BAUhERrNOPFER
Zeit.« Daraufhin zeige ich mit dem Daumen und einem mitleidigen Lächeln auf den Baggerfahrer, der zwar vorsichtig aber alles Andere als schnell ist und Herr Kipping fügt hinzu »I waß, er is ned der Schnellste. I lass mir was einfall'n.«
Strom. Ein Königreich für Strom.
Vor einigen Wochen bestellten wir das Elektromaterial bei einem deutschen Onlineversand und bezahlten die volle Summe bereits im Voraus. Seither warten wir gespannt, ob wir für unsere Geldleistung auch etwas erhalten würden, oder ob wir voll auf die Schnauze fallen. Umso erfreulicher ist ein Mail mit einer Versandbestätigung des Elektrovertriebes, das uns auf die nahende Ankunft unserer bestellten Ware vorbereiten sollte. Leider ist mir entgangen, dass die Lieferung an unseren Bauplatz erfolgen würde, wo wir derzeit keine Möglichkeit hätten die Ware sicher unterzubringen.
Um zu verhindern, dass der Fahrer der Spedition unsere Lieferung einfach hinter den Bauzaun wirft und zum Diebstahl freigibt, muss ich eine Änderung der Zustelladresse erreichen. Das mit dem irgendwo abstellen ist im Übrigen nicht so abwegig, es ist uns nicht erst einmal passiert, dass Lieferanten die bestellten Waren einfach an der Lieferadresse abstellten. Oder sie in einem nahe gelegenen Lokal - einer verrauchten Fixxerbude, wo man aus freien Stücken ohne Begleitschutz niemals reingehen würde -, oder einfach sonst wo abgaben. Ganz besonders amüsant war die Warterei auf ein Waschmaschinenersatzteil, weil der Botenfahrer das Paket bei 'Rikki' abgab und dann auf Urlaub ging, ohne jemanden zu verraten wer verdammt noch mal Rikki ist. Unsere Waschmaschine war deswegen über 14 Tage außer Betrieb.
Also zurück zu unserem Paket mit den Schaltern unserer Träume - falls die in Berkers Manufaktur bereits manufaktiert wurden (oder wie man bei uns einfachen Leuten sagt: in der Fabrik bereits fabriziert wurden).
Mit der Paketnummer ausgestattet, mache ich einen Anruf bei dem Spediteur. »Alles kein Problem, wir liefern auch an eine andere Adresse. Es müsste nur jemand zwischen 8 und 18 Uhr vor Ort sein!«. Ja passt, ich wollte mir immer schon einen Urlaubstag nehmen, um auf eine Paketsendung zu warten, die dann voraussichtlich um 18:30 bei mir eintrifft. Auf die Frage nach Alternativen erhalte ich den Vorschlag, mir das Paket im Verteilerzentrum abzuholen. Ok. Das ist mir lieber, so kann ich es mir wenigstens einteilen und muss nicht unter irgendeinem Junkie nach unseren Schaltern suchen.
Nachdem unsere Bestellung aus achtzig Positionen besteht, die zum Teil bis zu siebzig Stück enthalten, macht mir auch der Umfang ein wenig Sorgen. Wird sich das in unserem Kombi ausgehen? Die Dame am Telefon verrät mir das Gewicht der Sendung....19kg und es ist keine Palette. Sehr gut. In Kürze weiß ich ob es sich in unserem Auto ausgehen wird. Und vor allem ob die anthrazitfarbenen IQ-Drücker schon in der Kiste sind.
Es geht sich aus, denn die Kiste, die mir gerade im Verteilerzentrum überreicht wird, ist nicht größer als der Karton einer Espressomaschine. Bin schon gespannt was mich erwartet, wenn ich die Schachtel öffne.
Ein bisschen ist es wie Weihnachten, als ich endlich dazu komme die Kiste zu öffnen. Ganz viele kleine Schächtelchen sind darin versteckt. Glasbruchsensoren, Brandmelder, Bewegungsmelder, eine Sirene mit tollem gelbem Blinklicht.
Moment, gerade fällt mir ein, dass ich eigentlich ein rotes Blinklicht bestellte. Es sollte schließlich zur roten Außenfarbe des Hauses passen. Ok, eigentlich ist es wurscht welche Farbe der Blitzer hat. Das Rot würde auch nicht perfekt zum Haus passen. Ist eher so ein Feuerwehrrot. Das Haus wird einen gedeckten dunkleren Rotton erhalten. Und natürlich ist auch die Alarmzentrale dabei.
Es ist gar nicht so leicht die Kiste einfach zu beschriften und wieder zu verschließen. Am liebsten würde ich gleich einmal die ganzen Dinger zusammenschließen, um zu probieren ob alles funktioniert. Vor allem die Sirene.
Aber wahrscheinlich komme ich noch früh genug dazu mit Kabeln zu spielen. Möglicherweise so viel, dass ich dann gar keine rechte Lust mehr darauf habe. Ich seh' das bei unserem Sohn. Der hat so viel Playmobil, dass er am besten gleich überhaupt nicht damit spielt. Schließlich müsste
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