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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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losgeschickt, um den einzelnen Passagier abzuholen. Jackie hatte entgegen Dans Protest (der allerdings nicht sonderlich ernsthaft gewirkt hatte) ein weiteres Mal auf ihr Gefolge verzichtet, weil sie davon noch genug bekommen würde, wenn sie erst mal an Bord der Duc war.
    Sie hätte der Besprechung auch per Holo beiwohnen können, aber so bekam Jackie die Gelegenheit, mit Barbara MacEwan persönlich zu reden – was ihr nicht mehr möglich gewesen war, seit sie Cicero aufgegeben hatten. Sie waren aufgetrennten Routen von den Innersten Welten der Zor nach Josephson gereist.
    Als sich das kleine Raumfahrzeug dem Mutterschiff näherte, war Jackie so wie jedes Mal von den Dimensionen des Flottentransporters beeindruckt. Er war fast einen Kilometer lang und nahezu einen halben Kilometer breit, wobei Erweiterungen ihn noch etwas breiter machten. Da es keine Notwendigkeit für ein aerodynamisches Erscheinungsbild gab, erinnerte das Schiff an einen schwerfälligen Octopus mit einem gestreckten, abgeflachten Zylinder als Rumpf und Armen, die sich in sechs Richtungen ausstreckten und die Start- und Landebereiche für die Jäger umfassten.
    Zwischen diesen Armen verliefen riesige, fast durchscheinende Netzwerke aus dünnen Faserkabeln – das Sensornetz der DuCy das unmittelbar mit dem riesigen 3-V-Display auf der Brücke des Transporters verbunden war. Aus dem Winkel gesehen, in dem Jackies Gig anflog, wirkte es so, als würden zwei dieser Netzwerke in Flammen stehen, da sich in den Kabeln Sonnenlicht fing und von ihnen verstärkt wurde. Dem Transporter verlieh es das Aussehen eines immens großen, plumpen Phönix. Die Bugschirmfilter der Gig hatten Mühe, die Polarisierung an den grellen Schein anzupassen.
    Nachdem der kurze Flug abgeschlossen war, legte die Gig eine perfekte Landung auf dem Haupthangardeck hin. Während Jackie wartete, bis der Druck in der Luftschleuse ausgeglichen war, konnte sie sehen, dass Barbara MacEwan dem Rang des Gyaryu’har entsprechend Dudelsackspieler, Offiziere in Galauniform und ein siebzehnköpfiges Empfangskomitee hatte antreten lassen.
    Ich werde das hassen, dachte sie. Und Barbara wird es lieben.
    Es schien, als könnte sich Barbara MacEwan, Captain der Due d’Enghien, kaum das Lachen verkneifen, als die Dudelsackspieler zu einer erschreckenden Melodie ansetzten, die ihre Version der Zor-Nationalhymne darstellte. Jackie betrat das Deck und erwiderte den perfekten Salut, mit dem Barbara und ihre Senioroffiziere sie empfingen.
    »Bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen, Captain«, sagte Jackie.
    »Erlaubnis erteilt, Admiral.« Unfähig, ihr Grinsen noch länger zurückzuhalten, drückte sie Jackie die Hand. »Ich weiß«, fügte sie leise an, »dass Sie jetzt einen anderen Titel tragen, aber ich wollte Sie wenigstens einmal mit ›Admiral‹ anreden. Freut mich, Sie wiederzusehen, Ma’am.«
    »Mich freut es, hier zu sein. Admiral Hsien ist an Bord, nehme ich an.«
    »Er kam vor ein paar Stunden von der Gibraltar her.« Barbara sah ihre Offiziere an, die nach wie vor in Habtachtstellung dastanden. »Nur ein fünfzehn köpfiges Komitee für den alten Hsien«, fügte sie grinsend an. »Sie stehen über ihm.«
    »Das macht Ihnen wohl Spaß, wie?«, flüsterte Jackie ihr zu, als sie sich umdrehten, um die wartende Crew zu inspizieren.
    »Verdammt richtig«, gab Barbara genauso leise zurück. »Admiral, gestatten Sie mir, Ihnen meine Offiziere vorzustellen. Mein XO, Commander Ray Santos.« Sie deutete auf den Mann gleich links von ihr, den Jackie noch gut kannte. Beide salutierten und gaben sich die Hand.
    »Commander Van Micic, mein neuer Geschwaderkoordinator.« Jackie schüttelte die Hand des großen, schmalen Mannes mit dem schütteren Haar und dem faltigen Gesicht. »Karen Schaumburg wurde nach Thon’s Well beordert und zum Captain befördert; sie bekam die Montgomery«, erklärte Barbara den Personalwechsel.
    »Ist mir eine Ehre«, sagte Van Micic zu Jackie. »Ich habe schon viel über Sie gehört, Admiral, und ich hatte mich darauf gefreut, Sie kennenzulernen.«
    »Danke«, gab Jackie zurück.
    »Meine Geschwaderkommandanten«, stellte Barbara ihr sechs Junioroffiziere vor, darunter auch zwei vom Volk. Die beiden hoben ihre Flügel in die Pose der Höflichen Annäherung und warfen einen kurzen Blick auf das gyaryu, während sie exakt nach Vorschrift salutierten. Jackie begrüßte sie kurz in der Hochsprache, was Barbara einen verblüfften Gesichtsausdruck entlockte.
    Jackie sah Owen

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