BAUhERrNOPFER
wollen sie stattdessen einen Cappuccino?«
»Ja bitte!« versuche ich die Bestellung in die Zielgerade zu bringen. »Ein Mc Toast Bacon, ein Mc Muffin mit Schinken, ein Mc Croissant, zweimal Ham&Eggs, ein Espresso und ein Cappuccino. Macht dann 15,84.«
Eigentlich bestellte ich nur ein Ham&Eggs, aber damit wir endlich weiterkommen zahle ich, und die nette Dame beginnt die Leckereien einzusammeln. Als sie alles soweit zusammen zu haben scheint, mache ich sie darauf aufmerksam, dass nur einmal Schinken mit Ei da ist. »Oh, entschuldigen sie bitte. Es dauert ein Bisschen bis die zweite Portion fertig. Sie können hier warten, oder ich bringen sie ihnen nach zum Tisch.«
Wir entscheiden uns für die Tischvariante und beginnen zu essen. Als wir fertig sind und gerade unser Tablett ordnen, erreicht uns die vermisste Portion Eier, die wir mangels Zeit nun ins Auto mitnehmen und dort mangels Hunger auf die Rückbank stellen.
Ich lasse den Motor an, das Navigationsgerät ist bereits auf die Zieladresse eingeschworen und wir fahren direkt vom Fastfood auf die Fastlane der Autobahn. Dort geht es anfangs ähnlich schnell wie zuvor im Restaurant, da sich ein paar Sattelschlepper an einer starken Steigung ein Rennen liefern, an dem es kein Vorbeikommen gibt. Nach über fünf Kilometern steht der Sieger fest und wir haben freie Fahrt zu Österreichischen Bedingungen, also bei höchstens hundertdreißig ist Schluss.
Unser Navi gibt die Ankunftszeit eine halbe Stunde nach unserem geplanten Gesprächsbeginn mit Herrn Leitner an. Da ich ansonsten ein sehr pünktlicher Mensch bin, nervt mich das jetzt schon und ich gebe unserem Wagen, heute der stärkere mit dem Spaßfaktor, die Sporen, um wenigstens halbwegs in der Zeit anzukommen. Es ist ein schöner sonniger Frühlingstag und die malerische Landschaft zieht vorbei. Mit gefühlten hundertvierzig auf der linken Spur unterwegs, drängt ein silberner Audi, der seit Längerem hinter uns fährt, zu überholen. Problemlos lasse ich den Wagen vorbei, schließlich liegen wir gut in der Zeit – das Navi meldet nur noch vierzehn Minuten Verspätung – und wir haben ein Drittel des Weges bereits hinter uns. »Wenn es so weitergeht, dann kommen wir sogar pünktlich an.« verschreie ich es, denn der Fahrer des silbernen Audi fordert uns durch die, abwechselnd in der Heckscheibe aufleuchtenden, Schriftzeichen 'POLIZEI' und 'Bitte folgen! ' freundlich zu einer kurzen Rast, auf dem in fünfhundert Metern angekündigten Parkplatz auf. Natürlich folge ich ihm und bitte Barbara gleich die Fahrzeugpapiere herzurichten. Dabei frage ich mich was ich wohl falsch gemacht hätte, zu schnell kann ich ja nicht gewesen sein. Vielleicht zehn km/h, aber dafür wird man nicht aufgehalten. Beim Überlegen übersehe ich beinahe, dass der Audi vor mir zum Stillstand gekommen ist, und muss unseren Wagen hart abbremsen. Nun drängt sich die Ham&Eggs Schachtel wieder in meine Erinnerung, da sie im Gegensatz zum Auto nicht stehen bleibt, sondern mit Schwung gegen die Rückseite meiner Lehne fliegt. Meine Hoffnung, die Verpackung der kalten Eier könnte dem Aufprall standhalten, erfüllt sich ebenso wenig, wie zuvor mein Wunsch nach freier Fahrt Richtung Oberösterreich. Was die Fahrt betrifft, so wird diese gerade heftig unterbrochen und die Eier ziehen es vor die Enge des Kartons zu überwinden und verteilen sich malerisch im Fußraum hinter dem Fahrersitz, nicht ohne zuvor noch gelbliche Reste an der Rückseite der Lehne zu hinterlassen.
Unsere Kinder dürfen im Auto nicht essen, um genau so eine Sauerei zu vermeiden und dann muss das ausgerechnet mir passieren. Ich könnte schreien, wenn ich damit nicht noch größere Probleme mit dem, in einer billig aussehenden, schwarzen Lederjacke steckenden Mann, der gerade auf unser Auto zukommt, riskieren würde.
»Guten Tag. Fahrzeugkontrolle. Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.« Mit den Worten »Grüß Sie. Bitte sehr, der Führerschein klebt ein bisschen zusammen, und den Zulassungsschein kann man nicht gut lesen. Der ist verwischt, aber ich hab das Auto eh ned g'stohlen.« händige ich dem Polizisten in Zivil die Papiere aus, und versuche ein Lächeln zu meinem blöden Spruch zustande zu bringen. 'Das Auto ned g'stohlen' Wie komm ich jetzt auf so einen Scheiss? Polizisten machen mich scheinbar
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