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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Wunder geschehen, die Zor würden sie nicht zurückschlagen können, und ebenso wenig würden sie sich ergeben. Die Zor würden bis zum bitteren Ende kämpfen, und Marais würde dieses Abschlachten in Szene setzen. Jahrmillionen der Evolution und Jahrtausende der Zivilisation würden verschwinden. Es war ein Verbrechen von unvorstellbaren Dimensionen.
    »Achtzehn Schiffe sind während der letzten Wache ins System gesprungen. Die Commander wissen, dass Sie nicht mehr das Kommando haben, doch sie wollen Ihnen dennoch folgen. Sie sind der Ansicht, dass Ihre Befehle wichtiger sind als die, die sie von Seiner Imperialen Hoheit bekommen.«
    »Wer weiß alles, dass man mich zurückgerufen hat?«
    »Die Gerüchte kursieren überall, Mylord, aber die Neuankömmlinge warten nahe dem Sprungpunkt darauf, welchen Befehl Sie geben.«
    »Die Flotte wird es erfahren müssen. Ich kann es vor ihr nicht geheim halten, vor allem nicht mit Blick darauf, was noch vor uns liegt.«
    Sergei sah kurz zu Stone, der pervers lächelte, als gefalle ihm die Situation.
    »Was geht Ihnen durch den Kopf, Commodore?«
    »Sir?«
    »Sie haben eindeutig nicht erwartet, dass sich unsere Situation so entwickeln könnte. Ich dagegen habe spätestens seit S’rchne’e damit gerechnet. Etwas bereitet Ihnen Sorge, Torrijos. Raus mit der Sprache.«
    »Admiral, wir haben unsere … Vernichtungskapazität den Zor gründlich genug vorgeführt. Innerhalb weniger Wochen oder Monate können wir jede Siedlung auf dieser Seite der Verwerfung ausradieren. Unser Feind wird trotzdem so hartnäckig sein wie zuvor. Allerdings dürften Sie in der Flotte manche Offiziere finden, denen etwas anderes vorschwebt als die Auslöschung einer kompletten Spezies. Die neu eingetroffenen Captains haben gegen ihre vorgesetzten Offiziere gemeutert, um sich Ihnen anzuschließen. Aber es gibt nur eine logische Erklärung dafür, wenn sie nicht alle freiwillig zusammen mit ihren Leuten ins Gefängnis wandern oder aus einer Luftschleuse gestoßen werden wollen. Sie wollen Sie zum Imperator machen.«
    Marais lächelte, als er das hörte, während Stone überrascht schien, da er sich vorbeugte, um besser mithören zu können.
    »Imperator.« Marais stand auf und ging langsam zur automatischen Küche. Er bestellte einen Fruchtsaft, der lautlos in der Ausgabe auftauchte. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, stellte er das Glas auf einem Tresen ab.
    »Ja, Sir.«
    »So, so.« Er lehnte sich gegen den Tresen. »So haben wir auch unseren ersten Imperator bekommen. Das hatte ich nicht geplant, und ich plane es auch jetzt nicht. Ich fühle mich immer noch an meinen Eid und meine Befehle gebunden, aber ich kann auch verstehen, warum sie möglicherweise so denken.«
    »Sie haben keine andere Wahl, als so zu denken, Mylord. Die meisten Offiziere und Besatzungsmitglieder auf diesen Schiffen sind Bürgerliche. Ihnen droht die Hinrichtung, wenn sie ins Imperium zurückkehren, ohne dass eine … eine ihnen freundlich gesinnte Person auf dem Thron sitzt.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass ich die moralische Verantwortung für deren Handeln trage?« Marais ging wütend zurück zum Sessel und setzte sich, dann warf er Sergei einen stechenden Blick zu. »Wollen Sie damit sagen, dass ich wegen des übereilten Handelns einiger Captains jetzt die Krone des Imperiums anstreben muss?«
    »Ich deute nichts in dieser Art an, Admiral. Sie werden tun, was Sie tun müssen. Ich habe mich dazu verpflichtet, Ihre Befehle zu befolgen, weil ich glaube, dass der Sieg über die Zor – so wie wir ihn definiert haben – unsere wichtigste Aufgabe überhaupt ist. Aber ich kann nicht ins Imperium zurückkehren, da ich genau wie Sie direkte Befehle der Admiralität und des Imperators missachtet habe. Philosophisch mögen wir im Vorteil sein, aber unsere rechtliche Grundlage steht auf wackligen Beinen.«
    »Allgemeine Order 6 …«
    »Bitte, Mylord.« Sergei hob seine Hand. »Mir müssen Sie das nicht sagen. Ich stehe hinter Ihnen, Sir, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass meine Unterstützung von großer Tragweite sein wird. Wie Sie vor einigen Wochen ganz richtig bemerkten, hatte ich die Gelegenheit, die Befehle zu befolgen und Sie Ihres Kommandos zu entheben. Ich habe es nicht getan, und wenn Sie schuldig sind, bin ich es auch. Der Rest der Flotte wäre aus dem Schneider, aber Sie und ich wird man hängen, wenn vor Gericht Ihre Argumente nicht zugelassen werden. Es ist unwahrscheinlich, dass man etwas zu Ihren Gunsten

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