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Bauernsalat

Bauernsalat

Titel: Bauernsalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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Auto ging, sah ich, daß inzwischen Hannah zurückgekehrt war. Ihr Auto stand ganz nah bei der Haustür. Einen Moment zögerte ich, was ich tun sollte. Schließlich hatte ich Christoph Steinschulte noch nicht erreicht, sondern nur auf die Mailbox seines Handys gesprochen. Dort hatte ich ihm von Lutz Demmert berichtet und natürlich meine Überlegungen hinzugefügt. Ich wußte nicht, was Steinschulte jetzt unternehmen würde, noch viel weniger hatte ich eine Idee, wie er Kontakt zu mir aufnehmen konnte. Kurzerhand entschied ich mich, selbst etwas zu unternehmen. Ich holte mein Auto und stellte es direkt neben dem Polo ab. Als ich ausstieg, sahen mich zwei Augen lauernd und mißtrauisch an. Sie waren hell und kühl und zu kleinen Schlitzen geformt. Einen Moment später nahm die Katze Reißaus. Sie sprang einen Stapel mit Kaminholz hinauf und von dort in das geöffnete Fenster der Scheune hinein.
    Da die Haustür nur angelehnt war, machte ich kein langes Federlesens, sondern ging schnurstracks ins Haus hinein. Hannah war allerdings weder in der Küche noch im Wohnzimmer, und so stand ich ziemlich blöde im Flur herum. Plötzlich hörte ich oben eine Tür und Hannah kam die breite Treppe hinunter. Ganz offensichtlich hatte sie sich etwas frisch gemacht. Als sie mich sah, lächelte sie schwach.
    »Sie sind das«, sagte sie schließlich. »Ich habe Sie gar nicht kommen hören.«
    »Die Tür war auf«, erklärte ich, »da bin einfach reingekommen.«
    »Elmar ist gerade auf dem Feld, falls Sie ihn suchen.«
    »Ich weiß. Aber eigentlich möchte ich mit Ihnen sprechen.«
    »Mit mir?« Hannah Schulte-Vielhaber hob erstaunt die Augenbrauen.
    Vielleicht ist sie eine gute Schauspielerin, dachte ich und folgte Hannah ins Wohnzimmer. Früher hätte ein solches Zimmer sicher Stube geheißen. Es verfügte über einen riesigen Ofen, der von einer Holzbank umgeben war. Dort nahm Hannah jetzt auch Platz. Ich selbst wollte lieber stehen und hielt mich am Fenster auf. Hannah sah mich erwartungsvoll an.
    »Warum erzählen Sie Elmar nichts von Ihrem Freund?« Die Offensive traf. Hannah erbleichte und starrte mich entgeistert an. »Woher – woher wissen Sie das?«, stammelte sie dann.
    »So etwas kommt irgendwann immer heraus«, wich ich aus. »Warum haben Sie es Elmar nicht erzählt?«
    »Elmar?« Hannah wanderte mit ihren Augen Hilfe suchend im Zimmer herum. »Elmar hat seinen Vater abgöttisch geliebt.«
    »Aber Elmars Vater ist seit zwanzig Jahren tot, soviel ich weiß, und Elmar selbst ist ein erwachsener Mann. Sie können nicht im Ernst glauben, Ihr Sohn sei zu schwach für eine solche Wahrheit.«
    »Ich war mir doch lange selbst nicht sicher, was die Sache mit Lutz anging. Ich habe ja praktisch gar keine Erfahrung mit Männern. Ich wußte nicht, ob ich mich auf meine Gefühle verlassen konnte. Und dann –«, Hannah begann beim Sprechen ein wenig zu schluchzen. »Dann wurde mir bewußt, daß ich diesen Mann wirklich liebe und daß ich gar nicht mehr ohne ihn sein möchte. Und je mehr ich das weiß, desto größer ist meine Angst, damit Elmar zu verletzen.«
    »Aber Elmar hatte doch selbst eine Freundin.«
    »Genau! Darüber war ich auch unsäglich glücklich. Ich habe immer gedacht wenn Elmar und Anne heiraten, dann ist die Zeit endlich gekommen. Dann werde ich Elmar von Lutz Demmert erzählen.« Ich schluckte. Es machte mich betroffen, wie sehr Hannah genau das beschrieb, was ich vorher vermutet hatte.
    »Und dann ist der Franz dazwischengekommen?«
    »Das kann man wohl sagen!« Hannahs Stimme war jetzt erstaunlich gefaßt. »Der Franz hat alles kaputtgemacht. Er hat Anne davongeekelt, und wir konnten nichts dagegen tun.«
    »Und deshalb wollten Sie Ihren Schwager loswerden?«
    »Loswerden? Wie meinen Sie denn das?« Hannah sah mich mit großen Augen an.
    »Frau Schulte-Vielhaber, Ihr Schwager hat Sie fast Ihr ganzes Leben lang unterdrückt. Er war ein Scheusal, ein egoistischer und grober Klotz. Daher wollten Sie endlich ohne ihn und seine Attacken leben, nicht wahr?«
    »Wovon reden Sie?« Hannahs Stimme wurde jetzt zusehends schrill. »Ich habe Franz nicht gemocht, das gebe ich ja zu, und es war kein Vergnügen, mit ihm in einem Haushalt zusammenzuleben. Aber ich habe ihm nichts zuleide getan, das können Sie mir glauben.« Elmars Mutter blitzte mich mit ihren blauen Augen an. »Außerdem war ich in der Küche, als das Unglück passierte. Ich hatte gerade Eier verkauft, das wissen Sie doch.«
    »Das weiß ich, natürlich«,

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