Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian H. Geyer
Vom Netzwerk:
Kanten oder sonstige Schwierigkeiten.
                Über zwei Arbeitsstunden später steht die Wand, vielleicht nicht ganz perfekt in der Ausführung, aber wir sind recht zufrieden damit. Auch mein schier unerschöpfliches Verletzungspotential schöpfte ich diesmal kaum aus. Lediglich ein bisschen Betonstaub in den Augen und ein paar Schnitte an den Händen, vom ungeschickten Hantieren mit abgeschnittenen Blechschienen, stehen auf der Verletzungsliste.
                Gleich darauf beginnen wir mit der Wand für das untere Badezimmer. Obwohl es anfangs recht flüssig geht, scheitern wir letztendlich an der Montage der dicken Profile. Irgendwie wollen die, dafür vorgesehenen Schrauben einfach nicht hineingehen. Um nicht auch noch etwas kaputt zu machen, beenden wir lieber für heute die Arbeit, denn morgen sollte Walter am Nachmittag eine Stunde Zeit für uns finden.
                Vor der Türe parkt sich gerade ein Wagen der Zimmerei ein. Ob sie sich wohl verfahren haben? » Wir machen heut' den Dachstuhl fertig.« kündigt der Holzmann vollmundig an und wir sind gleichsam erstaunt wie erfreut.
                Nach wochenlanger Verzögerung durch Schlechtwetter und volle Terminkalender der Handwerker, ist es heute also endlich so weit, dass der Dachstuhl außen komplett fertig gestellt wird. Damit sollte er bis zur Eindeckung dicht sein und wir haben die Möglichkeit die Solaranlage auf das Dach zu befördern.
                Wegen der Solaranlage war ich gestern auf dem Dach und habe versucht alle Möglichkeiten der Montage anhand der Rohbaumaße auszuloten. Mit ein bisschen Glück bringen wir die Kollektoren vielleicht doch noch über der Gaupe unter. Dazu muss ich mal den Dachdecker kontaktieren.
                Der Zimmermann hat nicht übertrieben, denn der Dachstuhl ist am Ende des Tages wirklich fertig. Die Lattung für die Eindeckung ist gemacht und es können als Nächstes die Solarkollektoren darauf montiert werden. Der Dachdecker wird uns einen Mann schicken, der uns bei der Montage behilflich sein soll. Eigentlich hätte er schon morgen, Freitag kommen sollen. Da der LKW mit dem Kranausleger morgen aber keine Zeit hat, hat der Dachdeckermeister den Termin auf, vermutlich nächsten Freitag verschoben. Da nächste Woche am Mittwoch die Fenstermonteure kommen, und die Solarpanele mittlerweile im Obergeschoß liegen nachdem ich sie gemeinsam mit einem der Bauarbeiter hinauf schleppte, um sie vor neugierigen Langfingern zu schützen, müssen diese allerdings noch vor der Fenstermontage auf das Dach. Nachher bekommen wir sie nicht mehr hinaus.
                Ein flehender Bettelanruf, mit all der mir zur Verfügung stehenden Verzweiflung in der Stimme »Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Was soll ich denn machen? Das schaffen wir doch niemals alleine.«, soll die Sekretärin des Dachdeckers dazu bewegen, ihren Chef davon zu überzeugen, dass seine Leute spätestens am kommenden Dienstag bei uns sein müssten. Sie verspricht ihr Möglichstes zu tun und wir müssen so lange abwarten und wenden uns wieder dem Trockenbau zu.
                Schritt für Schritt nehmen die einzelnen Räume Gestalt an. Nachdem wir die Wand zwischen Büro und Wohnzimmer aufstellten, bekommen wir bereits ein Gefühl für die Raumgrößen. Auf dem Plan wirkt zunächst alles ein wenig beengt, entwickelt sich aber zu geräumigen Zimmern, sobald die Wände stehen.
            Die nächste Zwischenwand die wir in Angriff nehmen, ist die, zwischen Küche und Speis, da dort vom Installateur der Anschluss für die Abwasch und den Geschirrspüler gemacht werden muss. Babsi und ich montierten die Profile, bevor Walter uns mit einigen Tipps zum Thema Trockenbau weiterhelfen wird.
            Walter kommt nach der Arbeit zu uns auf die Baustelle und macht als erstes gleich unsere Bürowand wieder kaputt. Offensichtlich würde unsere Anordnung der Gipskartonplatten zu erhöhter Rissbildung führen. Also marschiert er auf die Wand zu und beginnt unvermittelt die Schrauben rauszudrehen. Dabei war es doch so viel Arbeit die Schrauben da rein zu bekommen.
            Innerhalb von nicht einmal zwei Minuten ist die Platte demontiert, mit dem Messer auf ein neues Maß gekürzt und auch schon wieder an die Wand gelegt. Genauigkeit ist in diesem Fall nicht ganz so wichtig »Das macht eh der Gipser.« Die Schrauben befördert Walter in einem Mordstempo

Weitere Kostenlose Bücher