auf den Posten spekuliert hatte, den Lichthaus schließlich bekommen hatte. Doch knapp vor Marx’ Pensionierung hatte ausgerechnet der ihm das Leben gerettet. Sie hatten einen Serienmörder verfolgt, als dieser Lichthaus überwältigt hatte und garantiert erwürgt hätte, wäre Marx nicht per Zufall hinzugekommen. Lichthaus spürte selbst heute die Hände des Täters an seinem Hals,

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