BAUhERrNOPFER
die Zwischensumme statt der Steine Aufblasbecken kaufen, dann hätten wir schon mal zwölf Stück davon. Die angebotene Pooltechnik kostet trotz der Topqualität 'so gut wie Nichts' und entspricht in etwa dem Wert von sechs weiteren Aufblasbecken. Die Verrohrung um den Pool, die wohlgemerkt nicht bis zum nächsten Wasseranschluss und schon gar nicht bis zum Kanal reicht – ein Anschluss an den Kanal ist ja sowas von verboten – sowie die Skimmer und Einlaufdüsen sind vom Materialwert fast vernachlässigbar. Sie kommen insgesamt auf etwa fünf Aufblasbecken. Eine römische Innentreppe um knappe sieben Aufblasbecken und die Folie im inneren des Beckens mit der Montage um rund elf Aufblasbecken. Fehlen nur noch die Scheinwerfer, der Solarwärmetauscher und die Poolabdeckung, um insgesamt dreizehn Aufblasbecken. Alles in allem eigentlich nur Peanuts, wenn man den Worten des verkaufserprobten Herrn Wonda Glauben schenken darf.
Wir erhalten schlussendlich unseren Kostenvoranschlag mit einer Endsumme von knapp elftausend Euro und schlackern mit den Ohren. Das ist in etwa das Doppelte von dem ursprünglich veranschlagten Budget. Aber es ist ja vorerst nur ein Angebot, das wir uns zuhause noch einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen können. Die Gummibecken die wir dem Baumeister rüberschieben müssen damit er uns die Betonarbeiten macht, sind hier noch nicht einmal berücksichtigt. Falls wir uns also zugunsten der aufblasbaren Becken entscheiden sollten, dann würden wir, wenn wir sie nebeneinander aufstellen, über dreihundert Quadratmeter Wasseroberfläche bekommen. Vielleicht sollten wir uns den Betrieb einer Fischzucht überlegen!
Auf der Fahrt nach Hause diskutieren wir die Sinnhaftigkeit eines Pools, die perfekten Ausmaße und natürlich die absolute Notwendigkeit einer römischen Treppe. »Ohne die Treppe ist der Pool sinnlos. Wenn wir älter sind können wir nicht einfach über den Rand rauskraxeln. Und nachrüsten kann man sie nicht. Bevor wir also einen Pool ohne Treppe machen, lassen wir es lieber!« Babsis Argumentationskette ist nichts entgegen zu setzen, was mir heute sicher wieder eine schlaflose Nacht bescheren wird, denn zuhause angekommen absolvieren wir vorerst das Abendprogramm mit den Kindern. Abendessen, Körperpflege, Geschichte vorlesen, wieder einmal vor den Kindern im Bett beim Lesen einschlafen, irgendwann mitten in der Nacht aufwachen und schlaftrunken ins Wohnzimmer wanken, auf ein Spielzeug treten und leise fluchend, mit einem Glas Wasser und trüben Augen vor dem Computer landen.
Wieder halbwegs bei Sinnen öffne ich die Seite der Poolfamilie und starte den Kalkulator, im Übrigen ein sehr praktisches Ding. Dort verringere ich die Größe des Pools, konzentriere mich auf ein Mindestmaß an Rohrleitungen, versuche mit einem Scheinwerfer das Auslangen zu finden und ersetze die Qualitätsfolie, die vor allem wegen der Innentreppe sein müsste, durch einen Standardfoliensack zur Selbstmontage. Nach einigen Versuchen habe ich die Summe für das Material auf knapp über dreitausend Euro herunten. Selbst mit der Rollabdeckung liegt der Gesamtpreis bei 'nur' rund viertausendfünfhundert Euro. Darum versuche ich noch eine Variante mit einer römischen Treppe aus Kunststoff, die an der Stirnseite des Pools angebracht werden kann und erhalte eine komplette Kalkulation mit Treppe, Licht und Abdeckung für sechstausend Euro. Damit kann ich leben, denn diese Summe war in unserem Baubudget zuvor für den Pool eingerechnet und mit den Beton- und Aushubarbeiten würde das Schwimmbecken etwa Achttausend kosten.
Auch Babsi zeigt Begeisterung für meine Variante, die zwar aus Kostengründen jetzt um zwei Meter kürzer und um einen Meter schmäler, dafür aber um eine Treppe komfortabler ausfällt. Daher bestelle ich das Material noch bevor ich in die Arbeit fahre, allerdings gleich mit einem Vermerk, dass wir uns selbst um den Transport kümmern. Die Versandkosten würden nämlich fast fünfhundert Euro, das sind immerhin knapp zehn Prozent des Kaufpreises, ausmachen.
Nachdem das Mail gesendet ist, teste ich die Wasserqualität des Aquariums mit einem der Teststreifen. Die Marker von Nitrat, Nitrit, PH-Wert und Wasserhärte weisen alle auf eine zierfischtaugliche Topqualität des Wassers hin und Alex fixiert für heute am Nachmittag gleich einen Fischkauftermin mit uns. In der Schule
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