BAUhERrNOPFER
mangelhaften Anschluss am Kompressor selbst, wo scheinbar etwas Luft austritt. Morgen können die Spengler schon kommen.
In der Früh ruft mich Babsi an, um mir mitzuteilen, dass gerade die Dachziegel geliefert würden. Ich gehe daher davon aus, in den nächsten Tagen die Dachdecker erwarten zu dürfen.
Von nächsten Tagen ist allerdings keine Rede, denn als Babsi fragt wann es denn mit dem Decken losginge, meinte der Chef »Bis heut am Abend wird's sich ned ausgeh'n, oba morg'n werd' ma scho fertig werden.«
Das dürfte stimmen, denn die Dachdecker stellen heute die komplette Nordseite fertig und beginnen mit der Südseite. Wenn die Spengler mit der Solaranlage fertig wären, würden sie vielleicht sogar noch mehr schaffen.
Die Spengler brauchen dann bis Freitagmittag um mit der Solarverkleidung fertig zu werden, wodurch sie die Dachdecker nicht mehr behindern. So sind am Freitag um zwei Uhr am Nachmittag die Deckarbeiten komplett abgeschlossen und die Baustelle auch schon geräumt. Die Spengler fertigen noch die Bleche für die bodennahen Fenster und Türen an, um die aufsteigende Feuchtigkeit fern zu halten, und können ihre Arbeiten dann bis um drei Uhr ebenfalls beenden. Bei beiden Truppen hat einfach alles perfekt geklappt und wir warten nun auf den Zimmerer der am Dachstuhl weiter arbeiten muss, damit wir dann schön langsam mal den Trockenbau im Dachgeschoß in Angriff nehmen können.
Der Zimmerer lässt uns allerdings schon eine Ewigkeit warten, da er die Innenarbeiten erst in Angriff nehmen will, wenn das Wetter zu schlecht für Außenarbeiten wäre. Na haben wir ein Glück, dass wir auf die Außenarbeiten warten mussten weil das Wetter zu schlecht war und jetzt auf die Innenarbeiten warten müssen, weil das Wetter zu gut ist.
Das gute Wetter hat allerdings auch seine positiven Seiten, denn dadurch bleibt unser Pool fast bis Anfang Oktober auf Badetemperatur, bevor die starken Westwinde für eine massive Abkühlung sorgen. Es muss ein gutes Zeichen sein, wenn das Wasser kälter wird. Vielleicht bekommen wir bald eine Schlechtwetterfront für die Arbeiten am Dachstuhl.
Nach über einem Monat Wartezeit kam gestern Nachmittag überraschend der Anruf des Zimmerers, in dem er sein heutiges Erscheinen ankündigte. Durch die in dem Gespräch ebenso erwähnte Aufdoppelung des Dachstuhles um zwölf Zentimeter, hätten wir ausreichend Platz für die Installation der Lüftungsrohre unserer Zwangsbelüftung im Obergeschoß, die wir ansonsten umständlich in den Wänden verlegen müssten. Diese müssten allerdings verlegt werden, bevor der Zimmerer die Decke schließt und die Dämmung einbläst. Daher entschloss ich mich heute besonders früh aufzustehen, um die Lüftungsrohre noch vor dem Eintreffen der Zimmerleute zu verlegen. Als besondere Challenge kommt dazu, dass ich um sieben Uhr mit dem Auto geschäftlich Richtung Tschechien aufbrechen muss.
Um vier Uhr läutet der Wecker und ich quäle mich aus dem Bett, um nach einer schnellen Morgentoilette und einem Espresso zur Baustelle zu fahren. Auf dem Weg dorthin muss ich noch einen Zwischenstopp bei unserem Lager einlegen, da dort die Dichtringe, das Aluband und das Stahlband für die Befestigung der Rohre und Lüftungsöffnungen lagern. Um Punkt fünf Uhr betrete ich unserer Haus und schaffe es in nur zehn Minuten alle Werkzeuge und mich selbst startbereit zu haben.
Also lege ich los mit dem Abrollen der ersten fünfzig Meter Lüftungsschlauch. Jeder der schon einmal mit einem gewickelten Schlauch (Gartenschlauch, Elektroschlauch...) zu tun hatte, kann sich in etwa vorstellen wie sehr sich ein Schlauch mit knapp acht Zentimetern Durchmesser gegen die Zwangsbegradigung wehren kann. Nach längerem Kampf habe ich das erste Schlauchstück über den Sparren verlegt und durch den Schacht in das Erdgeschoss gezogen, wo es schlussendlich mit dem Lüftungsverteiler verbunden werden soll.
Da ich noch ein wenig unsicher wegen der Montage der Lüftungsöffnungen bin, entschließe ich mich zuvor auch noch die zwei Rohre für das Schlafzimmer zu verlegen. Dort montiere ich gleich die Lüftungsöffnung, stecke die Lüftungsschläuche mit Dichtungen ausgestattet in die dafür vorgesehenen Muffen und verklebe die Anschlussstellen mit Aluband.
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