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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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weniger als hundert Meter nähern.« Er half erst Captain Russ und dann Marais hoch, schließlich kümmerte er sich um Hudson.
    Marc blinzelte Sergei an, sein Gesicht war schmerzverzerrt. »Ich glaube … mich hat’s erwischt, Sergei.« Auf einmal lächelte er. »Mann, das hört sich … ziemlich bescheuert an … nicht wahr?«
    »Nicht reden.« Sergei sah zum Himmel und fragte sich, ob noch weitere Copter auf dem Weg waren. »Können Sie laufen?«
    »Na, dafür … hab ich doch … meine Beine … oder nicht?« Langsam wollte er sich aufrichten, sackte aber sofort wieder zusammen. Fast schon neugierig nahm er die Hand von seiner Brust und betrachtete das Blut, das den Uniformstoff durchdrungen hatte.
    Dann verlor er das Bewusstsein, als gerade die Mitglieder des Kriegsgerichtstribunals aus dem Gebäude kamen. Ted McMasters ließ seine Aktentasche fallen und rannte zu Sergei, der neben Hudson kauerte.
    »Helfen Sie mir, ihn nach drinnen zu schaffen, Admiral«, sagte er zu McMasters, dann hoben die beiden Männer den Verletzten hoch und trugen ihn rasch die Treppen hinauf.
    Vom Fenster des leeren Büros des Kriegsgerichtsrats sah Sergei hinaus auf den Rasen. MPs und Sicherheitsleute waren ausgeschwärmt, in der Nähe stand ein Copter.
    Hudson, der noch immer bewusstlos war, lag auf einem großen Holztisch. Ein junger Lieutenant vom Personal der Basis hatte die Erstversorgung des Verletzten übernommen, aber es war klar, dass sich schnellstens ein Arzt um ihn kümmern musste.
    Sergei drehte sich zu McMasters um, der soeben ein Telefonat beendet hatte.
    »Schon irgendwas über den Copter?«
    McMasters seufzte. »Er hat den Luftraum der Basis verlassen. Wie in Gottes Namen kann ein Copter am helllichten Tag bis hierher vordringen, ohne dass er abgefangen …«
    »Das ist doch wohl klar«, unterbrach Marais ihn, der im Halbschatten in einem Ledersessel saß. »Er hatte eine Erlaubnis.«
    »Wollen Sie etwa andeuten …«, begann McMasters, doch Marais ließ ihn nicht weiter zu Wort kommen.
    »Andeuten will ich gar nichts, Admiral McMasters. Ich muss auch gar nichts andeuten. Dieses Gerichtsverfahren findet unter strengster Geheimhaltung auf der Westmoreland Air Force Base statt, mitten in Iowa, hunderte von Kilometern von unseren Quartieren entfernt. Gesichert wird diese Basis vom besten Sicherheitspersonal, über das die Admiralität verfügt. Aber ein einzelner Copter kann uns angreifen und entkommt dann auch noch seinen Verfolgern. Wenn ich mich nicht irre, werden Sie mir sicher nicht sagen können, wo dieser Copter im Augenblick ist. Ist das eine zufriedenstellende Zusammenfassung der Fakten, Admiral?« Marais verkniff sich nur mit Mühe jeglichen Spott in seiner Stimme.
    »Admiral, Sie deuten an …«
    Marais stand auf und kam aus der Ecke auf ihn zu. »Ist das eine zufriedenstellende Zusammenfassung der Fakten, Admiral?«
    McMasters ballte die Fäuste. »Ja, Sir.«
    »Dann kann ich daraus folgern, Admiral«, fuhr er fort und baute sich ein Stück entfernt vor McMasters auf, »dass dieser Anschlag auf mein Leben und das meiner Offiziere durch die Mitarbeit einer Person aus der Admiralität oder der Regierung Seiner Majestät zustande kam. Da ich weiß, dass Sie ein ehrbarer Mann sind, vermute ich, Letzteres ist der Fall.«
    »Sie reden hier von der Imperialen Regierung, Admiral. Sie greifen den Imperator persönlich an.«
    »Wenn ich mich nicht irre«, gab Marais ruhig zurück, »dann hat die Regierung – und damit der Imperator – soeben versucht, mich auf diesem Rasen dort zu töten. Ich bin mir durchaus der öffentlichen Meinung bewusst, was meine Flotte und dieses Verfahren angeht. Ich bin weiterhin bereit, mich und mein Handeln auf dem Gerichtsweg zu verteidigen. Aber ich werde alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um mein Leben« – und er deutete auf Hudson – »und das meiner Offiziere zu beschützen.«
    »Soll heißen?«
    »Das soll heißen, Admiral, dass dieses Verfahren an Bord der Lancaster fortgesetzt wird.«
    »Das kann ich nicht …«
    »Das Verfahren wird dort fortgesetzt, oder es endet jetzt und hier.« Er wandte sich Sergei zu. »Commodore, lassen Sie bitte von Ihrem Schiff einen Shuttle herkommen.«
    Sergei sah von Marais zu McMasters. »Der Imperator muss davon in Kenntnis gesetzt werden«, erwiderte McMasters schließlich.
    »Nur zu.«
    Sergei zog ein Kom aus seiner Uniformjacke und drückte eine Taste.
    »Wells hier.«
    »Chan, hier spricht der Captain«, sagte Sergei. »Schicken Sie

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