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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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für die Zor?«
    »Einen extrem hohen Wert, Sir. Es dürfte ihnen fast unmöglich sein, ohne diese Basis überhaupt operieren zu können. Keine andere Basis könnte sie ersetzen.«
    »Sie würden davon ausgehen, dass der Zor-Admiral sich dieser Tatsache bewusst ist, richtig?«
    »Natürlich, Sir, aber ich …«
    »Natürlich.« In einer schnellen, fließenden Bewegung war Marais aufgestanden und ging zum anderen Ende des Tischs, wo der junge Captain mit verbissener Miene und verkrampfter Haltung stand. »Natürlich weiß er, wie wichtig diese Basis ist, und ihm wird auch klar sein, dass wir das ebenfalls wissen. Wir vernichten S’rchne’e, R’h’chna’a, Ch’than, T’lirHan und alle anderen Basen, und trotzdem können wir A’anenu nicht einnehmen. Um sie zu schlagen – um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, weiter kriegerische Akte gegen uns zu verüben« – er sah einen Moment lang Sergei in die Augen, dann konzentrierte er sich wieder auf Bryant –, »müssen wir A’anenu einnehmen oder zerstören. Da die Zor offenbar sehr wenig Respekt vor ihren eigenen Leuten haben, ob sie nun zum Militär gehören oder nicht, werden sie sich keine Mühe geben, diesen anderen Welten Verstärkung zu schicken. Angriffe auf Welten der Menschen würden im Moment nichts weiter bewirken als eine Vergeudung wertvoller Ressourcen. Ohne A’anenu können die Zor nicht weiter Krieg fuhren. Und solange sie A’anenu halten, kann die Bedrohung, die von ihnen ausgeht, nicht eliminiert werden. Beide Seiten sind sich dieser Tatsache bewusst, Captain. Die einzige Schlacht von Tragweite ist die um diesen Flottenstützpunkt.«
    »Sie werden bei A’anenu auf uns warten«, warf Bryant ein. Es war weniger eine Frage als eine Feststellung, obwohl er eindeutig nicht davon überzeugt war.
    »Nicht nur das. Das Gefecht muss eine Bedeutung erlangen, die über den rein militärischen Aspekt hinausgeht. Es wird eine religiöse Bedeutung bekommen, und damit wird es auch von politischer Tragweite sein.«
    »Religiöse Bedeutung?«, fragte Bryant und blickte zwischen Sergei und dem Admiral hin und her.
    »Für die Zor hat alles eine religiöse Bedeutung, Sir, wenn ich das richtig sehe«, sagte Bert Halvorsen und fuhr rasch fort, da Marais im Begriff zu sein schien, sich Bryant vorzunehmen. »Warum sollte die Verteidigung eines noch so wichtigen Flottenstützpunkts da eine größere religiöse Bedeutung haben? Vor allem wenn man bedenkt, dass wir nicht mal Teil ihrer Kosmologie sind?«
    Langsam drehte sich Marais zu den anderen um, stützte sich auf der Tischplatte ab und beugte sich zu Sergei vor, der reglos am entgegengesetzten Ende der Tafel saß.
    »Erlauben Sie mir, die Situation zu erklären. Computer, zeige den Inhalt meiner persönlichen Datei an, Zugriffskode 14-A.«
    Das Diagramm der Sternkarte verschwand und wurde durch ein Bild ersetzt, das eine Seite Text in der Computerschrift der Zor zeigte.
    »Dies ist eine Übermittlung von der Zor-Basis bei Qu’useyAn, die unmittelbar vor der Zerstörung gesendet wurde. Ihr Ziel hat sie aus offensichtlichen Gründen nie erreicht. Ich glaube, im Anhang zu Ihrem Bericht wird dieses Dokument auch erwähnt. Nach allem, was ich gehört habe, kann ich es nicht fassen, dass Sie das nicht mal gelesen haben.«
    Sergei erhob sich von seinem Platz und zog seine Uniformjacke gerade. Auch Marais richtete sich auf.
    »Der Bericht, den Sie vor achtundvierzig Stunden angefordert hatten, sollte auf Berechnungen der Zor-Strategie und auf Einschätzungen unserer Fähigkeiten, den Feldzug gegen die Zor fortzusetzen, basieren. Dieser Bericht wurde entsprechend Ihrem Befehl vorbereitet und vorgelegt. Der Aufwand war unter den gegebenen Umständen immens, Admiral. Es wurden alle militärischen Möglichkeiten berücksichtigt, die unsere Analyse erfassen konnte.«
    Marais schien etwas sagen zu wollen, doch Sergei sprach weiter – wenn auch mit Bedacht. »Es ist mir eine Freude, unter Ihnen zu dienen. Nach vielen Jahren im Dienst Seiner Majestät ist der Erfolg, den wir gegen die Zor erzielen konnten, ausgesprochen befriedigend. Außerdem ehrt er den Imperator und das Personal dieser Flotte. Den Feind zu schlagen, hat höchste Priorität, Sir – und ich versichere Ihnen, auch für mich. Als wir den Befehl erhielten, diesen Bericht für Sie zu erstellen, erledigten wir das in unserer Eigenschaft als militärische Befehlshaber, als Taktiker und Soldaten. Unsere Schlussfolgerungen – insbesondere, dass die Zor auch

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