Bd. 3 - Der dunkle Stern
Admiral Hsien an Bord der Gibraltar in die Mangel genommen wurde. Seine Befehle erhielt er aber, als er sich noch auf dem Flaggschiff des Admirals befand. Owens persönliche Dinge wurden aus dem Lager der Duc auf die Counselor Rrith gebracht, und dann musste er sich auch schon auf den Weg machen.
Hinter sich ließ er dabei alles, was ihm während seiner Ausbildung zum Offiziersanwärter vermittelt worden war. Vor ihm lag ein Ort, den er noch nie gesehen hatte und der von den Zor Sanktuarium genannt wurde. Irgendwo nach dem Ende dieses Sprungs warteten Personen auf ihn, denen er vermitteln sollte, wie … was eigentlich? Wie man wütend wurde? Wie man hasste? Wie man es schaffte, Käfer zu erkennen, die sich als Menschen getarnt hatten?
Er wünschte, er wüsste es. Worauf Owen auch zusteuern mochte, es entzog sich seiner Kontrolle. Es entzog sich auch Captain MacEwans und Admiral Hsiens Kontrolle … auch der des Imperators und des Hohen Lords … es entzog sich allen, ausgenommen sechs farbigen Bändern, die er nur in seinen Träumen gesehen und gehört hatte.
Die esGa’uYal.
Er hoffte, dass das »Sanktuarium« ihm eine Erklärung liefern würde.
11. Kapitel
Die Legende von Qu’u (Fortsetzung)
Das gyaryu war ein gutes Schwert aus einem schwarzen Metail, überzogen mit komplexen hRni’i, die Qu’u nicht entziffern konnte. Es schien alles Licht im Raum an sich zu ziehen, sodass es in einem Obsidianlicht strahlte. Aus dem Inneren seines Geistes hörte Qu’u – der noch nie auch nur im Ansatz Fähigkeiten eines Fühlenden gezeigt hatte – das gyaryu nach ihm rufen.
»Es ruft Sie « ; sagte eine Stimme. Qu’u wurde vom Schwert abgelenkt und konzentrierte sich auf die Stimme, die von einer verhüllten Sitzstange zu ihm vordrang. Sie war tief und [Abwenden von esLi] sonor, aber unwiderstehlich und kraftvoll. Er wusste, es war die Stimme von esGa’u, auch wenn ersieh nicht sicher war, wie er es wissen konnte.
»Ich bin gekommen, um mein Dunkles Verstehen zu erhalten « ; sagte Qu’u.
»Ich bin bereit, mein chya zu benutzen, damit ich es bekomme.«
»Sie brauchen kein chya«, erklärte der Täuscher, ohne sich auf der verhüllten Sitzstange zu erkennen zu geben, auf der er saß. »Es ist dort, damit Sie es nehmen, Mächtiger. Niemand wird Sie aufhalten.«
»Sie haben es in eine Falle gelockt, Lord der Schmach « ; sagte Qu’u vorsichtig. »Es ist nicht mein Werk « ; gab esGa’u zurück. »Sie sind hergekommen, um das Dunkle Verstehen zu erlangen, Krieger Qu’u. Ich habe Sie beobachtet, wie Sie in mein Reich eindrangen, wie Sie Ihre vom Kriecher verfluchten Klauen in den Nachtbergen [Ebene der Schmach] berührten, wie Sie die Gefahrvolle Stiege bezwangen. Warum sollte ich Ihnen mit der Klinge eine Falle stellen? Ihre Ankunft ist keine Überraschung.« »Ich verstehe nicht.« »Nehmen Sie das Schwert und verstehen Sie.«
Das Aircar arbeitete über Kilometer hinweg gegen sie. Die Tankanzeige stand fast auf »leer«, obwohl das Fahrzeug erst die Ausläufer der Berge erreicht hatte. Es hatte irgendeine Fehlfunktion, die möglicherweise von dem Blitzschlag verursacht worden war.
Beim Gedanken an Damien Abbas verspürte Jackie eine leichte Übelkeit, da der Mann auf dem Fußboden zusammengesackt lag; er hatte die Augen geöffnet und keine Miene mehr verzogen. Es war, als hätte er seinen Part bei dem Ganzen gespielt und sei achtlos zur Seite geworfen worden.
Nun fühlte sie sich noch stärker manipuliert. Es war klar, dass es nur eine Richtung gab – nach vorn. Sie würde das Aircar benutzen, so lange es nur ging.
Allzu weit kam sie nicht. Der Bordcomputer zeigte ihr eine Landeplattform vor einer kleinen Villa an, das Gebäude selbst war nur als Silhouette vor einer hohen Klippe zu erkennen, die sie an die Eiswand erinnerte. Es war Jackie nicht möglich, das Aircar über diese Klippe hinweg zu manövrieren. Zumindest war es in deren Windschatten einfacher, das Fahrzeug zu landen. In dem Moment, als das Aircar die Plattform berührte, fiel der Motor aus.
Sie zog ihre Jacke enger um sich und fühlte das vertraute zerbrochene chya an ihrer Seite. Schließlich stieg sie aus und näherte sich der offen stehenden Tür der Villa.
Als sie im Flur stand – der dunkel war, aber von den Blitzen immer wieder erhellt wurde –, konnte sie in einem davon abgehenden Raum einen Mann sitzen sehen. Er sah sie unverhohlen an.
So viel zu einer unauffälligen Annäherung, dachte sie.
»Sie können auch
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