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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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selbst – »nicht in dem Augenblick zugegen war, als der Tod meines stofflichen Körpers eintrat. Ich vermute jedoch, dass die Antwort darauf ja lautet.«
    »Also töteten Sie sich, um ihm Kraft zu geben … und er tötete sich, um mich zu retten.«
    »Ich glaube, in diesem Punkt irren Sie sich. Ich überwand nicht den Äußeren Frieden, um li Ch’k’te Kraft zu geben. Ich flog den Pfad, den esLi mir vorgegeben hatte. Auf ähnliche Weise hat Ch’k’tes Tod eine Bedeutung in dem Zusammenhang, dass es Ihnen möglich war, weiter den Äußeren Frieden zu wahren. Aber er starb in erster Linie um seinetwillen, se Jackie. Im großen Zusammenspiel der Dinge war sein Ende genau passend, da er das Objekt seiner Ehrlosigkeit zerstörte – das Ding, das ihn zum Leben verdammt hatte.«
    »Bei Ihnen klingt es, als sei Selbstmord eine Kunstform.«
    »Ganz genau. Für einen vom Volk ist der Stil des Todes eine hohe Kunst. Ihr Menschen habt eine außergewöhnlich engstirnige Einstellung zum Leben und zum Tod. Ihr behandelt sie, als seien sie zwei grundlegend verschiedene Dinge. Beide sind aber lediglich zwei verschiedene Formen ein und derselben Sache. Ein Beispiel: Welcher Seite rechnen Sie mich zu? Lebe ich oder bin ich tot?«
    »Tot. Aber ich verstehe, was Sie meinen. Wie ordnen Sie die Billionen ein, die nicht so schlau waren, ihr hsi auf nichts ahnende Partner zu übertragen?«
    »Wenn sie zum Volk gehören, dann ordne ich sie esLis Kreis des Lichtes zu. Sie sind es, deren Weisheit und Innerer Frieden es manchen unserer Rasse möglich macht, Poeten, Träumer und Künstler zu sein … und natürlich Fühlende.«
    »esLi … ist die Gesamtheit jener vom Volk, die früher gestorben sind? Ist das ein allgemeingültiger Glaube?«
    »Aber natürlich, se Jackie. Wir glauben, esLi besitzt jedes hsi unserer Rasse, von Anbeginn an. Es ist das hsi, das uns alle lenkt, vom Hohen Lord bis zum einfachsten Krieger. Es ist der Grund dafür, dass einer vom Volk es als so wichtig erachtet, den Inneren Frieden zu wahren: um nicht seine Ehre zu verlieren. Wird man idju, dann begegnet einem nicht bloß die Verachtung des eigenen Volks, sondern man wird auch von esLis Lenkung ausgeschlossen.«
    Jackie trank einen Schluck und schob den Teller zur Seite, von dem sie das Meiste gegessen hatte. »Sie … Sie sagten, Sie sahen diesen Pfad, als Sie im Sanktuarium waren. Oder besser gesagt, dass Sie von Ch’k’te träumten« – sie spürte, wie ihre Gefühle sie überwältigen wollten, und atmete tief durch, um sie wieder unter Kontrolle zu bringen – »in Verbindung mit der Legende von Qu’u. Sie suchten nach ihm und Sie fanden ihn, Sie wurden seine Partnerin, und Sie übertrugen ihm einen großen Teil Ihres hsi. Was geschah danach?«
    »Was ich über die nachfolgenden Ereignisse weiß, sind nur Information von zweiter Schwinge sowie Mutmaßungen, se Jackie, denn sein hsi-BM tauchte vom Zeitpunkt unseres cle’eli'e bis zu dem Augenblick unter, als er mich während unserer Geistverbindung auf Cicero herbeirief. Dennoch werde ich versuchen, die Ereignisse für Sie zu rekonstruieren. Nach meinem Tod trauerte li Ch’k’te sehr um mich, und er bat um Versetzung aus dem Flottendienst des Volkes zur Imperialen Navy. Schließlieh bekam er den Posten auf Cicero unter Ihrem Kommando. Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, doch kann ich mir vorstellen, dass das Hohe Nest dafür sorgte, ihm diesen Posten zu verschaffen.«
    »Dann war es kein Zufall, dass er nach Cicero kam?«
    »Ganz sicher nicht. Das Hohe Nest wusste – oder besser gesagt: fühlte –, dass sich jenseits des Rands des Imperiums irgendetwas ereignen würde. Es fühlte auch, dass Cicero das Zentrum dieses anstehenden Ereignisses war – zumindest aber in unmittelbarer Nähe dazu liegen würde. Mit fortschreitendem Wahnsinn des Hohen Lords begann das Hohe Nest mit den Vorbereitungen für die Suche. Der Gyaryu’har se Sergei wurde nach Cicero geschickt, als deutlich wurde, dass das Schwert in den Besitz des Feindes gebracht werden sollte.«
    »Jemand vom Büro des Gesandten erklärte, se Sergei sei nach Cicero geschickt worden, aber mir war nie bewusst gewesen, wie weit das alles zurückreichte …« Jackie starrte in den Becher und betrachtete das Gesicht, das ihr von dort entgegenblickte. »Aber wenn all diese Leute – Noyes eingeschlossen – der Meinung waren, Ch’k’te sei Qu’u, wie konnte ich dann überhaupt darin verstrickt werden?«
    »Ich würde vermuten, die esGa’uYal

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