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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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doch dabei fiel sein Blick auf das Display und zwei weitere Schiffe, die direkten Kurs auf sein Geschwader genommen hatten.
    »Durant«, setzte er an, bis ihm auffiel, welche Masse und Größe für diese Schiffe angegeben wurde. Sie waren größer als alle Schiffe unter seinem Kommando, sogar noch viel größer als alles, was er jemals gesehen hatte. Plötzlich überkam ihn ein höchst befremdliches Gefühl.
    Der Raum kam ihm mit einem Mal schwächer beleuchtet vor. Der Sessel fühlte sich unbequem an und zwang ihn, kerzengerade zu sitzen, was er nicht gewohnt war.
    Das Nächste, was ihn störte, war das Kantige der Schleusentore, die nicht mehr so rund und glatt waren, wie er sie kannte, und zudem viel größer als eigentlich nötig. Überhaupt wirkte der ganze Raum groß, viel zu groß für ein einzelnes … ein einzelnes …
    Ein einzelnes Individuum, ging es ihm durch den Kopf.
    Doch der Admiral, der auf den weiten, freien Weiden des nordamerikanischen Kontinents der Erde aufgewachsen war, reagierte beunruhigt auf die Bilder, die in seinem Geist entstanden: Sie bestanden aus unzähligen Leibern, die sich in der Enge einer einzelnen Kammer aneinanderrieben, eine Kammer unter Tausenden, die alle einen Arbeitsraum teilten und harmonisch kooperierten, da sie alle die Oberflächengedanken der anderen teilten …
    Oh …
    … im Verhältnis dazu schien sein Geist zurückzuschrecken vor dem Gedanken an eine so weite, freie Ebene unter einer schwachen, kalten gelben Sonne, obwohl die Erinnerung an die sonnigen Wiesen in Alberta ihm immer Trost gespendet hatte, wenn er durch die Tiefen des Alls reiste …
    Oh, mein …
    … Und die Isolation seines Geistes von den Hunderten anderen an Bord der Gibraltar und in der Flotte gab ihm plötzlich das Gefühl, einsam und verängstigt zu sein, obwohl es ihm nie zuvor als wichtig vorgekommen war, seine Gedanken mit anderen zu teilen …
    Oh, mein Gott Oh, mein Gott Oh …
    Wir sind hier, Admiral Hsien, zischte eine Stimme in seinem Kopf. Er fühlte sich außerstande, auf sie zu reagieren. Wir benötigen Ihre primitive Ausrüstung, um Informationen zu erhalten. Wir sind bereit, Ihrer aller Existenz zu beenden … (Sein Geist ließ ihn wissen, dass das Wort »beenden« auf das Konzept hinzuweisen schien, den Jungen als Futter zu dienen, üblicherweise in lebendigem Zustand.) … wenn Sie sieh uns widersetzen, und Sie mit einem Mindestmaß an Respekt zu behandeln, wenn Sie kooperieren.
    Entscheiden Sie sieh jetzt, Admiral Hsien.
    Er wollte dem Kom mit einer Geste einen Befehl geben, doch er konnte sich nicht rühren. Er wollte schreien, musste aber feststellen, dass er dazu nicht in der Lage war. Sein Blick war unverrückbar auf das Gesicht von Commodore Jonathan Durant gerichtet, er konnte weder nach links noch nach rechts sehen.
    Was für eine bedauernswerte Kreatur, sagte die Stimme. Warum sollen wir uns überhaupt die Mühe machen? Wir sollten k’th’s’s besser bei fügsameren Zielen einsetzen. Sein erweitertes Verständnis vermittelte ihm kein Bild davon, was ein k’th’s’s sein sollte, doch er hatte es auch nicht eilig, das herauszufinden.
    Hsien sah zu und hörte mit an, wie der Captain der Gibraltar Kurs auf die beiden riesigen feindlichen Schiffe nehmen ließ. Er hörte, wie seine Stimme den übrigen Schiffen der Flotte den gleichen Befehl erteilte.
    Plötzlich nahm er eine Präsenz in seinem Raum war, und etwas regte sich, so als wehe durch ein offenes Fenster eine Brise herein. Er konnte nicht den Kopf heben, um hinzusehen, doch er fühlte und hörte, wie etwas über das Deck in seine Richtung glitt. Er selbst saß da, unfähig sich von der Stelle zu rühren, er fühlte sich wie eine Fliege in einem Spinnennetz, die darauf wartete, gefressen zu werden …
    Ann Sorenson, Konsulin Seiner Majestät auf Cle’eru IV, unterbrach ihre Beschäftigung, Kartons zu packen, als es an der Tür klingelte. Da das Personal bereits fort war, kümmerte sich nur noch das Sicherheitspersonal um Besucher, und wer von denen nicht gefährlich war, wurde durchgelassen, ganz gleich, welches Anliegen er hatte.
    »Herein«, rief sie und widmete sich wieder der mühseligen Tätigkeit, Unnützes von Nützlichem zu trennen.
    Hansie Sharpe betrat ihr Büro, in einer Hand hielt er ein Taschentuch, mit dem er seine Stirn abwischte. »Bestialisch heiß«, sagte er und ließ den Blick durch den Raum schweifen.
    »Ich fürchte, die imperiale Bürokratie legt wenig Wert auf persönlichen Komfort«,

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