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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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zärtlich zwischen den Beinen. Ich konnte mir nicht vorstellen, was für ein merkwürdig reduziertes Gefühl das für ihn war.
    Ich setzte mich kurz auf, um ihm die Hose auszuziehen. Er beobachtete mich intensiv, seine grünen Augen blitzten mich an. Er hatte keine Angst mehr davor.
    Trotzdem nahm ich mir Zeit, um ihn vorzubereiten. Es musste ja nicht immer wild und hart sein ... Ich spürte das große Bedürfnis, sehr zärtlich zu ihm zu sein. Doch ich war mir noch immer nicht sicher, ob er das wirklich wollte.
    Ich legte mich auf ihn, wie auf eine Frau, umfasste seine schlanken Unterschenkel und schob seine Beine ein wenig nach oben. Er spannte sich unwillkürlich an.
    »Bleib ruhig. Es wird schön«, flüsterte ich beruhigend.
    »Ich weiß. Es ist nur ungewohnt.«
    Ich verteilte rasch etwas Gleitmittel auf meiner mittlerweile fast schmerzhaft harten Erektion. Dann drang ich langsam und vorsichtig in seinen festen Körper ein.
    Er keuchte überrascht, winkelte die Beine noch ein wenig stärker an. Seine Augen weiteten sich – er sah durch mich hindurch.
    Ich küsste ihn, wartete, bis er sich daran gewöhnt hatte.
    »Geht’s?« fragte ich leise.
    Er nickte, begann meinen Oberkörper zu küssen, meinen Hals. Ich spürte seine schmale geschickte Zunge auf meiner Haut.
    Ich schob mich tief in ihn hinein, wir versanken ineinander. Sein raues Stöhnen erregte mich. Ich spürte nur noch ihn – alles andere um mich herum existierte nicht mehr.
    Als wir endlich voneinander abließen, drängte Cieran sich an mich. Auf seinem Gesicht spiegelte sich eine ungewohnte innere Zufriedenheit.
    »Hattest du nie Angst davor, dass sie so reagieren wie Sue?« fragte ich leise.
    »Das waren nicht viele«, murmelte er an meiner Schulter, es klang merkwürdig.
    Und plötzlich verstand ich es – er suchte solche Frauen wie Sue. Frauen, die ihn wegen seiner Impotenz fertigmachten. Die ihn verachteten, weil er keinen Sex mit ihnen haben konnte. Auch das war ein ausgeklügeltes Bestrafungssystem. Und mir wurde auch klar, wofür er sich bestrafte: dafür, dass er als einziger überlebt hatte. Dafür, dass seine Eltern tot waren. Er fühlte sich schuldig. Er dachte, seine Behinderung sei eine gerechte Strafe dafür, dass er lebte.
    Aber es gab nicht viele Frauen, die ihm sagten, dass er ein Versager war, die ihm das antaten . Und deswegen war er immer auf der Suche gewesen, war nicht bei einer Frau geblieben. Beziehungen hatten ihn nicht interessiert – er wollte nicht verstanden, und schon gar nicht bemitleidet werden.
    Es war ein kleiner Schritt gewesen, sich von mir quälen zu lassen. Ein viel kleinerer, als ich bisher angenommen hatte.
    Liebevoll nahm ich ihn in den Arm. Vielleicht war er jetzt endlich am Ziel seiner Suche ...

27
    CIERAN
     
    »Was ist wirklich mit Phil?« fragte ich und versuchte, mit Falk Schritt zu halten. Wir waren mit Phil zusammen in die City gefahren und hatten die Zeit seiner geschäftlichen Abwesenheit genutzt, um einzukaufen.
    Falk hatte sich einige Nachschlagewerke besorgt, über Ballistik und Genforschung. Ich war fasziniert von seinem Umgang mit Büchern – er war ein klassischer Bibliophiler.
    Ich selbst hatte mir einige neue Kleidungsstücke zugelegt. Dass mein Aufenthalt bei Falk sich so in die Länge ziehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Doch ich bedauerte es keinen Moment.
    Falk seufzte. »Ich denke, er ist zu mächtig, zu einflussreich geworden. Er besitzt eine Menge unglaublicher Tonbänder und Videokassetten – damit könnte er die komplette Regierung lahmlegen und Massentumulte verursachen. Dass er einer der großen Drogenbosse unseres Landes ist, spielt vermutlich eine untergeordnete Rolle.«
    »Ist er das wirklich?«
    Falk nickte. »Vergiss das nie«, sagte er leise.
    »Es ist noch etwas anderes mit ihm«, sagte ich und runzelte die Stirn. »Etwas, das ich nicht beschreiben kann.«
    Falk sah mich durchdringend an. »Was meinst du?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist so ... komisch. Er hat eine merkwürdige Ausstrahlung.« Ich war kurz davor, ihm von meinen Ahnungen zu erzählen. Doch ich wollte mich nicht lächerlich machen. Meine Güte, Phil war sein Freund! Da wollte er sicher nichts von irgendwelchen Ahnungen hören ... Und auch nicht, dass ich Angst vor Phil hatte; weil ich spürte, dass irgendetwas mit ihm passierte.
    Es war für mich schwer nachvollziehbar, dass Falk mit Phil befreundet war. Es war so verrückt – aber Phil hatte Menschenleben auf dem Gewissen!
    Wir

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