Bd. 3 - Der dunkle Stern
Zeit der sich Bekriegenden Staaten oft eingesetzt. Es war ein Weg für die Krieger des Volks, um zu verstehen, wie die Krieger von Sharia’a der Armee des Sonnenuntergangs hätten widerstehen können.«
»Also fiel Shr’e’a.«
»Dieses Ereignis ist nirgends festgehalten, se Gyaryu’har. Es ist nicht die Geschichte, die die Sharia’a’i erzählen.«
»Dennoch fiel die Stadt.«
»Sie fiel«, bestätigte Qu’u und ließ seine Flügel in eine Pose der Trauer sinken. »Die Krieger von Shr’e’a ließen zu, dass ihr Schwert durch das Stadttor gebracht wurde … und als man es ihnen abnahm, da kapitulierten sie. Dies ist nicht die Geschichte, die hi A’alu als Vorbild für den Flug des Volks erzählt wissen wollte.«
Jackie sah von Qu’u zum Hohen Lord, die reglos dastand. Sa’a schien erwartet zu haben, dass Qu’u ein solches Eingeständnis machen würde.
»Ich habe noch eine Frage, si Qu’u«, sagte Jackie. »Wenn dies hier tatsächlich das Schwert von Shr’e’a ist und wenn jeder, der es trägt, einen Teil seines hsi darin zurücklässt, dann muss auch Hesya hier zu finden sein. Denn wenn er das Schwert aus Shr’e’a fortbrachte, muss er es angefasst haben.«
»Er ist hier.« Qu’u drehte sich um und gab ihnen ein Zeichen, ihm zu folgen. Jackie und Sa’a blieben dicht hinter ihm, als sie durch den Garten gingen.
Jackie war noch nie jenseits der Stelle gewesen, an der Qu’u im gyaryu seinen Posten hatte. Überhaupt war sie nur einmal im Garten gewesen, als sie das Schwert zum ersten Mal gehalten hatte. Der Garten war annähernd kreisrund und wies zwei Zugänge auf. Einer davon führte auf die schwarze Ebene, von der sie eben gekommen waren. Wohin man durch den anderen gelang, war ihr nicht bekannt.
Als sich Qu’u ihm näherte, konnte sie nur Finsternis sehen, als würde sich dort eine weitere schwarze Ebene befinden. Vor dem Durchgang drehte sich Qu’u zu den beiden um.
»Diejenigen, die das Schwert trugen, bevor ich es von der Ebene der Schmach zurückholte, befinden sich hinter diesem Punkt«, erklärte er. »Sie können diese Seite nicht verlassen, und sie können nicht mit dem Träger des gyaryu sprechen.«
»Sie bewachen den Eingang«, sagte Sa’a in sachlichem Tonfall zu Qu’u.
»Es wäre vernünftig«, antwortete er. »Ich würde bereitwillig das gyaryu gegen jene von dort verteidigen« – mit einer Geste deutete er auf die Finsternis –, »doch das liegt in den Händen einer Macht, die weitaus größer ist als ich.«
»Das soll heißen?«
»Lord esLi verteidigt uns. Weder ra Hesya noch ein anderer Diener der Schmach kann sich jenseits der Lichtbarriere bewegen.«
Er trat zur Seite, sodass sich Jackie vorbeugen und in die Dunkelheit spähen konnte. Jenseits von ihr bewegte sich durch das schwarze anGa’e’ren ein leuchtendes Band, das in sechs Farben unterteilt war – von tiefem Violett bis zu leuchtendem Karmesinrot.
20. Kapitel
Die Kunst des Krieges lehrt uns, dass wir uns nicht auf die Wahrscheinlichkeit verlassen sollen, dass der Feind nicht kommt, sondern auf unsere eigene Bereitschaft, ihn zu empfangen. Wir sollen nicht auf die Chance zählen, dass er nicht angreifen wird, sondern auf die Tatsache, dass wir unsere Position unanfechtbar gemacht haben.
Sun Tzu Die Kunst des Krieges, VIII:11
Das Josephson-System war fünfzehn Parsec näher an der eingenommenen Flottenbasis Adrianople als die schwer verteidigte Basis Denneva. Von Josephson aus konnte man per Sprung mühelos ein Dutzend besiedelte Welten der Klasse Eins innerhalb des Imperiums erreichen, darunter auch Denneva.
Es war durchaus denkbar, dass der Feind versuchen würde, Josephson einzunehmen, also war es nur sinnvoll, dass die Imperiale Navy das System schützte. Zu diesem Zweck hatte Admiral Hsien die erfahrensten Einheiten der Imperialen Flotte dort zusammengezogen, während Admiral Stark mit dem Flaggschiff nach Denneva flog, um die dortige Basis zu verteidigen.
Vor dem leuchtenden Hintergrund der Milchstraße und des fernen Doppelsterns des Josephson-Systems bewegte sich die Gig rasch auf ihr Ziel zu: ein Andockplatz im Shuttlehangar des Flottentransporters Duc d’Enghien. Der war groß genug und auch entsprechend ausgerüstet, um die Fair Damsel direkt andocken zu lassen, doch Dan McReynolds hatte beschlossen, an seinem eigenen Liegeplatz zu bleiben, wo auch die anderen Handelsschiffe festgemacht hatten, die von der Navy requiriert worden waren.
Die Duc hatte also die Gig
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