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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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verfasst?«
    »Korrekt.«
    »Suche nach Hinweisen auf ähnliche Überarbeitung der Zor-Epen aus dieser Zeit, speziell mit Verweisen auf den Namen Sharia’a.«
    »Zeit bis zum Ergebnis wird auf dreiundzwanzig Sekunden geschätzt.« Die Arme der KI bewegten sich rhythmisch, als die Sekunden verstrichen, während Laura über die möglichen Konsequenzen nachdachte.
    Schließlich hielt die KI in ihren Bewegungen inne und sagte: »Es gibt in der Datenbank keinen Hinweis darauf, dass andere Legenden aus der Zeit vor dem Zusammenschluss verändert wurden. Von der allgemein akzeptierten Fassung des seLi’e’Yan wird angenommen, dass sie auf tatsächlichen Begebenheiten basiert, die sich während des Zusammenschlusskriegs abspielten.«
    »Zusammenfassen.«
    »Die Festung von Sharia’a war bekannt für ihre Krieger. Während einer bestimmten Phase versuchte der Hexenmeister Shrnu’u HeGa’u, ein traditioneller Feind des Zor-Helden Qu’u« – Querverweise tauchten über dem KI-Bild auf und listeten Informationen über die Qu’u-Legende auf, mit der Laura längst vertraut war –, »die Verteidiger von Sharia’a dazu zu überreden, den Schutz ihrer unbezwingbaren Mauern zu verlassen. Er versuchte ebenfalls, mit seiner ›Magie‹ die Männer zu demoralisieren. Nachdem ein junger Krieger namens Dri’i den Zorn der Krieger von Sharia’a geweckt hatte, stellten die sich gegen Shrnu’u HeGa’u. Sie mussten – wie es die Legende ausdrückt – den ›Platz im Kreis‹ einnehmen, während die Länder rings um ihre Stadt in Schutt und Asche gelegt wurden. Schließlich waren die Krieger von Sharia’a in der Lage, an einem entscheidenden Punkt in diesem Krieg den Mächten des Lichts zu helfen und deren Sieg zu sichern.«
    Laura stand auf und ging in ihrer Kabine auf und ab, während sie nach der Bedeutung des Ganzen suchte.
    »Welche Bedeutung hat dieses Epos für die Kultur der Zor? Wird es als so wichtig erachtet wie die Qu’u-Legende?«
    »Ungenügende Daten, um relative Wertschätzung zu bestimmen«, erwiderte die KI und bewegte erst die oberen, dann die unteren Arme in einem Muster, das für einen Rashk sicher eine Bedeutung hatte. »Allerdings wird seLi’e’Yan als ein Verhaltensmuster für Krieger angesehen. Dri'i wird oft als Vorbild für Zurückhaltung im Angesicht einer Provokation zitiert. In der Zor-Literatur gilt seLi’e’Yan als Standardwerk.«
    »Aber es gibt Hinweise darauf, dass die diesem Epos zugrunde liegende Geschichte ganz anders ausging – und dass jemand sie veränderte.«
    »Korrekt.«
    Sie biss sich nachdenklich auf den Daumen. »Wiederhole Audioclip sechs-vier-sieben. Beginn bei Markierung zwei-null-sechs, Ende vier Sekunden später.«
    »… in der Scheide an meinem Gürtel. Sagen Sie ihm … Sagen Sie ihm, Hesya wird das Schwert von Shr’e’a nicht noch einmal an sich nehmen«, war Jackie Laperrieres Stimme zu hören, gefolgt von einem einzelnen Schritt, dann stoppte die Wiedergabe.
    »Shr’e’a«, sagte Laura leise. »Nicht Sharia’a. Eindeutig Shr’e’a. Und wir finden nur einen Verweis darauf. Und absolut nichts über Hesya, wer immer das sein soll … Analysiere weiter Gehalt und Bedeutung.«
    »Gespeicherte Analyse benutzen?«, wiederholte die KI.
    »Nein. Neu berechnen unter Einbeziehung der Abfrageergebnisse.«
    »Annahme«, sagte die KI und beschrieb mit den oberen, dann den unteren und schließlich wieder mit den oberen Armen eine Wellenbewegung. »Admiral Laperriere glaubt, dass ein Feind -dessen Identität dem Geheimdienst unbekannt, aber ihr bekannt ist – in den Besitz des Schwerts gelangen will. Der Begriff ›Schwert von Shr’e’a‹ bezieht sich mit über neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit auf das gyaryu. Ferner ist wahrscheinlich, dass dieser Feind in Verbindung steht mit der Imperialen Flotte, dem Geheimdienst oder dem Sol-Imperium selbst. Diese Aussage wird bestimmt durch den Tonfall und visuelle Anhaltspunkte wie zum Beispiel Abwehr und Zorn. Sie passt zu Admiral Laperrieres Weigerung, auf Bitten zu reagieren, um bei der Ausbildung von Fühlenden zu assistieren.«
    »Sie glaubt, der Geheimdienst oder jemand im Geheimdienst ist dieser ›Hesya‹. Vermutlich M’m’e’e Sha’kan.«
    »Wahrscheinlichkeit dreiundachtzig Prozent.«
    Laura ließ sich nach hinten auf ihren Stuhl fallen, um das zu verarbeiten. Laperriere hielt M’m’e’e – oder einen anderen Mitarbeiter des Geheimdienstes – für den Feind?
    Es gab einen Feind, da hatte sie recht. Aber

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