BAUhERrNOPFER
Hausbauens, wir können endlich Zeit mit unseren Kindern verbringen, die es uns in ihrer gewohnt charmanten Art danken. »Kann ich bei der Oma schlafen?« möchte Alex wissen, aber wir würden gerne etwas als Familie unternehmen und versuchen ihn auf unser Wochenendprogramm einzuschwören.
»Im Museum ist aber eine Dino-Ausstellung zu der ich mit dem Opa hingehen will, außerdem stört mich die Emma voll und ich will endlich einmal in Ruhe schlafen können! Außerdem muss ich eh die ganze Woche zuhause schlafen! Und ihr dürft auch immer das machen was ihr wollt! Die Oma hat versprochen, dass ich am Wochenende bei ihr schlafen darf!«
Unnötig zu erwähnen, dass jegliche Diskussion durch den Monolog unseres Sohnes hinfällig geworden ist, da er seinen Standpunkt damit klar gemacht hat und uns das gesamte Wochenende dafür mit mieser Laune bestrafen würde, wenn wir seinen Wünschen nicht nachkämen. Also versuchen wir die Situation zu retten indem wir die Oma fragen, ob sie vielleicht auch das Doppelpack nehmen würde, damit wir etwas Zeit für uns bekommen.
Die Großeltern sind so nett und nehmen beide Kinder, zumindest einmal für eine Nacht, und Alex ist schon wieder mies drauf, weil er nun seine Schwester erst wieder am Hals hat. Wir aber sind dafür hoch erfreut, schließlich bekommen wir einen Abend für uns, den wir sicher für einen Bummel durch die Innenstadt nützen werden.
Ein erholsames Wochenende später, starten wir mit frischer Energie in die neue Woche und sehen den ersten Arbeiten auf unserem Baugrund entgegen. Nach einem schnellen Frühstück – und der wort- und emotionslosen Entsorgung eines Panzerwelses – setze ich mich ins Auto und fahre zu unserem Grundstück, wo heute das Schnurgerüst entstehen wird. Anhand dieser Markierungen weiß der Baggerfahrer dann, wo ausgehoben werden soll.
Bei der Baustelle lerne ich unseren Polier kennen. Gregor wird bis zur Fertigstellung unseres Bauvorhabens für die Baumeistertätigkeiten verantwortlich sein.
Er beginnt gemeinsam mit Patrick, einem Mitarbeiter, das Grundstück zu vermessen und schlägt Holzpflöcke zur Markierung der Eckpunkte der Baugruben ein, an denen er Latten aufnagelt. In die Latten werden Nägel geschlagen, um die sich die Richtschnur spannt. An den Ecken sollten sich rechte Winkel ergeben. Das ist nicht ganz so einfach, da unser Grund rautenförmig ist. Messen – korrigieren – messen – korrigieren. Nach zwei Stunden haben sie es geschafft zwei Schnurgerüste zu erstellen, die den Kanten der Baugruben für das Haus und den Pool entsprechen. Gregor rechnet gerade aus, wie tief die Löcher werden sollen, als der PickUp des Erdbewegers in unsere Gasse einbiegt. Der Wagen ist schon wieder perfekt poliert. Wie macht er das bloß, fährt er nur auf saubere Baustellen?
»Is a Gewinn, dass i da bin....für sie.« Ja der Mann ist von sich überzeugt, da kann man nichts sagen. Und die Markierungspflöcke des Schnurgerüstes betreffend »Die Höz'ln könnt's glei' wieder ausse reissn, do fahr i mi'm Bagger drüba.« Im Gegensatz zum Baumeister ist sein Polier nicht ganz so ruhig geartet, und sagt dem Erdbeweger gleich, dass ihm vollkommen egal sei was von dem Schnurgerüst überbleibt, Hauptsache das Loch wäre dort wo es hingehört.
Nachdem das geklärt ist kommt das Gespräch auf die Tiefe des Aushubs und die Füllung mit Schotter. Im Endeffekt einigen wir uns darauf, dass so gut wie Nichts ausgehoben wird und das Wenige was rauskommt daneben angeschüttet wird, um das Niveau des Grundstücks zu heben. »Wollen's den Gatsch selbst hab'n oda führ'n mas weg?« möchte der Maulwurf wissen, worauf ich antworte, dass so viel wie möglich auf dem Grundstück gelagert werden sollte, damit wir nachher nicht wieder extra für die Erdlieferung bezahlen müssen. »Dann wird da Nachbar a bissl enttäuscht sei, weil der gern a Erd von euch g'habt hätt', oba wer zahlt schafft an. Außerdem, wie hätt' er si' des vorgstöt mi'm Dreiaxa in sein Gart'n eine. Do nimm i ihm des halbe Dachl mit.«
Die Geschichte mit dem Schotter für die Baugrube klingt ähnlich wie beim Baumeister letztens. Allerdings geht die Frage diesmal an mich »Woll'ns as FEIN oda PIPPIFEIN?« Was für eine Frage »Fein natürlich, oda glaubn's dass ma für Pippi no a Geld
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