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BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian H. Geyer
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zu müssen. Bei dem Versuch mit einem Kleineren über unsere Bautreppe nach Oben zu gelangen, werden sie fast unter dem Fenster begraben. Nur Marios übermenschliche Kraftanstrengung verhindert die Zerstörung unseres Badezimmerfensters.
                Nun ist auf jeden Fall klar, dass wir einen Kran für die großen, fast zweihundert Kilo schweren, Fenster benötigen werden. Morgen kommt einer für die Solaranlage, so ein glücklicher Zufall. Bis dahin ist noch genug zu tun, um die Fenster im Erdgeschoß ordentlich dicht zu bekommen.
                Heute, am Dienstag treffen wir uns wieder um sieben Uhr auf der Baustelle. Diesmal habe ich vorsorglich frei genommen, da ja einiges passieren sollte an diesem Tag. Die Fenstermonteure setzen ihre Arbeit fort und kümmern sich erst einmal um Detailarbeiten, bis die schweren Fensterelemente ihren Weg in den Stock finden würden.
                Kurz nach sieben Uhr fährt ein Wagen der Spenglerei vor und meine Erleichterung ist groß. Der Termin hält offensichtlich und es würde wohl alles zeitlich perfekt ablaufen können. Otto, seines Zeichens gelernter Installateur und Dachspengler ist perfekt für die Montage der Kollektoren. Er weiß genau, wie viel Platz bleiben müsste, um passende und dichte Blechverkleidungen anbringen zu können und ist auch mit dem hydraulischen Konzept von Solaranlagen vertraut. Er macht sich mit den vorhandenen Materialien vertraut, bis der LKW um acht Uhr, erfreulicher Weise weit früher als erwartet, ankommt. Jetzt können wir die Solaranlage aufs Dach befördern. Diese lagert im Obergeschoß, nachdem ein ungarischer Klein-LKW mehrfach sehr langsam an unserer Baustelle vorbei fuhr und mich damals ein Predireptionaler Timor (Angst vor dem Raub), ob des zukünftig möglichen Verlustes der Kollektoren packte. In wenigen Minuten baute ich daher aus Schalbrettern eine Rampe vom Erdhügel in das Obergeschoß, über die wir die Solarkollektoren in das Haus schleppen konnten.
                Aufgrund der Größe und des Gewichtes der Kollektoren war die Wahrscheinlichkeit deren Verschwindens, vor allem nach dem Abbau der Rampe, doch viel geringer als zu ebener Erde. Einzig die Tatsache, dass wir es damit nicht nur potentiellen Dieben sondern auch uns selbst erheblich erschwerten, die Paneele zu bewegen, stellte einen kleinen Wermutstropfen dar.
                Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Der LKW-Fahrer befestigt eine rund sechs Quadratmeter große Palette mit Haltegurten an dem Kranausleger. Mit dem Kran bringt er die Palette vor einer der südlichen Fensteröffnungen in Position. Da sie im Wind ziemlich stark schwingt, halte ich die Palette mit einem Gurt in Position, während Otto, Mario und Ernst jeweils zwei Kollektoren hochkant hinaus schieben und sie nach links und rechts ablegen.
                Während der Kranführer die zwei Paneele hebt klettern Otto und ich auf das Dach, um die Kollektoren von der Palette auf das nahezu flache Dach der Gaupe zu schlichten. Beim dritten Solartransport verheddere ich mich bei einem Schritt mit der Hose an einer Dachlatte, bleibe hängen und steige deshalb bei meinem nächsten Schritt neben die halt gebende Holzleiste. Bei meinem Versuch mich an einem Solarkollektor abzustützen muss ich feststellen, dass diese in der prallen Sonne ziemlich heiß werden, zucke zurück und drohe in Richtung Dachkante abzurutschen. Otto, der das aus dem Augenwinkel beobachtet, packt mich am Hosenbund und verhindert so wahrscheinlich einen unsanften Abstieg auf den, unter der Gaupe liegenden, Schutthaufen. »Egal wie viel Stress es auf der Baustelle gibt. Unachtsamkeit bezahlt man oft mit dem Leben.« belehrt er mich darauf hin. Alles Weitere geht problemlos und so stapeln wir innerhalb von wenigen Minuten alle acht Solarpaneele auf dem Dach.
                Nachdem die Kollektoren auf das Dach gehoben sind, spannen wir ein Fenster nach dem anderen in die Gurte ein und lassen es vom Kran zur nächst gelegenen Fensteröffnung im Obergeschoß heben. Dort legen wir das Fenster auf einen Transportwagen und ziehen es zu viert in das Haus hinein. Nachdem alle Fenster im Stock oben verteilt sind, können die Monteure ungebremst weiter machen und Otto wendet sich mit mir der Solarmontage zu.
                Wir legen einen der mittleren Kollektoren auf und arbeiteten uns von dort auf die Seiten, dadurch können wir die Ausrichtung der einzelnen Paneele zueinander

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