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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Garrett in der Gruppe, die das Geschwader Grün der Duc bildete. Für einen kurzen Moment sahen sie beide sich in die Augen, dann schaute Garrett fort, und Barbara stellte ihn nicht vor.
    Sie machte Jackie noch mit gut einem halben Dutzend weiterer Offiziere bekannt, dann schickte sie die Ehrengarde, die Dudelsackspieler und die Junioroffiziere weg. Begleitet von Ray Santos und Van Micic begaben sich der Gyaryu’har und der Captain der Duc zum Lift.
    »Also gut«, sagte Jackie, als sie auf dem Weg zur Brücke waren. »Sagen Sie mir, was Sie Admiral Hsien erzählt haben.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Raus mit der Sprache, Thane.« Jackie entging nicht das flüchtige Lächeln der anderen Offiziere, auch nicht Barbaras leichtes Zusammenzucken, als sie deren Spitznamen benutzte. »Er sagte mir, ein Offizier« – Jackie musste lächeln, als sie an die Unterhaltung mit dem Admiral dachte – »habe es ihm erzählt.
    Ich nahm an, dass Sie das gewesen sein mussten, und ich sagte es ihm auf den Kopf zu, woraufhin er es bestätigte.«
    »Ach, das.«
    »Ja. Das.«
    »Er war gerade damit fertig, Ihnen die Schuld für das zu geben, was bei Cicero passiert war, als Sie sich dem Feind nicht in den Weg stellten. Er wollte wissen, wie wir bei Adrianople gegen die Aliens kämpfen sollten – wobei das System zu dem Zeitpunkt bereits vom Feind eingenommen worden war …«
    »Trotzdem …«, unterbrach Jackie sie.
    »Trotzdem versuchte er, Ihre gewählte Taktik zu kritisieren, woraufhin ich ihm erklärte, dass wir ohne Sie alle längst tot wären. Oder Schlimmeres.« Sie und Ray tauschten einen Blick aus. »Ich war höflich.«
    »Wenn der Admiral nichts dagegen hat.‹ Das gefiel ihm besonders gut«, sagte Jackie.
    »Ich sagte doch, ich war höflich«, wiederholte sie. Die beiden anderen Offizieren mussten daraufhin glucksend lachen, was aber sofort in ein intensives Räuspern überging, als Barbara ihnen einen wütenden Blick zuwarf.
    Bevor der Captain der Duc d’Enghien noch etwas dazu sagen konnte, gingen die Lifttüren auf.
    »Captain auf der Brücke«, sagte der diensthabende Offizier und stand an seiner Station auf.
    »Rühren«, gab Barbara zurück und überquerte die Brücke. »Don«, sagte sie an ihren Kom-Offizier gerichtet. »Richten Sie Admiral Hsien meine Grüße aus und bitten Sie ihn, sich mit uns im Besprechungsraum zu treffen, sobald es ihm recht ist.«
    Admiral Hsien traf ein paar Minuten nach Jackie ein, was ihr die Gelegenheit gab, sich ein Bild von der Situation zu machen. Während Barbara MacEwan an einem Computer die anstehende Besprechung vorbereitete, begrüßte Jackie zwei weitere Besatzungsmitglieder: einen menschlichen Fühlenden namens Howe und einen der Zor-Geschwaderkommandanten, Gyes’ru HeKa’an. Gyes’ru war ein höflicher junger Krieger des Volks, bei dem der Gyaryu’har Ehrfurcht weckte; vielleicht war auch das gyaryu der Grund dafür, das ließ sich nicht sagen. Er besaß ebenfalls die Fähigkeiten eines Fühlenden, und er war zu der Besprechung geholt worden, damit die Geschwader informiert werden konnten.
    Howe – Jackie hatte seinen Vornamen vergessen, kaum dass er ihm über die Lippen gekommen war – verspürte offenbar nur wenig Respekt vor Jackie, was vom ersten Moment an deutlich wurde. Der menschliche Fühlende war ein Zivilist, dem dieses militärische Umfeld sichtlich unbehaglich war, obwohl er schon seit einigen Monaten an Bord der Duc d’Enghien sein musste. Er wollte nach Möglichkeit niemandem in die Augen schauen, und er war auch nicht bereit, Jackies dargebotene Hand zu schütteln. Seine Gedanken waren gut abgeschirmt, doch durch das gyaryu konnte Jackie seine Abneigung wahrnehmen. Ob die ihr, dem Zor oder dem Militär insgesamt galt, war ihr allerdings nicht klar. Sie sah zu Gyes’ru HeKa’an, ob sie bei ihm einen Hinweis fand. Er brachte darauf seine Flügel in eine Pose, die man üblicherweise dann zu sehen bekam, wenn ein Erwachsener mit einem Kind geduldig sein sollte.
    Ohne Flügel konnte Jackie das nicht kommentieren, daher nickte sie nur kurz.
    Als der Admiral eintraf, salutierten alle Anwesenden. Erst da wurde Jackie klar, dass sie das längst nicht mehr machen musste. Hsien bedeutete allen, sich hinzusetzen, dann nahm er am Kopfende des Tischs Platz.
    »Danke, dass Sie so schnell herkommen konnten, se Gyaryu’har«, sagte er an Jackie gewandt. »Captain MacEwan, schalten Sie bitte die anderen Befehlshaber zu.«
    Barbara nickte und berührte den Computer. Die

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