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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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nächstgelegene imperiale Flottenbasis. Zwar gab es keine Möglichkeit, Admiral Hsien während des Sprungs zu erreichen, doch eine Warnung vor den Ereignissen auf Adrianople sollte genügen, damit Verstärkung auf den Weg geschickt wurde, um die Basis von den Aliens zu befreien.
    Allerdings verließ der Strahl niemals das Adrianople-System. Gestört, gestreut und verwirbelt löste sich die Nachricht im interstellaren Raum auf und schaffte es gar nicht erst bis zum Sprung.
    Die Gibraltar materialisierte nur ein paar Millisekunden vor den restlichen Schiffen unter dem Kommando von Admiral Hsien. Das lag nicht an mangelnder Präzision – immerhin war ein Sprung auf die Mikrosekunde genau berechnet –, sondern pure Absicht der Kommandantin Dame Alexandra Quinn, stets das führende Schiff zu sein, wenn sie unter der Flagge des Admirals flog.
    Admiral Cesar Hsien selbst stand reglos auf der Brücke und beobachtete das Pilotendisplay, das die eintreffenden Schiffe ebenso anzeigte wie die Transponderkodes der Schiffe, die sich bereits im Adrianople-System aufhielten.
    »Haben wir von der Flugkontrolle die Freigabe erhalten?«
    »Kommt soeben rein, Admiral«, erwiderte Captain Quinn.
    »Gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte er und zog sich in seinen Bereitschaftsraum zurück. Es war nicht nötig, den Eintritt der Gibraltar ins Schwerkraftfeld zu überwachen. Die Offiziere und die Crew konnten sich darum kümmern, während er die Zeit nutzte, Berichte zu lesen.
    Hsien stellte fest, dass er oft innehielt und sich das Universum so vorstellte, wie er es vor fünfzig Jahren als junger Ensign erstmals erlebt hatte, als sein verehrter Großvater noch vor der Imperialen Versammlung Reden hielt. Großvater Tomas war ein wenig entsetzt, aber in erster Linie doch sehr stolz gewesen, dass einer seiner Nachfahren die Flottenakademie besuchte. Er wäre entsprechend beeindruckt gewesen, hätte er erlebt, dass der junge Cesar es bis zum Admiral geschafft hatte.
    Was den Admiral anging, glaubte er zwar, sich mit der Zeit daran zu gewöhnen, doch in Wahrheit war es für ihn heute noch so wunderbar wie beim ersten Mal, durch das All zu reisen.
    Auch jetzt empfand er es wieder so, als er seinen Stylus weglegte und die Augen schloss: die langen silbernen Streifen, die zu den Lichtpunkten der Sterne wurden, die Transponder, die in aller Eile versuchten, den Flugverkehr im System zu erfassen, die Navigationskontrolle, die die Position angab, während das Ruder die Kontrolle übernahm, die Abwehrfelder, die hochgefahren wurden, um gegen mögliche Überraschungsangriffe nahe dem Sprungpunkt gewappnet zu sein …
    Sein Enthusiasmus wurde von einem Kom-Signal unterbrochen; er schlug die Augen auf. »Ja?«
    »Eingehende Kommunikation von der Sternbasis Adrianople, Admiral. Es ist Commodore Durant.«
    »Was will er? Wir haben doch die Freigabe bekommen, ins Schwerkraftfeld zu fliegen, richtig?«
    »Richtig, Sir. Der Commodore hat keinen Grund genannt.«
    »Na gut«, sagte Hsien. »Dann stellen Sie ihn durch.« Er machte eine Geste hin zum Tisch in seinem Raum, über dem daraufhin eine verkleinerte Darstellung des Pilotendisplay angezeigt wurde. Rechts davon entstand langsam ein Holo, das die Kommandobrücke der Sternbasis zeigte. Jonathan Durant saß in seinem Sessel. Wirkt etwas nervös , überlegte Hsien, der Durant nur flüchtig kannte. Er wird doch keine Angst vor einem Admiral haben, oder etwa doch?
    »Durant«, sagte er. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wollte mich nur mal bei Ihnen melden, Sir«, erwiderte Durant. Hinter ihm waren Offiziere zu sehen, die sich um die Abläufe an Bord der Basis kümmerten. »Ich hoffe, Ihr Sprung ist ohne Zwischenfälle verlaufen.«
    »Genau nach Zeitplan, Commodore. Günstige Winde und ruhige See.« Natürlich traf keines von beiden zu, es war nichts weiter als eine Metapher.
    »Gut. Das freut mich, Sir. Ich … ich nehme an, dass alle Schiffe unter Ihrem Kommando ebenfalls im Adrianople-System eingetroffen sind.«
    Hsien sah irritiert von Durant zum Pilotendisplay. Die Gibraltar und ihre sieben Schwesterschiffe befanden sich in einer geschlossenen Formation, allesamt auf dem Weg ins Schwerkraftfeld. Da war eine weitere Markierung von einem Schiff zu sehen, das ebenfalls erst kurz zuvor den Sprung verlassen hatte. Der Transponderkode wies es als Zor-Schiff aus, was Hsien allerdings eigenartig vorkam.
    Er beugte sich vor, um die Brücke der Gibraltar zu rufen, damit diese Angabe überprüft wurde,

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