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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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eine Beschriftung ergänzt und leuchtete hellblau auf. »Auf der Grundlage von Gefechts- und Geheimdienstberichten, die wir bei und nach diesem Gefecht sammeln konnten, haben wir die Gesamtstärke der Zor-Flotte zu der Zeit auf einundfünfzig große Schiffe geschätzt – sechsundzwanzig Schlachtschiffe der E clipse-Klasse, elf Kreuzer der Hawk-Klasse, acht Transporter der Nesf-Klasse, vier Kreuzer der Talon-Klasse sowie zwei weitere Schiffe älterer Bauart, ferner achtundachtzig kleinere Schiffe, von denen mehr als drei Viertel den Zerstörern der Wing-Klasse zuzurechnen waren. Alle diese Schiffe können Sprünge von mindestens zehn Parsec vornehmen. Eine komplette Auflistung ihrer Fähigkeiten und der Charakteristika dieser Streitmacht findet sich im gedruckten Bericht, außerdem wird er auf den Schirmen vor Ihnen angezeigt. Der Angriff ging von einem Punkt tief im Raum aus, vermutlich nahe einer dunklen Sonne, die auf der Sol zugewandten Seite im ersten Drittel der Antares-Verwerfung gelegen ist.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Um über eine genügend große Streitmacht für den Angriff auf Pergamum zu verfügen, muss der Zor-Admiral die Verteidigung von mindestens sechs Kolonien auf der Sol zugewandten Seite der Antares-Verwerfung abgezogen haben. Wie es scheint, wurden die Stützpunkte bei R’h’chna’a, S’rchne’e, Ch’than, T’lirHan, B’tha’a und Qu’useyAn komplett geräumt. Zusätzlich wurden vom Stützpunkt bei A’anenu fünfzig Prozent der Kampfkraft abgezogen. Unsere Verteidigung wurde von dem Angriff vollkommen überrascht und verfuhr nach den gewohnten Taktiken, nachdem die Zor-Flotte zurückgeschlagen worden war. Die Zweite und die Fünfte Flotte, die im Kriegsgebiet stationiert waren, hatten sich aufgeteilt, um anderen militärischen Einrichtungen in den Neuen Territorien Schutz zu bieten, allen voran Mothallah, der am dichtesten bevölkerten Welt der Neuen Territorien, sowie Mustapha, der Flottenreparaturwerft. Das alles ereignete sich natürlich vor der Bestellung Ihrer Lordschaft.«
    Er sah zu Marais. »Die Zor rechneten mit einem Vergeltungsschlag, jedoch nicht so bald, wie wir ihn ausführten, und erst recht nicht dort, wo wir zuschlugen.« Bryant hob das L’alChan-System hervor, das noch gerade eben im Einflussbereich der Zor lag. »Meldungen von Spähern zeigen, dass die Zor-Flotte sich nach Pergamum aufteilte, aber ausschließlich militärische Ziele schützte. Je eine Hälfte kümmerte sich um S’rchne’e und Ch’than, der Rest kehrte nach A’anenu zurück. Mehrere Ziele waren durch dieses Manöver völlig schutzlos, darunter auch L’alChan. Unser Angriff machte sich diese Tatsache zunutze, auch wenn wir nicht wussten, ob währenddessen eine Verstärkung eintreffen würde. Die Zor, die L’alChan verteidigten, wussten dagegen eines sicher: Als wir angriffen, hätte sie nur eine sofortige Kapitulation retten können. Jeder Versuch, Widerstand zu leisten, wäre Selbstmord gewesen. Angesichts der wenigen Dinge, die wir über die Zor-Kultur wissen, kann man nur vermuten, dass die Alternative für sie viel schlimmer gewesen wäre.«
    Im Raum herrschte tiefes Schweigen, als Bryant für einen Moment eine Pause einlegte.
    »Der Zor-Admiral muss Spekulationen über unseren nächsten logischen Zug angestellt haben. Wenn seine Informationen über unsere Zahl und Schlagkraft dem entsprachen, was wir über die Zor wissen, muss ihm klar geworden sein, dass wir stark genug sind, um es diesseits der Antares-Verwerfung mit jeder Flotte aufzunehmen. Er weiß auch aus früheren Konflikten zwischen Imperium und Zor, dass wir nach einem Konflikt zunehmend kriegsmüde werden. Eine lange Auseinandersetzung wirkt sich also zugunsten der Zor aus. Also muss sein Ziel darin bestehen, unsere Streitmacht so lange wie möglich auf breiter Front zu beschäftigen, indem er an vielen verschiedenen Stellen entlang der Peripherie der Neuen Territorien angreifen lässt. Damit sollen wir davon abgehalten werden, uns auf eines der offensichtlichen Ziele zu konzentrieren – einen ihrer Flottenstützpunkte, vor allem aber auf A’anenu.«
    »A’anenu«, wiederholte Marais und unterbrach Bryants Vortrag. Der wollte eben weiterreden, doch Marais hob eine Hand. Die anderen Offiziere rutschten unbehaglich auf ihren Plätzen hin und her.
    »Sir?«, fragte Bryant an Sergei gerichtet, der keine Antwort wusste.
    »A’anenu«, sagte Marais abermals. »Captain Bryant, welchen strategischen Wert hat A’anenu

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